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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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er könne es. Und ausgerechnet Hyacinth. Die wusste noch nicht einmal, wie man küsste. Er hatte sie einmal hinter eine Rüstung gezerrt und seine Lippen auf ihre gepresst, aber sie war so nervös gewesen, dass ihr die Zähne geklappert hatten.
    Wie konnte er so jemanden heiraten! Sie war noch Jungfrau. Wenn er es beim ersten Mal nicht richtig machte, wenn er ihr Ekel einflößte, dann saß er noch tiefer in der Tinte als jetzt.
    Nein, er hatte einen schlechten Zeitpunkt gewählt, Verantwortung zu übernehmen. Warum sollte er überhaupt jemals Verantwortung übernehmen? Es gab nichts, wofür er verantwortlich war. Vielleicht wenn er…, er stützte sich an der Wand ab, warf den Kopf zurück und fing an zu gackern. Aber nein. Unsinn.
    Ein flüchtiges Stirnrunzeln folgte. Würde er hier oben auf seine Tochter treffen? Er sah sich benommen um. Die Kerze erleuchtete kaum den Flur. Die Türen waren geschlossen. Kiki schlief bestimmt. Genau wie Celeste, aber er würde in ihre Kammer und an ihr Bett schleichen … das hatte er schon bei einer Menge Frauen gemacht.
    Nicht, dass Celeste mit anderen Frauen vergleichbar gewesen wäre. Er liebte sie aufrichtig. Er respektierte sie. Er würde sie nicht benutzen. Sie würde sich freuen, ihn zu sehen. Sie würde ihn festhalten und ihm sagen, wie gut er aussah.
    Aber er würde keine Kerze anzünden. Nein, bestimmt nicht. Er sah aus, als hätte man ihn mit Seetang ausgepeitscht. Er hob den Arm an die Nase und schnüffelte am Ärmel seines Morgenmantels aus Brokatsatin. Wenigstens roch er nicht nach Tang. Er roch nach Frühstück. Einen Moment lang dachte er nach, dann lächelte er. Frühstück war etwas, das jedermann mochte.
    Celestes Schlafzimmer lag genau vor ihm. Es roch stark nach frischer Farbe und Tapetenkleister. Gut! Sie schienen es schön hergerichtet zu haben für sein schönes Mädchen.
    Er zog das Revers zurecht, straffte die Schultern und kippte den letzten Rest Wein hinunter. Übertrieben vorsichtig stellte er die Flasche auf den Boden und fasste den Türgriff. Er öffnete die Tür und trat zuversichtlich ein.

Kapitel 8
    »Wir dürfen das nie wieder tun«, sagte Celeste laut vor sich hin. Sie sagte es ruhig, gefasst und resolut – zu ihrem leeren, hallenden Schlafzimmer. Sie tat so, als spräche sie zu Mr. Throckmorton, damit sie nicht ins Stottern geriet, wenn sie in sein Arbeitszimmer kam. Und sie musste in sein Arbeitszimmer kommen. Er hatte es angeordnet. Er wollte sich mit ihr über die Kinder unterhalten… Oh, aber sie kam nicht deswegen zu ihm. Sie kam, weil er sie geküsst hatte. Seine Verruchtheit hatte sie die ganze Nacht lang wach gehalten. Sie hatte sich im Bett hin und her geworfen, obwohl das geräumige Schlafzimmer einen Kamin besaß und eine Wärmflasche unter den Decken gelegen hatte.
    Und woher hatten die Dienstboten überhaupt gewusst, wann sie zu Bett ging? Woher hatten sie gewusst, wann sie das Kaminfeuer anzünden und die Decken anwärmen sollten?
    Mr. Throckmorton war all dieser Schandtaten schuldig. An Ellerys Ausschlag. An den Küssen, die sie vergessen hatten lassen, dass er Ellery den Ausschlag aufgehalst hatte. Und das hatte er bestimmt. Bei hellem Morgenlicht betrachtet, konnte ein Ausschlag nicht derart opportun ausbrechen.
    Sie spähte in den kleinen Spiegel und prüfte ihre Erscheinung. Sie sah ordentlich aus in dem Kleid aus strapazierfähigem Stoff. Immerhin hatte das Kleid die zarte Farbe von Frühlingslaub. Sie gürtete ihre Taille großzügig mit einem blassgoldenen Band, dessen Enden vorne in die Falten des Rocks fielen, und sie fädelte ein schmaleres Stück desselben Bandes in ihr langes, geflochtenes, hochgestecktes Haar. Ein goldgefasster Kragen mit abgerundeten Ecken putzte den Halsausschnitt heraus und die langen Ärmel betonten ihre schlanken Arme. Während ihres Aufenthaltes in Paris hatte sie eine Menge weiblicher Listen erlernt, nicht zuletzt, wie sich die äußere Erscheinung attraktiv und sparsam zugleich unterstreichen ließ.
    Doch ihr Spiegelbild zeigte immer noch eine bodenständige Frau. Sie hatte vier Kinder unterrichtet, im Ausland gelebt, Italien und Spanien besucht, einige Sommer in Russland im Landhaus des Botschafters verbracht. So hatte sie sich von einem langweiligen, scheuen, albernen Mädchen in eine Frau verwandelt. Nichts konnte sie aus der Fassung bringen… und doch hatte der fade Mr. Throckmorton sie in der allerersten Nacht ins Wanken gebracht.
    Nun, sie würde ihm sagen, dass dies nicht wieder

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