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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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er sich wieder der vergnügten Gesellschaft an.
    Throckmorton blickte zu Hyacinth hinüber. Das arme Ding stolperte hinterdrein und blieb immer weiter hinter der Meute aus modischen, jungen Leuten und affektierten Debütantinnen zurück. Sie konnte die Augen nicht von Ellery lassen.
    Throckmorton musste die Situation retten. Er musste
Jede
Situation retten und diese Plackerei ermüdete ihn allmählich.
    »Ach so«, sagte Stanhope.
    »Ich habe Miss Milford strikte Anweisung gegeben, nicht zu bleiben, damit wir uns nicht verraten.«
    Eindeutig nicht überzeugt, wandte Stanhope ein: »Aber Miss Milford scheint nicht zu Ihnen zu … sie scheint so …«
    »Jung? Erlesen?«
    »Unpassend. Ich verstehe nicht, warum Sie ihr erlauben, sich unter die Gäste zu mischen. Das heißt – ich verstehe Ihre Bedürfnisse – die hat jeder von uns – aber es überrascht mich, dass Sie sich mit der Gärtnerstochter einlassen. Ich weiß, wie viel Sie von Milford halten und wie rücksichtsvoll Sie ihn all die Jahre behandelt haben. Aber mit seiner Tochter zu tändeln scheint -«
    »Sie missverstehen mich, Stanhope!« Es machte Throckmorton beinahe Spaß, Stanhope auf die falsche Fährte zu locken. »Ich spiele nicht mit unschuldigen, jungen Damen. Es ist mir ziemlich ernst mit Miss Milford!«
    »Ernst? Wie bei … einer Ehe?«
    »Sie gehört mir.« Throckmorton empfand tiefste Befriedigung, als die Erklärung erst heraus war.
    Er war ganz hingerissen von seiner Schmierenkomödie. Er
musste
aufhören damit.
    Er bedeutete Stanhope mit einer Kopfbewegung und Ärmelzupfen, dass er ihm ins Büro folgen solle. Im Arbeitszimmer war kein Platz für Theater. Dort beherrschte das harte Geschäft der Spionage den Raum – und in weniger als einer Woche würde Throckmorton Stanhope zerstört haben. Ohne Vorspiel schloss er die Tür und sagte: »Ich bin in Schwierigkeiten.«
    Stanhope setzte einen höfliche Miene auf. »Welcher Art sind die Schwierigkeiten, Sir?«
    »Es hat Probleme gegeben. Probleme für unsere Männer im Feld.« Mit tief betrübter Stimme fuhr Throckmorton fort: »Es scheint, als würde einer von uns Informationen an die Russen verkaufen.«
    Stanhope holte tief Luft. »Nein!«
    »Doch. Und ich bin der Hauptverdächtige.« Ohne groß Stanhopes Unglaube oder Erleichterung abzuwarten, ging Throckmorton zum Schreibtisch und trommelte mit den Fingern auf die glänzende, dunkle Platte. »Ich brauche Ihnen ja nicht zu erklären, dass das nicht wahr ist.«
    »Natürlich nicht, Sir!«
    »Aber ich weiß nicht, wer der Schuldige ist.«
    »Aber Sie haben bereits einen Verdacht, nicht wahr?«, schmeichelte Stanhopes Stimme aalglatt.
    »Den habe ich in der Tat.« Throckmorton stützte sich auf die Handflächen, beugte sich vor und starrte Stanhope so durchdringend an, dass der die Fäuste ballte. Dann erklärte Throckmorton: »Ich denke, es ist Winston.«
    »Winston?« Stanhopes Finger entkrampften sich und seine Stirn runzelte sich ungläubig. »Warum Winston?«
    »Vor ungefähr einem Jahr häuften sich kleine Fehler. Damals hat er sich dem Team angeschlossen.« Throckmorton setzte sich auf einen der unbequemen Stühle vor seinem Schreibtisch. »Ich weiß, dass Sie ihn mögen, aber er hat uns verraten.«
    »Es scheint so unmöglich.«
    »Es könnte auch jemand anderer sein. Ich bin offen für Vorschläge.«
    »Aber Sie haben sicherlich Recht.«
    Das sagen Sie doch immer, Stanhope!
    »Der Verrat hat begonnen, als er sich unserer Organisation angeschlossen hat – er könnte es zumindest sein.«
    »Möglich.« Der Stuhl war tatsächlich so unbequem, wie alle sagten. Aber Throckmorton wollte nicht an seinem Schreibtisch sitzen. Er wollte, dass Stanhope ihn seines Selbstvertrauens, seiner Würde und der Ehre seines Amtes beraubt sah. »Und das Schlimme daran ist… obwohl ich weiterhin Depeschen über die letzten Truppenbewegungen in Indien erhalte, verlangt die Zentrale in London jetzt, dass ich diese Informationen geheim halte.«
    Stanhope setzte sich auf einen anderen Stuhl. »Ich dachte,
Sie
stünden unter Verdacht, Sir.«
    Ein Fehler. »Nicht direkt ich. Aber einer meiner Männer, und das lässt mich inkompetent erscheinen, nicht wahr?« Throckmorton lächelte kalt. Obwohl ihm klar war, dass jeder Kommandeur Männer wegen Verrats verlor, traf ihn Stanhopes Falschheit mitten ins Herz.
    »Sie werden Unterstützung brauchen, wenn Sie Winstons Schuld beweisen wollen.«
    »Haben Sie nicht zugehört? London hat keinen Zweifel daran gelassen, dass

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