Die Liebesfalle
Dinge bin, aber es wäre so viel schöner, wenn wir zusammen fortgingen.«
»Auf Reisen?«
Langsam begriff er, wie ihr Verstand arbeitete. »Nach den Flitterwochen könnten wir mit Kiki verreisen.«
»Hm …«
»Was halten Sie von Mittelasien?«
»Interessant!«
Verzweifelt sagte er: »Ich liebe Sie.«
Sie betrachtete ihn viel zu argwöhnisch. »Ich wette, Sie sagen das zu jeder Frau.«
»Nun… ja. Aber Ihnen gegenüber meine ich es so.«
»Kein Alkohol mehr«, sagte sie.
»Nicht bis zum Exzess.«
»Keine anderen Frauen.«
»Ich schwöre.«
»Oder Sie werden niemals mehr ein Kind bekommen.«
Meinte Sie damit, sie würde ihm die ehelichen Pflichten verweigern? Oder meinte Sie, sie nähme ein Messer… Angesichts ihres resoluten Ausdrucks legte er eine Hand auf die Brust. »Ich werde keine andere Frau ansehen.«
Sie rollte mit den Augen. »Oh, Ellery …«
»Ich werde kaum einen Blick auf eine andere Frau werfen.«
Sie holte Luft und rang sich unter Zurschaustellung allergrößten Widerwillens ein »Also gut. Ich werde Sie heiraten« ab.
An dem Summen in seinem Kopf merkte er, dass er schon eine ganze Welle nicht geatmet hatte. Er holte tief Luft. »Danke. Das ehrt mich.« Er meinte es ernst. Er hatte immer gewusst, dass diese Frau ihm Fesseln anlegen konnte. Er hatte nur nicht gewusst, dass es ihm gefallen würde oder dass die Freude, die er in ihrer Gegenwart empfand, mehr als bloßes Begehren sein könnte. Er bewunderte sie. Er … er mochte sie!
Doch im Moment fesselte etwas … anderes … seine Aufmerksamkeit. Er massierte ihren Knöchel, ihre Wade, ihre Kniekehle. »Wenn Sie Ihre Stellung ändern würden… nur ein wenig …«
»Etwa so?« Ihr Fuß glitt seine Brust hinauf, sie behielt das andere Knie im Bett und der Schatten über ihm …
Kühn. Hyacinth war kühn. Absolut schamlos. Absolut beglückend.
Aber sie thronte noch immer auf dem Bett. Er brach in vor freudigen Schweiß aus, als er seine Hand an der Innenseite ihres Beins fast bis ganz nach oben entlang gleiten ließ. »Ein wenig näher«, feixte er, »nur ein wenig …«
»Können Sie sie nicht ganz erreichen?«, fragte sie.
»Nicht ganz …« Seine Finger zappelten vergebens in der Luft. Mit einem Satz war sie im Bett. »So wird es bis zu unserer Hochzeitsnacht auch bleiben.«
Kapitel 27
Aus dem Frühstückszimmer drang Stimmengewirr. Kein Geschrei, wie Throckmorton bemerkte. Offenbar kamen alle miteinander aus.
Er wartete darauf, dass Erleichterung sich einstellte, aber das tat sie nicht; wahrscheinlich, weil eine Szene zwischen Ellery und Lord Longshaw, oder Ellery und Hyacinth, oder Mutter und Lady Longshaw, oder in irgendeiner anderen Kombination, Throckmorton aus der Schusslinie gebracht hätte.
Indessen wusste er, dass sie sich über ihn und Celeste unterhielten. Sie würden schockiert über seinen Beischlaf mit einem unschuldigen Mädchen sein. Sie mochten über seinen nächsten Zug spekulieren. Wahrscheinlich würden sie ihn bemitleiden, weil sie seinen Antrag abgewiesen hatte, und Throckmorton konnte Lord Longshaw bereits bissig fragen hören, ob der Wahnsinn die Familie regierte.
»Guten Morgen, Herne«, begrüßte Throckmorton den Diener an der Tür.
»Guten Morgen, Mr. Throckmorton.« Hernes Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er Throckmorton verachtete.
Genau was Throckmorton befürchtet hatte. Die Dienstboten hassten ihn. »Aber ich habe ihr doch die Heirat angeboten«, murmelte er.
Er betrat das Frühstückszimmer. Da waren sie. Lord Longshaw sah so wüst aus wie immer. Lady Longshaw drall und aufgeregt. Mutter, die perfekte Gastgeberin. Ellery mit blutunterlaufenen Augen. Hyacinth, an seiner Seite sitzend, lächelnd und guter Dinge… was gab es denn für sie zu lächeln?
Doch es blieb keine Zeit, sich das zu fragen. Alle Blicke waren auf Throckmorton gerichtet. Das Tischgespräch erstarb.
Also packte er den Stier bei den Hörnern und begann ein Gespräch, das sie zum Kampf herausfordern würde. »Ich schlage vor«, sagte er in die Stille hinein, »dass wir die Vereinigung unserer Familien absagen. Eine Anzeige in der Times, die die Auflösung des Verlöbnisses zwischen Ellery und Lady Hyacinth bekannt gibt, sollte genügen. Und dann genießen wir den Klatsch.«
Befriedigt über ihre Verblüffung nahm er am Kopfende des kleinen Tisches Platz, der mit unangemessen glücklich-gelb leuchtenden Dahlien geschmückt war.
Die Köchin bediente ihn persönlich. Sie stellte ihm das übliche Frühstück
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