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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Throckmorton auf. Sein Vater bestimmt nicht. Er hatte Throckmorton davor gewarnt. »Ein Mann, der eine Frau fragt, was sie meint, bekommt, was er verdient.«
    Auch Lady Philberta sah zu dem Portrait hinauf, aber sie verweilte in anderen Erinnerungen. »Du warst so ein fröhlicher junge, Garrick, so lebendig, so interessiert an allem und jedem. Und dann warst du noch unser Ältester und ein Sohn. Dein Vater und ich haben zu viel von dir erwartet.«
    »Dazu hattet ihr ein Recht.«
    »Wir hätten unsere Erwartungen auch auf unseren jüngeren Sohn ausdehnen sollen, denke ich.«
    Sie klang so ironisch, dass Throckmorton lächeln musste. »Ellery hätte sie immer wieder enttäuscht.«
    »Das hat er. Aber du hast nicht nur deinen Mann gestanden, sondern auch seinen.« Raffiniert setzte sie sich unter das Portrait, verbündete sich mit seinem Vater, so dass Throckmorton beiden Eltern Rede und Antwort stehen musste. »Du hast so hart gearbeitet, um uns glücklich zu machen. Du hast deine Gefühle verdrängt, dein Gemüt, alles, was dich einst so lebendig gemacht hat.«
    Seine Disziplin, auf die er so große Stücke hielt, bereitete ihr anscheinend Kummer. »Du nimmst zu viel Schuld auf dich, Mutter. Ihr mögt den Prozess in Gang gesetzt haben, aber es war in Indien, wo eine Geste oder ein Lächeln einen in Schwierigkeiten bringen konnte, und wo ich gelernt habe, meine Gefühle zu verbergen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »In der letzten Woche habe ich gesehen, wie du wieder lebendig geworden bist.«
    »Mutter, ich liebe Celeste nicht! Wenn ich sie liebte …« Throckmorton besaß das Potenzial zur Leidenschaft. Er kannte sich gut, und er wusste, dass in ihm ein Urmensch lauerte, einer der forderte, besaß, gierte. Er würde sich nicht gestatten, diesem Menschen nachzugeben, oder er würde brennen und begehren und nehmen, bis er nur noch eine Hälfte seiner Seele war, auf ewig mit
ihr
verbunden. Mit Celeste. »Lassen wir das Thema Liebe aus dem Spiel.«
    »Wenn du liebtest … dann?« Lady Philberta sah hinunter auf das glatte Holz des Stuhls, das sie streichelte. »Wäre Celeste der Mittelpunkt deines Lebens? Würdest du dich vor Verlangen verzehren?«
    »Mama!« Er wollte das nicht von ihr hören.
    »Würdest du immer bei Celeste sein wollen und wärst um sie besorgt, wenn ihr getrennt wärt? Würdest du dich mit dem Gedanken quälen, dass sie dich brauchen könnte, und du wärst nicht da?«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte er widerstrebend.
    »Du warst zu jung, du erinnerst dich nicht, aber dein Vater wollte mich nicht lieben. Er dachte, er sei so viel älter, was er ja auch war, und er dachte, er sei so viel klüger, was er nicht war. Als er mir endlich seine Liebe gestand, sagte er… all das. Dass ich der Mittelpunkt seines Lebens sei und wie er sich … nach mir sehne. Er konnte nie ganz sagen
Ich liebe dich,
aber dieser schroffe, erdige, unverbildete Mann war zu Poesie fähig« – ihre Stimme schwankte – »für mich.« Sie blinzelte, zog ein Taschentuch aus dem Ärmel und tupfte die Tränen ab.
    Throckmorton fühlte sich wie ein Eindringling und sah aus dem Fenster.
    »Ich hege sein Andenken. Ich hege alle Erinnerungen, die ich an ihn habe, sogar daran, dass er sich manchmal wie ein ignoranter, gemeiner Kerl benommen hat.« Sie lächelte Throckmorton verschwommen an. »Zu
diesen
Erinnerungen hast du Celeste bereits verholfen. Ich denke, du solltest sie ausfindig machen und ihr auch die anderen verschaffen.«
    Von der emotionalen Darbietung seiner üblicherweise so prosaischen Mutter berührt, nickte er.
    »Du lebst wieder, Garrick. Du lebst und du leidest – und du liebst. Lass dieses Mädchen nicht gehen.«
    Lieben, Lieben. Wie konnte seine Mutter es wagen, ihn der Liebe zu bezichtigen?
    »Mutter, ich schätze deine Betroffenheit, aber ich liebe Celeste Milford nicht.«
    »Sie geht nach Paris«, sagte Lady Philberta.
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Sie hat die Fahrkarte und die Bankanweisung genommen und mir einen Schuldschein dagelassen.«
    »Um Kurtisane zu werden«, fügte Lady Philberta hinzu.
    »Was?«
    Lady Philberta rieb sich die Stirn. »Für jemanden, der so selten schreit, machst du das sehr gut.«
    Dieser wilde, launenhafte Wahn ergriff wieder Besitz von ihm. Er rannte zu der Tür, die zu den Gärten führte. Er musste Celeste finden. Er musste sie überzeugen… eine Kurtisane! Sie konnte nicht Kurtisane werden. Sie war zu anspruchsvoll, zu schön, zu charmant, zu … sie wäre eine wunderbare

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