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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Celeste, die Throckmorton immer als den Altvorderen betrachtet hatte, war beunruhigt und verwirrt. Wie war das passiert? Seit wann waren Throckmorton und sie Altersgenossen? »Ich … ja. ja, du wirst Kiki sogar meistens mögen.«
    »Sagt Papa auch«, meinte Penelope zufrieden.
    Kiki rief: »-et… Orion …«
    »Kiki, das ist ein Wintersternbild«, sagte Celeste mit genau dem rechten Quäntchen Gleichgültigkeit. »Schau hinauf, Penelope. Alle Sterne bewegen sich. Und die Erde dreht sich um die Sonne. Wenn du ganz still liegst, kannst du fast sehen, wie das Universum vor deinen Augen vorbei wandert. Siehst du, was ich meine?«
    »Ja.« In Penelopes Stimme lag Ehrfurcht. »Ich kann fühlen, dass sich die Erde unter mir bewegt.«
    Mit einem lauten, aufgebrachten Seufzer über ihre Gleichgültigkeit, ließ sich Kiki an Celestes freie Seite plumpsen.
    »Merk dir, Penelope, Astronomie ist mehr als Wissen und ein Teleskop«, sagte Celeste. »Verlier niemals das ehrfürchtige Staunen vor dem All, das Gott für uns geschaffen hat.«
    »C'est grande«, sagte Kiki.
    »Oui, trés grande«, antwortete Penelope.
    Celeste legte die Arme um die Mädchen und drückte beide an sich. Es war schön, zu Hause zu sein.
    »Attention!« Kiki zeigte auf den Dreiviertelmond, der am Horizont aufging.
    Wie eine aufgezogene Feder setzte Penelope sich auf. »Können wir ihn durch das Teleskop ansehen?«
    »Er ist zu hell«, sagte Celeste. Der Mond war tatsächlich so hell, dass die Bäume, Büsche und Mauern als dunkle Kleckse erkennbar Gestalt annahmen. »Den Mond schaut man sich besser an, bevor er halb voll ist.«
    Eine dieser erkennbaren Kleckse stand am Tor und sah sehr nach einem Mann aus. Sie hatte nicht bemerkt, wie er näher gekommen war, doch ihr Nacken kribbelte. Sie strengte ihre Augen an, die lautlose Gestalt zu identifizieren.
    »Aber wenn er halb voll ist, kommen wir wieder?«, fragte Penelope erwartungsvoll.
    »ja.« Aber Celeste hörte nicht wirklich zu. Mit angeborener Wachsamkeit setzte sie sich auf und hielt mit wachsendem Unbehagen Ausschau. Dann bewegte sich der Mann – wer immer er auch sein mochte – und sie erschrak wie ein Reh. Ihr Herz schlug, als sie hinstarrte, dann …
    »Papa!« Penelope sprang auf und rannte zu Throckmorton, der ins Mondlicht trat.
    Celeste legte eine Hand auf die Brust, um ihr pochendes Herz zu beruhigen. Sie wusste nicht, warum er sie so erschreckt hatte, nur dass er es hatte. Selbst jetzt merkte sie ihm die angriffslustige Anspannung an, oder… oder vielleicht erinnerte sie sich, als sie ihn in der duftenden Dunkelheit sah, auch nur an den Kuss im schummrigen Korridor, und wie gut er geküsst hatte …
    Als ihr wieder einfiel, wie gründlich sie diesen Kuss erwidert hatte, wollte sie sofort aufbrechen.
    »Bist du gekommen, weil du auch durchs Teleskop schauen möchtest?«, fragte Penelope.
    »Nein.« Wenn er sich nur annähernd so unbehaglich fühlte wie Celeste, dann verbarg er es hinter routinierter Verbindlichkeit. »Ich komme, weil Mrs. Brown sagte, es sei Zeit für Kiki und dich, zu Bett zu gehen.«
    Die Mädchen ächzten einmütig.
    Celeste hatte Throckmorton empfohlen, Mrs. Brown als Kinderfrau einzustellen; die Witwe aus dem Dorf hatte eigenhändig neunzehn Kinder großgezogen, brauchte ein Einkommen, und Celeste dachte, dass Mrs. Brown durch nichts, was Penelope und Kiki anstellten, zu überrumpeln war. Celeste erhob sich von der Decke und strich ihre Röcke glatt, um Throckmorton nicht ansehen zu müssen. »Ich bringe sie sofort nach oben.«
    »Nicht nötig.« Throckmorton zeigte auf die Schatten.
    Einer der größeren Kleckse bewegte sich.
    Kiki gab ein kleines Kreischen von sich.
    Penelope schreckte zusammen.
    Celeste trat mit geballten Fäusten vor.
    »Ihr seid wirklich alle sehr ängstlich. Es ist nur Mr. Kinman, ein Freund von mir«, sagte Throckmorton in einem beruhigenden Ton. Mit lauter Stimme rief er: »Rauchpause, Kinman?«
    »Ja, Throckmorton.« Mr. Kinman kam herbei.
    Das Mondlicht fiel auf sein plattes Gesicht. Celeste konnte sich nicht erinnern, diese übel zugerichtete Nase oder die zerbeulte Stirn vorhin unter den Gästen gesehen zu haben, doch er trug einen schwarzen Anzug und ein dunkles Halstuch, also vermutete sie, dass es sich um einen Gentleman handelte, der wahrscheinlich gerade erst eingetroffen war. Vermutlich sollte sie darauf vertrauen, dass Throckmorton nur schickliche Gäste einlud. Doch ihre Augen verengten sich, als sie musterte.
    Immerhin, er

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