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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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beigebracht, Miss Milford?«, fragte Penelope.
    »Mein Vater«, antwortete Celeste voller Wärme.
    »Oh, ich mag ihn!« Penelope streckte den Kopf hinter dem Teleskop vor. »Er hat mir gezeigt, wie man Basilikum im Kräutergarten sät, und es ist gewachsen!«
    Kiki zerrte an Celestes Rock. »Ou
est-elle, l'Etoile du Nord?«
    »Kiki, du musst doch längst wissen, wo der Polarstern ist«, sagte Penelope verächtlich.
    Natürlich wusste Kiki das, aber sie gierte nach Zuwendung, also kniete Celeste sich neben ihr hin. »Den Polarstern sehen wir, wenn wir die zwei Zeigersterne des Großen Wagens verwenden. Die fünf Sternbilder, die den Polarstern umgeben, heißen … ?«
    »Cassiopeia, Draco, Ursa Major, Ursa Minor, Cepheus«, antwortete Kiki.
    Eine leichte Brise zerzauste Kikis blonde Locken. Celeste sah die Kleine an und fragte sich, wann sie begreifen würde, dass sie in England würde bleiben müssen. Es war, als glaubte das Kind, die Umstände würden sich ändern, wenn es sie nur verleugnete. Es brach Celeste das Herz, wie verzweifelt das Mädchen nach Glück suchte und dabei in die Irre ging. Wenn nur Ellery… aber der wusste nicht, was tun. Seine junge Frau würde ihn lehren müssen, dem unglücklichen, vernachlässigten Kind ein Vater zu sein.
    Penelope trat vorn Teleskop zurück. »Ich habe die Namen von allen Sommersternbildern gelernt.«
    »Sag sie uns«, forderte Celeste sie auf.
    Kiki hüpfte auf dem Kiesweg auf und ab.
»Moi
aussi!«
    »Jetzt ist Penelope dran«, sagte Celeste.
    »Non!«
Kiki wand sich aus Celestes festem Griff, rannte den Weg entlang und rief: »Libra, Pegasus, Andromeda -«
    »Sehen Sie, sie versteht Englisch, der kleine Fratz.« Penelope stand kerzengerade da und starrte die Arme vor der Brust verschränkt der herumtollenden Kiki nach.
    Ach, du liebe Güte! Von der jüngeren, hübscheren Cousine in den Schatten gestellt, hatte Penelope wahrlich Grund für solche Gefühle. Und doch hatte sie so viel mehr als Kiki – die Geborgenheit, einen Vater und ein Zuhause.
    »Ich kann sie einfach nicht ausstehen. Ich bin brav und keiner merkt, dass es mich gibt.« Penelope fuhr fort: »Sie ist ungezogen und bekommt die ganze Aufmerksamkeit.«
    Celeste legte einen Arm um das erstarrte, kleine Wesen.
    »Heute Nacht nicht. Komm, legen wir uns auf die Decke.«
    Als sie den erhöhten, abgelegenen Flecken des Gartens erreicht hatten, dämmerte es bereits. Herne hatte ihnen das Teleskop aufgestellt und eine große Decke auf den Rasen gebreitet. jetzt räkelten sie und Penelope sich auf dieser Decke und bei jedem Windstoß bauschten sich ihre Röcke, aber wen kümmerte das? Es war niemand zu sehen. In dieser Nacht lernten Celeste und die Kinder eine Lektion in Astronomie und eine andere über das Teilen, während vom Haus her leise Musik erklang und all die wohlhabenden, schicklichen, patrizischen Erwachsenen wieder einmal ein Fest feierten. Zum Firmament aufblickend sagte Celeste: »Ist es nicht schön?«
    »Capricornus, Aquila, Cygnus -«, quietschte Kiki.
    Schulter an Schulter mit Celeste starrte Penelope steif und angespannt hinauf. »Sind Sie nicht böse auf mich, weil ich gesagt habe, dass ich Kiki nicht ausstehen kann?«
    »Sie ist deine Cousine und ihr lebt zusammen wie Schwestern. Die meisten hassen ihre Cousinen ab und zu, und noch mehr Leute hassen ihre Schwestern.« Celeste zuckte die Schultern, so dass Penelope die Geste auch spürte. »Der Trick ist, sich darüber nicht unglücklich machen zu lassen.«
    Penelope entspannte sich allmählich. »Papa sagt, dass er, als er jung war, manchmal Onkel Ellery gehasst hat.«
    Das wollte Celeste nicht gehört haben. Innerhalb nur eines Tages hatte sie die Ähnlichkeit der Kinder mit ihren Vätern bemerkt. Penelope, die dem ernsthaften, verantwortungsvollen Throckmorton so sehr glich. Kiki, so leichtsinnig und spitzbübisch wie Ellery. Und beide waren zu so viel mehr befähigt. »Hasst dein Vater ihn heute immer noch?«
    »Naja, ich weiß nicht, aber ich habe ihn mal sagen hören, dass er langsam die Geduld mit Onkel Ellery verliert, weil er so unnütz ist.«
    Ellery war nicht unnütz!, lag es Celeste auf der Zunge. Aber sie sprach es nicht aus, denn sie fürchtete, die analytische Penelope würde Punkt für Punkt auflisten, warum Ellery unnütz war.
    »Wenn ich so alt bin wie Sie und Papa, werde ich Kiki dann besser leiden können?«
    Mit schnörkelloser Offenheit ordnete Penelope ihren Vater und Celeste gleichermaßen bei den Erwachsenen ein, und

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