Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
violett und groß und in sklavischer Anbetung auf Ellery gerichtet.
    Celeste schnellte zurück.
    Das war Lady Hyacinth! Ihre Rivalin. Das hübsche, sanftmütige Mädchen war die Frau, der Celeste den Verlobten abspenstig machen würde.
    Celeste legte die Hand auf die Brust und holte tief Luft.
    Sie wünschte, sie hätte Hyacinth nicht gesehen. Es wäre einfacher gewesen. Dann hätte sie jetzt nicht diese Flut von… von … was auch immer empfunden. Schuldgefühlen. Bei der Vorstellung, Hyacinth wehtun zu müssen, fühlte sie sich schuldig.
    Obwohl sie nicht wusste, warum. Das Mädchen hatte doch alles. Einen Titel, ein großes Vermögen und Eltern, die sie liebten. Sie würde niemals arbeiten müssen und bestimmt auch nicht bis spät in die Nacht die Kleider umschneidern, die sie von der Frau eines Botschafters geschenkt bekommen hatte.
    Doch war da etwas in ihrem Gesicht, wenn sie Ellery ansah … ganz als liebte sie ihn wirklich.
    Celeste starrte weiter durch das Fenster. Wie auch immer. Wenn schon jemand leiden musste, warum dann nicht Hyacinth? Celeste jedenfalls nicht. Nicht jetzt. Nicht schon wieder.
    jemand gesellte sich zu der kleinen Gruppe und Celeste sah noch finsterer drein. Garrick Throckmorton. Der Architekt des ganzen Desasters. Er war es, der zu leiden verdient hatte.
    Der Gerechtigkeit halber musste natürlich gesagt werden, dass Celeste gar nicht erst her gekommen wäre, hätte Garrick ihr nicht die Stelle angeboten. Aber Celeste war nicht nach Gerechtigkeit.
    Throckmorton verbeugte sich, sagte etwas und betrachtete ernst die kleine Gruppe. Solange Celeste denken konnte, war Garrick immer der finstere, kalte und abweisende Mr. Throckmorton gewesen, der im Schatten des strahlenden Ellery stand. Doch eigentlich war nichts an ihm auszusetzen; keiner der Bediensteten hatte je ein böses Wort von ihm gehört; er zahlte den Alten eine Pension aus, sorgte für die Kranken und behandelte einen jeden mit dem Respekt, der einem menschlichen Wesen nun einmal gebührte.
    Genau genommen wusste Celeste nur allzu gut, was sie Throckmorton verdankte. Es war Throckmorton gewesen, der sie auf die Vornehme Akademie der Gouvernanten geschickt hatte, damit sie eine weiterführende Ausbildung erhielt und einen Beruf erlernte. Und es war Throckmorton gewesen, der die Kosten übernommen hatte. Sie hatte ihm das Geld von ihrem ersten Verdienst zurückgezahlt, weil sie den Gedanken, noch tiefer in der Schuld der Throckmortons zu stehen, nicht ertrug. Weshalb sie ohne sonderlichen Druck das Angebot aus Blythe Hall, die Gouvernante seiner Töchter zu werden, hatte annehmen können.
    Nicht dass sie irgendwelche Zweifel gehegt hätte. Schließlich lebte Ellery auf Blythe Hall.
    Die kleine Gruppe draußen vor dem Fenster schien in eine Auseinandersetzung verwickelt, denn Lord Longshaw redete erzürnt auf Ellery ein, während seine Frau ihn an einem Arm zog und Lady Hyacinth mit ängstlichem Blick am anderen. Ellery wirkte geistesabwesend und sah zum Haus hinüber, als wünsche er sich, anderswo zu sein – und Celeste wusste auch, wo. Sie wollte ihn fast ebenso so sehr bei sich haben, wie sie sich wünschte, er möge auf der Stelle diese Verlobung aufkündigen…
    Da erschien mit rauschenden Röcken und einer Entourage aus drei Lakaien, die ihr abgedeckte, silberne Tabletts nachtrugen, Frau Wieland.
    Celeste gaffte hinaus. Der alte Mr. Throckmorton hatte Süßspeisen geliebt und Frau Wieland, berühmt für ihre Strudel, mit einem guten Gehalt und dem besten seiner Dienstbotenquartiere aus Wien hergelockt. Seither spielte sie sich den anderen Angestellten gegenüber dermaßen auf, dass fast jeder sie hasste. Und jetzt rauschte sie auf einem Empfang der feinen Gesellschaft mitten in einen hochherrschaftlichen Streit und verlangte nach Aufmerksamkeit. Und Mr. Garrick Throckmorton war augenscheinlich der Ansicht, dass ihr die zustand. Er bat mit einer Handbewegung um Ruhe und bedeutete ihr, sie möge sprechen.
    Was sie auch tat. Und zwar so laut, dass Celeste, indem sie sich ans Fenster lehnte und Frau Wielands Lippen beobachtete, das eine oder andere Wort auffing.
    »Ein großartige, neue Kreation… Beachtung verdient … wie Mr. Throckmorton meint … mich aufgefordert hat …«
    Frustriert drückte Celeste das Ohr direkt auf das Glas und hörte Frau Wieland trompeten: »Ich präsentiere …
la créme mocca gateau.«
    Die Lakaien lüpften die Hauben von den Tabletts und enthüllten Gläser mit einer Komposition aus braunem,

Weitere Kostenlose Bücher