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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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gehört haben konnte. Also hatte Ellery seinen Bruder tatsächlich selbst geschickt. Sie sah sich in dem schimmernden Ballsaal um, der vor wenigen Augenblicken noch von Träumen erfüllt gewesen war. jetzt erklang die Musik in Misstönen, das Blattgold erschien ihr trüb und des Guten zu viel und das Mondlicht war nichts anderes als ein schwacher Abglanz des Sonnenscheins – so wie auch Mr. Throckmorton nur ein schwacher Abglanz von Ellery war.
    Mr. Throckmorton nahm ihr das Glas ab, stellte es auf einem Tischlein an der Wand ab und seines dazu. Dann kehrte er zu ihr zurück und breitete die Arme aus.
    Celeste stürzte sich wahrlich nicht hinein. Eine seltsame Vorstellung war das, von allen Männern ausgerechnet mit Mr. Throckmorton zu tanzen. Er war zu alt, zu ernsthaft, zu verantwortungsbewusst. All das, was Ellery nicht war.
    Aber unentschlossen war er immerhin nicht, denn er zog sie, als sie zögerte, fest an sich. Sein Arm legte sich um ihre Taille, seine Hand ergriff die ihre. Ohne ihr auch nur einen Augenblick Zeit zu geben, sich auf ihn einzustellen, zog er sie in einen Walzer. Von Rechts wegen hätte er gar nicht fähig sein dürfen, Walzer zu tanzen. Geschäftsleuten wie ihm hätte es verwehrt sein müssen, beim Tanzen die Musik zum Leben zu erwecken. Er tanzte zwar schnörkellos und ohne jegliche Extravaganz, doch bewegte er sich elegant und mit leichtem Schritt. Und er führte wie ein Mann, der es gewohnt war, zu führen – in jeder Situation.
    Sie wusste nicht wohin mit ihrer freien Hand. Seine Schulter zu berühren erschien ihr ein Akt der Frechheit und fast schon intim. Zwar kämpfte sie gegen diese Vorstellung an und schalt sich selbst eine Närrin, doch sie schaffte es einfach nicht, die Hand so weit hinaufzuschieben, wie die korrekte Tanzhaltung es eigentlich gebot. Also legte sie die Handfläche auf seinen Oberarm … und spürte unter ihren Fingern seine Muskeln spielen.
    »Wirklich wunderbar.« Seine Stimme klang sanft, voll und zufrieden – wo Celeste doch genau wusste, dass er auf den Empfang zurückwollte, um den Ablauf zu beaufsichtigen und die Gäste zu begrüßen, wohl wissend, dass ein jeder, den er heute glücklich machte, morgen vielleicht ein Geschäft mit ihm abschloss. »Mein Bruder wird am Boden zerstört sein, das hier versäumt zu haben.«
    Celeste starrte unverwandt über seine Schulter, während die Wand auf sie zukam und wieder davonwirbelte.
    Er neigte ein wenig den Kopf, um ihren Blick einzufangen, und fragte ungläubig: »Sind Sie mir denn gar nicht böse wegen Ellerys Missgeschick?«
    Sie schaute ihn einfach nur an. Dann sagte sie doch: »Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Verdacht …« Sie hätte nichts sagen sollen – andererseits, was machte das noch für einen Unterschied? Mr. Throckmorton hielt sie ohnehin für ein Luder. Außerdem hatte er selbst danach gefragt. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Verdacht, dass Sie höchstpersönlich für diesen ach so praktischen Hautausschlag gesorgt haben, damit Ellery mich nicht hier treffen kann.«
    Das Gelächter schüttelte ihn förmlich durch, sie spürte es überall, wo sie einander berührten – an dem Arm, der um ihre Taille lag; unter ihren Fingerspitzen, die seinen Arm berührten und seltsamerweise auch in der Magengrube.
    »Ich schätze Ihr Zutrauen. Aber sagen Sie mir doch, was hätte ich davon, Ellery auf seinem Verlobungsempfang außer Gefecht zu setzen? Selbst wenn ich ihn von Ihnen fern halten wollte, es ergibt doch keinen Sinn, ihn seiner Verlobten zu entziehen. Und er hat sich Lady Hyacinth entzogen. Beim ersten Anzeichen des Ausschlags ist er in seine Gemächer geflohen, wo er jetzt vermutlich in einer Badewanne mit Wasser und Hafermehl liegt.«
    Musste er unbedingt ein so unattraktives Bild seines Bruders heraufbeschwören? Ein triefender, mit gelben Haferklumpen bedeckter Ellery!
    »Nein«, sagte Mr. Throckmorton. »Wenn ich Sie loswerden wollte, dann würde ich es mit bedeutend
weniger
Finesse anstellen.«
    »Sie könnten mich zum Beispiel auf die Straße setzen.«
    Er schien ernsthaft über die Idee nachzudenken. »Könnte ich, ja. Das wäre dann der ultimative Mangel an Finesse.« Er schüttelte den Kopf. »Ellery würde Ihnen vermutlich erklären, dass Bestechung eher mein Stil ist. Ich könnte Ihnen zum Beispiel tausend Pfund pro Jahr anbieten und ein eigenes Haus in Paris.«
    Er meinte es ernst. Sie war sicher, er meinte es ernst! »Tausend Pfund! Sie müssen wirklich sehr

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