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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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verbargen.
    Doch wenn sie dann zu ihm aufsähe mit ihren schönen, wankelmütigen Augen und ihn um mehr bäte … ah, dann würde er die Falten teilen und den kostbaren Knoten weiblicher Sinnlichkeit ertasten. Und wenn er sie liebkost hatte, bis sie stöhnte und sich wand, ihre wunderbare, süße Stimme um Erlösung bettelte, dann – aber erst dann – würde er mit dem Finger eindringen.
    Das würde noch zum Präludium gehören. Er würde über ihr verweilen, wie ein Musiker über einem kostbaren Instrument, und er würde beweisen, dass seine Fähigkeiten über Geschäft und Spionage hinausgingen. Wenn er sich selbst die Freude gönnte, sie zu erfreuen, dann würde er den Namen jedes anderen Mannes aus ihrem Gedächtnis tilgen. Sein würde der Name sein, den sie in Ekstase rief. Das würde er sie lehren. Er würde sie alles lehren.
    Wenn er es sich erlaubte.
    Was er nicht tun würde.
    Er hatte daran zu denken, wer er war. Er hatte daran zu denken, wer sie war. Er hatte daran zu denken, dass ihr Vater sein treuer Gärtner war, dass er plante, sie zurück nach Paris zu schicken und dass er niemals ein tugendhaftes Mädchen entehren würde. Nicht einmal dann, wenn es ein Mädchen war, dessen Lächeln eine Freude in sein Leben gebracht hatte, die er seit vielen einsamen, allzu langen Jahren vermisste.
    »Mr. Throckmorton, bitte!« Celeste sah ihn böse an.
    Konnte sie Gedanken lesen?
    Nein. Sie sah wütend auf den Federhalter in seiner Hand, der klopfte und klopfte und klopfte.
    »Ich kann nicht schneller arbeiten und Sie lenken mich ab.« Sie seufzte kummervoll. »Warum gehen Sie nicht hinaus und besprechen mit Esther, was sie für den Festabend heute kocht? Soweit ich weiß, wird es ein Musikabend, und ich bin sicher, Sie werden die Begabung der Damen genießen.«
    Sein Blick fiel auf ihre Brüste, doch er wusste, dass sie nicht diese Gaben meinte.
    Nichts ahnend fuhr sie fort: »Ich verspreche, dass ich fertig bin, bis Sie wiederkommen.«
    Vorsichtig legte er den Federhalter auf den Schreibtisch. »Ich bleibe.«
    Denn unter gar keinen Umständen hätte er aufstehen und sich in diesem schmerzhaften, erregten, verzweifelten Zustand zeigen können.

Kapitel 15
    Eine Lachsalve aus dem Wintergarten ließ Celeste wie angewurzelt stehen bleiben. Aus dem regnerischen Morgen war ein regnerischer Nachmittag geworden, und die jugendliche Clique um Ellery hatte sich zwischen Marmorsäulen, einem halben Dutzend Sofas und einem Meer aus Milfords hoch geschätzten Blumen häuslich niedergelassen.
    Ellerys sanfte, geübte Stimme sagte: »Sie sind ebenso witzig wie hübsch, Lady Napier.«
    Lady Napier. Celeste erlaubte sich insgeheim ein höhnisches Grinsen. Diese leichtlebige, kokette, lüsterne Schönheit! Letzte Nacht hatte sie es gewagt, Fragen über Celestes plötzliches Erscheinen und ihre mysteriösen Vorfahren aufzuwerfen.
    Wäre Celeste noch die Celeste gewesen, die aus Paris zurückgekehrt war, dann wäre sie schnurstracks in den Wintergarten marschiert und hätte Ellery dieser Lady Napier unter der dünnen, aristokratischen Nase weggerissen. Aber diese Celeste hatte bis drei Uhr früh getanzt, zu viel und zu schwer gegessen, zu viel Champagner getrunken. Eine angeschlagene Celeste hatte den Vormittag damit verbracht, für einen ominösen, knurrenden Throckmorton Dokumente aus radebrechendem Russisch in tadelloses Englisch zu übersetzen. Der jetzigen Celeste war es zu viel Mühe, Ellery loszueisen.
    Als er rief: »Gehen wir unser unrechtmäßig erworbenes Vermögen verspielen«, drückte sich Celeste daher an die Wand, hinter einen eingetopften Miniatur-Orangenbaum und beobachtete, wie der ganze alberne Haufen aufflatterte und hinaus stapfte, um wieder einmal einen Nachmittag mit… Nichtstun zu verbringen.
    Zitrusduft strömte aus den weißen Blüten. Ein paar flügge gewordene, grüne Orangen hingen ernteversprechend herab. Celeste starrte die wachsigen, smaragdgrün geäderten Blätter an und presste ihre Finger gegen die Stirn. Sie musste über ihre überhöhten Ansprüche hinwegkommen. Sie wollte Ellery für immer, und sie kam mit ihrer Verwirrung über das entsetzende Hingezogensein zu dem schwerfälligen, alten Garrick nicht zurecht.
    Wann hatte sie überhaupt angefangen, ihn Garrick zu nennen?
    Sie fand ihn nicht attraktiver als Ellery, also hatte sie noch nicht komplett den Verstand verloren. Aber Garrick interessierte sie; er war ihr ein Rätsel, ein Kaleidoskop aus dunklem Glas, faszinierendem Wissen und

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