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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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erzählst es Lord und Lady Longshaw in allen Einzelheiten. Es würde uns missfallen, wenn du unser schmutziges kleines Geheimnis enthüllst, ohne dass wir uns verteidigen können.« Er räkelte sich in seinem Stuhl. »Celeste ist die Tochter unseres Gärtners.«
    »Die Tochter Ihres Gärtners?« Lord Longshaws Augenbrauen ballten sich zu schwarzen Gewitterwolken über seinen Augen zusammen. »Was hatte die Gärtnerstochter auf dem Verlobungsball meiner Tochter zu suchen?«
    Ellery grinste blöd. »Celeste ist hübsch, sie ist jung, sie war gerade aus Paris zurückgekommen – und sie war hinter mir her.«
    »Ich hatte sie sofort in Verdacht«, informierte Hyacinth ihre Eltern in selbstgerechtem Ton.
    Throckmorton goss Sahne in seinen Kaffee – er nahm nie Sahne, aber das Eingießen beschäftigte seine Hände – und er rührte und rührte, bis die Flüssigkeit zu einem weichen Braun verquirlt war. Er rührte immer noch, unfähig aufzuhören, ohne den Löffel nach Ellery oder Hyacinth, oder… sonst wem zu werfen.
    »Throckmorton dachte, es sei das Beste, ihr zu erlauben, am Fest teilzunehmen.« Lady Philberta bedachte ihren Ältesten mit einem beifälligen Lächeln. »Er hat ihr genug Seil gelassen, um sich aufzuhängen. Und siehe da, was ist passiert! Sie hat es getan.«
    Throckmorton wusste nicht, warum Ellery und Lady Philberta auf diese Art und Weise von Celeste sprachen. Er verstand nicht, wie er sich so in Hyacinth getäuscht haben konnte; ihr blasiertes Benehmen und ihr leichtfertiger Verrat an Celeste offenbarten ihm eine bisher verborgene Verderbtheit. Und als er Ellery, seiner Mutter und Hyacinth zuhörte, kochte Wut in ihm hoch. Celeste verdiente so eine schäbige Behandlung nicht. Nur er durfte sie so schäbig behandeln.
    Er knallte den Löffel so heftig auf den Unterteller, dass eine Scherbe aus dem Porzellan splitterte.
    »Celeste ist so tief gefallen, wie ein Mädchen nur fallen kann. Aber, unter uns gesagt, war es anders zu erwarten?« Ellery rümpfte die Nase und nickte altklug. »Die Herkunft verrät es.«
    Er verlor die Beherrschung. Throckmorton machte einen Schritt auf ihn zu. »Was soll das heißen?«
    »Genau das, was ich sage«, gab Ellery zurück und wandte sich an Lord und Lady Longshaw. »Celeste ist ein kleiner Niemand, eine bürgerliche Heiratsschwindlerin, die mich haben wollte, und als ich mich nicht verführen ließ, auf Garrick umgesattelt hat – oder besser, auf das Throckmorton-Vermögen. Garrick hat sie behandelt, wie sie es verdiente.«
    Throckmorton ritt auf einer Flutwelle rot glühenden Zorns.
    Ellery schien es nicht zu bemerken. »Also hat die Gärtnerstochter ihre Lektion erhalten und macht sich mit eingezogenem Schwanz auf den Weg zurück nach Paris -«
    Throckmorton zerrte Ellery den Stuhl unterm Hintern weg und packte ihn am Kragen. Mit einem einzigen Fausthieb schickte er ihn quer über den Tisch. Lady Longshaw kreischte. Die Gedecke flogen, Hafergrütze spritzte überall herum. Das Tischtuch bauschte sich. Die Vase kippte um und verschüttete Wasser und Blumen.
    Verschwommen dämmerte Throckmorton, dass er eine Szene machte. Aber er konnte nicht an sich halten. Dieser Bastard hatte Celeste verleumdet! Gerade als er Anstalten machte, sich auf Ellery zu werfen … lachte Hyacinth laut auf.
    Der Laut brachte Throckmorton zur Vernunft. Er schwankte an der Tischkante. Er sah Hyacinth wutentbrannt an.
    Sie legte die Hand vor den Mund und betrachtete ihn kichernd aus großen Augen.
    Throckmorton sah seinen Bruder wütend an, der sich gemächlich aufsetzte und sich Eidotter von der Wange wischte. Er sah seine Mutter wütend an, die in aller Ruhe ihren Toast verspeiste.
    Nur Lord und Lady Longshaw hatten die Gnade, schockiert und bestürzt auszusehen.
    »Ellery, was zur Hölle denkst du, was du da redest?«, brüllte Throckmorton.
    »Du fluchst, Garrick«, sagte Lady Philberta.
    »Verdammt, ja!«
    »Und brüllst«, sagte Ellery.
    »Was zum Teufel …« Throckmorton wiederholte sich. Er schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Gedecke hoch sprangen, und zeigte dann auf Ellery. »Komm sofort hierher und erkläre dich!«
    Ellery schlug die Beine übereinander und grinste. »Du liebst sie.«
    Das Band an Throckmortons Halstuch musste verrutscht sein, denn es wurde plötzlich unerträglich eng und würgte ihn. »Was?«
    »Er sagte, du
liebst sie«,
wiederholte Lady Philberta hilfsbereit.
    »Das tue ich nicht.«
    »Es ist so offensichtlich, Garrick«, sagte Hyacinth herablassend.

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