Die Liebesfalle
und bieten Miss Celestes Dienste Ihnen an, oh, Sie Glücklicher.
Throckmorton sah zu seiner Mutter auf.
Sie blickte hilflos zurück. »Klingt perfekt, als könnte sie den Frieden in der dritten Etage wieder herstellen. Sie war eine gute Wahl und ich weiß, wie sehr du es hasst, wenn man deine Pläne durchkreuzt. Wenn Celeste nur nicht so verdammt hübsch wäre!« Sie ließ den Kopf hängen. »Aber sie ist es nun Mai, und das Wichtigste, jedenfalls aus meiner Sicht, haben wir noch gar nicht angesprochen. Ellery.«
»Was ist mit ihm?«
Sie sah ihn ruhig an. Der Blick seiner Mutter, der so machtvoll tadeln, ängstigen und lieben konnte. »Wir haben nicht darüber gesprochen, aber du weißt, was ich meine. Ich dachte immer, er würde mit den Jahren gesetzter werden, aber er treibt es immer wüster. Er spielt, als würde ihn nichts auf der Welt kümmern. Er trinkt zu viel. Die Leute fangen schon an zu reden. Als er Lady Hyacinth traf, dachte ich, er möge sie lieber, als er zugeben wollte. Ich dachte, er würde gesetzter werden. Aber jetzt haben wir die glamouröse, verbotene Miss Milford.«
Lady Philberta trat vor ihn und sah ihm direkt in die Augen. »Glaubst du, du kannst Miss Milford täuschen?«
»Ich habe heute Abend immerhin einen guten Anfang gemacht.«
»Ellerys Ausschlag wird sich höchstens zwei Tage lang halten.«
Er tätschelte zur Beruhigung ihre Hand. »In zwei Tagen lasse ich mir etwas Neues einfallen.«
Ellery wandelte mit einer Flasche in der Faust langsam über den dunklen Flur. Es war vier Uhr morgens. Er konnte nicht schlafen. Es juckte ihn überall. Der lärmende Festtrubel war endlich verebbt. Der letzte Gast vor seinem Fenster war verschwunden, und er langweilte sich und hatte sich auf die Suche nach jemandem gemacht, mit dem er reden konnte, jemanden, der ihn festhielt und ihm sagte, dass es völlig in Ordnung war, mit roten, schuppigen Flecken übersät zu sein, die höllisch juckten und brannten, wenn er sich kratzte. Er war der Haferschleimbäder sterbensüberdrüssig; er brauchte eine weiche Hand und eine sanfte Stimme, die ihm ins Ohr flüsterte.
Deshalb suchte er nach Celeste. Die süße kleine Celeste, seine Gärtnerstochter. Garrick hatte darüber gespöttelt, dass sie eine Gärtnerstochter war, aber als er bemerkte, dass Ellery sie wirklich liebte, hatte Garrick das einzig Richtige getan. Auf Garrick war Verlass.
Es war zum Kotzen.
Nicht dass Ellery seinen Bruder nicht gemocht hätte. Er blieb stehen und drohte dem imaginären Lästermaul mit dem Finger. Der gute, alte Garrick war sein Bruder, und mochte er auch ein Langweiler sein und ein Typ, dem Auf-dem-Tisch-Tanzen ein Gräuel war, Ellery hielt Garrick für einen der größten Männer dieser Welt. Garrick hatte sich immerhin sofort Celestes angenommen, nachdem Ellery den Ausschlag bekommen hatte! Natürlich, um andere Männer von ihr fernzuhalten, die ihr sonst den Hof gemacht hätten.
Ja, der gute, alte Garrick war der beste Bruder auf der Welt.
Celeste war bei ihrem Vater aufgewachsen, in einer Wohnung neben dem Gewächshaus. Dort brauchte Ellery sie nicht zu suchen. Garrick hatte die Ankunft der Gouvernante unruhig erwartet und ihr eine Suite unweit der Kinderzimmer im dritten Stock einrichten lassen.
Aber Ellery war nicht mehr im dritten Stock gewesen seit… seit seine Tochter hergekommen war. Eine Grimasse im Gesicht hing er am Treppengeländer und schaute die düstere Stiege hinauf.
Seine Tochter. Kiki. Er nahm einen tüchtigen Schluck Wein. Feurig, schlagfertig, anspruchsvoll. Genau wie ihre Mutter. Garrick hätte bestimmt gesagt – genau wie Ellery. Vielleicht. Vielleicht ähnelte sie ihm. Er wollte einfach nicht wahrhaben, dass diese Schauspielerin ernst genommen hatte, was er zum Spaß zu ihr gesagt hatte. Ein Kind zu haben, ließ ihn … erwachsen wirken.
An das Geländer geklammert, stieg er vorsichtig die Stufen hinauf, nur eine verfehlte er – die Letzte. Er knallte mit dem Knie genau aufs Parkett. Das würde morgen schmerzen, aber heute machte es ihm nichts aus. Rein gar nichts. Er stand auf und steuerte auf die Kinderzimmer zu und das Quartier der Gouvernante.
Garrick hatte eine Gouvernante beordert, damit die sich der Kinder annahm, und so sollte es auch sein. Garrick hatte ein Kind. Garrick war verheiratet gewesen. Garrick war erwachsen. Ein wirklich alter, weiser, reifer Erwachsener. Das war Ellery nicht. Ellery hatte kein Verantwortungsbewusstsein. Er konnte nicht heiraten. Dämlich, anzunehmen
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