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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Augen verengten sich.
    »Offenbar war sie von Penelopes Tüchtigkeit sehr beeindruckt«, sagte Celeste fröhlich.
    Er schwankte. Er wollte sie anfahren, dass er Kiki ganz bestimmt nicht beibrächte, wie man Knoten band. Aber es war eine so gute Gelegenheit … »Knotenbinden unterrichte ich nicht auf Französisch.« Er beobachtete das Kind, sah Verständnis aufblitzen. Sie verstand ihn bestens. Er wartete mit Celeste zusammen ab, während ihre Wünsche gegen ihren Widerwillen kämpften.
    Zuletzt siegte der Widerwille.
Je ne parle pas l'anglais«,
sagte sie zu Celeste.
    Celeste wandte sich ihm zu. »Sie sagt, sie spricht kein Englisch.«
    »Na gut, ich spreche kein Französisch.«
    Kiki stampfte auf. »
Trés
stupide.«
    »So viel hat sie jedenfalls verstanden«, bemerkte Throckmorton.
    »Niemand hier ist so ahnungslos, wie er sich gibt.« Celeste machte einen kleinen Knicks vor ihm und der grimmig dreinblickenden Kiki.
    Nichts war bei diesem Verhör so gelaufen wie geplant. Er packte Celeste am Arm und zog sie von Kiki weg. »Was erzählen Sie über dieses Kind?«
    »Über Kiki?« Sie besaß die Frechheit, überrascht auszusehen. »Wem?«
    Er fuchtelte herum. »Jedem.«
    »Nichts.«
    »Was heißt ›nichts‹?«, schnauzte er. »Sie müssen doch irgendetwas über das Kind gesagt haben!«
    Sie schien ihn endlich verstanden zu haben, denn sie fasste sich wieder. »Ich habe gar nichts über Kiki gesagt. Sie könnte eine Freundin von Penelope sein, die für einen Tag zu Besuch gekommen ist. Sie könnte das Kind eines Gastes sein. Sie könnte eine Cousine sein – wer ihr Vater ist, ist der feinen Gesellschaft jedenfalls immer noch ein Rätsel. Ihre Gäste kümmert es nicht, wer sie ist, Mr. Throckmorton. Nur Sie wissen, dass es ein Geheimnis gibt.«
    Damit war ihr etwas gelungen, was bisher nur wenigen Menschen vergönnt gewesen war. Er fühlte sich wie ein Narr.
    »Mr. Throckmorton, ich versichere Ihnen, ich würde ein Kind niemals als Waffe einsetzen.«
    Jetzt fühlte er sich wie ein Lügner und Betrüger. »Ich weiß diese Versicherung zu schätzen«, sagte er steif. Dann fiel ihm ein, dass er ja noch eine Verführung ins Werk zu setzen hatte, und Celeste stand ihm heute wesentlich unvoreingenommener gegenüber als letzte Nacht. Deshalb fügte er hinzu: »Ich möchte für meine haltlosen Verdächtigungen um Entschuldigung bitten.«
    Sie nahm seine Entschuldigung mit ernster Wertschätzung an. »Danke. Und wo wir gerade dabei sind – ich werde den Abend im Kinderzimmer verbringen und auch dort schlafen.«
    Das hatte er so nicht geplant und er war es leid, dass seine Pläne ständig durchkreuzt wurden. »Sie werden heute Abend am Dinner teilnehmen.«
    »Was für eine anmaßende Ankündigung! Der Tee war genug für meinen ersten Auftritt.« Er hatte den Eindruck, dass Celeste alles bewusst lenkte und die Kinder als Ablenkung mitgebracht hatte, um eine unbeschwerte Atmosphäre zu schaffen, die ein tief gehenderes Gespräch vereitelte.
    Sie verdross ihn. Dies war ihr erster offizieller, gesellschaftlicher Auftritt hier auf Blythe Hall; sie hätte nicht so selbstsicher auftreten dürfen. Sie hatte ihm nichts zu sagen und sie hatte auch keine eigenen Pläne zu fassen.
    »Ich werde ein paar Dienstmädchen für die Mädchen abstellen, bis ich
zwei
erfahrene Kindermädchen gefunden habe.«
    »Gewiss. Aber ich glaube, die neuen Kindermädchen werden Sicherheitsgarantien verlangen. Es ist besser, wenn ich Penelope und Kiki beaufsichtige, da bin ich mir sicher.« Kiki fing an zu plappern und zeigte auf die Schaukel. »Du musst teilen«, antwortete Celeste, bevor sie sich wieder an Throckmorton wandte: »Warum bauen Sie nicht eine zweite Schaukel?«
    Throckmorton fiel das Kinn herunter. »Zwei?« Daran hatte er noch nie gedacht.
    »Niemand sollte eine Schaukel teilen müssen«, sagte Celeste ernst. »Es verwässert das ganze Erlebnis, gibt der Freude einen faden Beigeschmack, wenn man weiß, dass ein Vergnügen eingeschränkt ist und von jemand anderem kontrolliert wird.«
    Er starrte sie an. Vor ihm stand, von Weidenzweigen umrahmt, eine in Rosenrot gewandete, praktisch veranlagte Träumerin. Ihr geflochtenes, hochgekämmtes Haar gab ihren von feinsten Härchen bestäubten Nacken frei. Die haselnussbraunen Mandelaugen waren von dichten Wimpern umrahmt und flirteten scheinbar unabsichtlich. Die Ohren waren winzig und zart, die Nase ein wenig gestupst, die Lippen … hatte er letzte Nacht geküsst. Er hatte gute Arbeit geleistet,

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