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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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weißem und rosarotem Schaum.
    Mr. Throckmorton nahm mit einem erfreuten Ausruf das erste Glas entgegen. Er hatte, wie es schien, seines Vaters Schwäche für Desserts geerbt.
    Aus ihren Mienen zu schließen waren Lady Philberta, Lord und Lady Longshaw, Hyacinth und Ellery ebenso verblüfft wie Celeste, doch alle griffen sie zum Löffel, probierten und nickten zustimmend – Hyacinth mit großer Begeisterung, Ellery mit weit weniger.
    Throckmorton bedeutete Ellery, doch mehr zu probieren, worauf Ellery brav löffelte so schnell er konnte. Schließlich klopfte er Throckmorton auf die Schulter und versuchte, sich davonzumachen.
    Throckmorton lächelte die Art von Lächeln, die einem die Gänsehaut auf die Arme treibt, und schaute mit einem amüsierten Blick in den grauen Augen zum Fenster hinüber.
    Celeste fuhr zurück.
    Sie wusste nicht, warum. Er konnte sie mit Sicherheit nicht sehen. Hier, in diesem Teil des Hauses, waren keine Kerzen entzündet worden und sie hatte auch keinen Grund, sich vor Throckmorton zu verstecken. Absolut keinen. Aber aus irgendeinem Grund wollte sie nicht, dass Throckmorton sich einbildete, sie spioniere der Familie nach.
    Er lächelte in Richtung des Fensters, dann schob er Hyacinth zu Ellery hinüber.
    Celeste floh in den Ballsaal.

Kapitel 5
    Je nach Laune hatte Aimée, die Frau des Gärtners, die große alte Küche in Blythe Hall gepriesen oder verflucht. Doch Milford hatte den Raum immer gemocht. Man konnte die Küche nicht wirklich gemütlich nennen mit ihren drei Arbeitstischen, dem großen Kamin samt Bratspieß, der eine ganze Wand einnahm, und den gemauerten Öfen. Aber wenn zusätzliches Personal für eine der Festivitäten da war und der Raum vor Geschäftigkeit schwirrte, weil für hundert Gäste und deren Dienstboten gekocht wurde – nun, dann war die Küche ein schöner, lauter, fröhlicher, dufterfüllter Ort, der Milford an die Zeiten erinnerte, als seine Frau für alles hier verantwortlich gewesen war.
    Nur dass es jetzt Esther war, die sich mit lauter Stimme Gehör verschaffte. Esther, die Aimées Stelle als Oberste Köchin eingenommen hatte.
    Nicht, dass es Milford gestört hätte, dass eine andere in der Domäne seiner Frau herrschte. Nein, er war ein verständiger Mann und wusste wohl, dass man regelmäßig zu essen brauchte. Esther selbst war der Stachel in Milfords Fleisch. Die dritte Köchin seit dem Tode Mrs. Milfords, abgeworben aus dem Hause der Fairchilds, und diejenige, die nicht wieder gehen würde, wie sehr Milford es sich auch wünschte. Schottisch bis auf die Knochen, was bedeutete: starrköpfig, scharfzüngig und grobschlächtig. Seit acht Jahren führte sie das Regiment und während der ganzen Zeit war Milford kein einziges friedvolles Mahl vergönnt gewesen. Es kümmerte Esther nicht, wie laut sich die Tellerwäscherinnen erzählten, welcher Stallbursche sie zur Sonnwendfeier eingeladen hatte. Es machte ihr nichts aus, wenn das Gelächter zu laut und die Scherze zu derb wurden. Alles, was sie interessierte war, ob das Essen heiß und pünktlich auf dem Tisch stand, was, Milfords schlimmsten Befürchtungen zum Trotz, tatsächlich immer der Fall war. Immer. Egal welches Unheil die Küche gerade wieder heimsuchte – und Milford hatte die Küche nie frei von Unheil erlebt – Esther segelte mit wehendem Banner darüber weg.
    Doch auch das störte ihn nicht wirklich. Nein, was ihn wirklich ärgerte, war, dass Esther ständig versuchte, ihn in irgendwelche geistreichen Diskussionen zu verwickeln, während er doch nur friedlich und still seine Mahlzeiten einnehmen wollte, um dann wieder zu seiner Erde und seinen Blumen zurückzukehren.
    Im Moment war das Küchenpersonal, hauseigenes wie zusätzliches, damit befasst, die Canapés herzurichten, welche von den Lakaien im Salon herumgereicht wurden, sowie das Festessen vorzubereiten, das gegen Mitternacht serviert werden würde. Also musste, wer sich Gehör verschaffen wollte, schon laut mit einem Silbertablett auf den Küchentisch schlagen, an dem Milford gerade sein Abendessen verzehrte. Herne stand da, mit glänzenden Augen und bebender Brust. Nachdem er alle auf sich aufmerksam gemacht hatte, verkündete er: »Celeste tanzt mit Mr. Ellery.«
    Wie es mit Neuigkeiten eben war, hatte auch diese den gewünschten Effekt. Brunella, die Oberste Zofe aus dem oberen Stock, erstarrte, die Gabel auf halbem Weg zum Mund. Elva, das neue Spülmädchen, hielt mit erhobener Bürste inne. Adair, einer der Lakaien, der gerade

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