Die Liebesfalle
ich ihn zurück gewinne?«
Celestes Vater hätte jetzt gesagt, dass sie arschlings in der Klemme steckte, und ihr bestätigt, dass sie es nicht anders verdiente. Wie die Dinge lagen, konnte sie die rotäugige, elende Hyacinth mit ihrem verschwollenen Gesicht nur anstarren und stammeln: »Ich … also … ich weiß nicht …«
»Doch. Doch, Sie wissen es!« Hyacinth nahm Celestes Hände. »Sie kommen aus Paris. Sie haben Ausstrahlung. jeder verehrt oder beneidet Sie. Besonders Lady Napier, diese Schlange. Was muss ich tun, um so zu sein wie Sie?«
»Hm, na gut… Sie müssen so tun, als seien Sie glücklich.«
»Glücklich tun.« Hyacinth fing an, auf die Kissen des überdimensionierten Sofas zu klopfen, als würde sie etwas suchen.
»Was machen Sie da?«, fragte Celeste.
»Ich suche nach meiner Handtasche. Da ist Papier drin, zum Mitschreiben -«
Celeste legte ihre Hände auf Hyacinths. »Sie brauchen nicht mitzuschreiben. Sie können es im Kopf behalten. Lächeln.«
»Mir ist nicht nach Lächeln -«
»Spielt keine Rolle. Lächeln.«
Hyacinth spannte die Lippen über ihre Zähne.
»So ist es richtig. Ein falsches Lächeln ist besser als ein echtes Grimmen. Wenn Sie lächeln, wird jeder Ihre Nähe suchen, weil Sie glücklich sind, und dann werden Sie wirklich glücklich sein, weil Sie Freunde haben, die sich in Ihrer Nähe wohl fühlen.«
»Das ist so unaufrichtig.«
»Ist die Gesellschaft etwa aufrichtig?«
Hyacinth lachte und entspannte sich zum ersten Mal, seit Celeste den Raum betreten hatte. »Das ist Ihr Geheimnis?«
»Denken Sie nach. Habe ich sonst etwas getan, um mich attraktiver zu machen?«
Hyacinths Lächeln verschwand: »Aber Sie sind attraktiv.«
»Das sind Sie auch.« Celeste machte erneut Anstalten aufzustehen. »Jetzt gehen Sie zurück auf das Fest.«
»Warten Sie.« Hyacinth schnappte sich Celestes Hand und Celeste ließ sich zurücksinken. »Es muss doch noch mehr geben, was Sie mir verraten können. Verraten Sie mir, wie ich ihn
heute
auf mich aufmerksam machen könnte?«
Details. Hyacinth wollte Details. Sehr schön. Celeste würde ihr Details geben. »Sie lächeln ihn an und wenden sich ab. Sie beobachten ihn aus den Augenwinkeln. Sie bewegen sich mit weiblicher Anmut, dann stolpern Sie und lassen sich von ihm halten. Ihre Brust streift rein zufällig seinen Arm.«
»Das ist unredlich. Das ist …« – Hyacinth atmete bebend ein – »… genial.«
Celeste fühlte sich unfreiwillig geschmeichelt. »Wenn Sie einen Mann wie Ellery für sich interessieren wollen, dann müssen Sie das Spiel besser spielen als er.« Celeste zuckte französisch die Schultern. »Comte de Rosselin hat gesagt, eine Frau könne einen Mann für immer hörig machen, wenn sie weiß, wann sie ihn quälen und wann sie großzügig mit ihm sein muss.«
»Sagte der Comte auch, woher man das weiß?«
»Folgen Sie Ihrem Instinkt. Üben Sie vor dem Spiegel. Und bringen Sie Ellery dazu, um Ihre Liebe zu kämpfen.«
»Aber ich… ich liebe ihn schon.« Hyacinth standen Tränen in den Augen.
Celeste hasste es, das junge Ding so niedergeschlagen zu sehen. Mit einer tröstenden Umarmung sagte sie: »Aber das braucht er doch nicht zu wissen.«
»Ich hab es ihm schon gesagt.«
»Sie sind noch so jung, Sie könnten sich entliebt und noch am selben Tag in den gut aussehenden Lord Townshend verliebt haben.«
»Aber so flatterhaft bin ich nicht!«
Celeste lächelte. »Das braucht Ellery nicht zu wissen.«
»Oh.« Hyacinths Stirn legte sich nachdenklich in Falten.
»Heute Nacht arrangieren Sie Ihre Tanzpartner so, dass Sie zuerst mit Ellery tanzen und dann mit Lord Townshend. Wenn Ellery Sie an Lord Townshend weiter reicht, wenden Sie sich dem Lord zu, lächeln und sagen ›Wie konnte ich nur ohne Sie leben?‹. Nicht zu laut, nur so, dass Ellery es hört.«
»Was wird Lord Townshend von mir denken?«
»Er wird denken, dass Sie mit ihm flirten und das ist er gewöhnt. Alle vermögenden Männer, die noch ihre eigenen Zähne im Munde tragen, sind daran gewöhnt, umworben zu werden.«
Hyacinth nickte. »Er hat mir an der Schaukel geholfen zu schubsen.«
»Also mag er Sie. Ellery wird Sie beobachten und Sie werden Lord Townshend anlächeln, als sei er der hellste Stern am Firmament.«
»Ich weiß nicht, wie das geht.«
»Natürlich wissen Sie, wie das geht«, sagte Celeste. »Sie lächeln Ellery ja so an. Deshalb denkt er, er habe Sie um den Finger gewickelt.«
Hyacinth neigte den Kopf und sah Celeste mit
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