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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Laufenden halten.«
    »Wie Sie wünschen.« Sie sah ihn ohne ein Lächeln an. Diese Beleidigung würde sie ihm so schnell nicht vergessen. Wenn Throckmorton das gehört hätte, würde er ihn mit der Reitpeitsche bearbeiten. Außer … nun ja, vielleicht doch nicht. Throckmorton weihte Stanhope in jede Angelegenheit ein, und Throckmorton hätte ihr seine Verachtung kaum deutlicher zeigen können.
    Mon Dieu,
sie wollte sich die Hände vor die Augen schlagen, bis die Erinnerungen ausgelöscht waren.
    »Haben Sie kürzlich Briefe übersetzt?«, fragte Mr. Stanhope.
    »Nur einen, in dem stand, dass südlich von Kabul bald ein großes Treffen stattfinden würde.«
    »Kabul.« Seine Augen wurden schmal.
    »Das liegt in Afghanistan«, unterstützte sie ihn.
    »Ich weiß, wo es liegt.« Er atmete tief durch und zuckte dann mit bemüht sorgloser Bescheidenheit mit den Schultern. »Ich bin in Kabul gewesen.«
    »Als Mr. Throckmortons Begleiter?«
    Mr. Stanhope lächelte schmallippig. »Man könnte auch sagen, dass er mich begleitet hat.«
    Sie hatte ihn ziemlich kalkuliert verärgert und genoss es mehr, als schicklich war. Aber sie wollte in die Küche gehen, bei Papa sein, bei Esther und den anderen, die sie gern hatten. Also brach sie ihre Ablenkungsmanöver ab und sagte: »Eine Armee von Kaufleuten wird Investitionsmöglichkeiten in Kabul prüfen. Ich vermute, dass die vielen englischen Kaufleute die dortige Wirtschaft ziemlich stark beeinflussen werden.« Sie hatte ihre eigene Meinung über die Bedeutung dieses Briefes, und nachdem sie nun mit Mr. Stanhope gesprochen hatte, begann sie ihre Rolle in diesem Dreieck aus Brief, Stanhope und sich selbst zu hinterfragen.
    Throckmorton hatte diese Intrige gesponnen. Hätte sie gewagt, sich Gedanken über ihn zu machen, hätte sie sich vielleicht gefragt, welche Rolle Throckmorton in der Welt jenseits von Blythe Hall spielte.
    Doch sie würde nicht an ihn denken und außerdem duftete es aus der Küche nach gebratenem Speck, und ihr Magen knurrte.
    »Starken Einfluss. ja.« Stanhope hatte sie bereits vergessen. Er konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Er drehte sich um und eilte davon. Etwas jedoch erinnerte ihn erneut an sie – vermutlich sein Bedarf an weiteren Informationen – und er warf ihr über die Schulter ein gedankenverlorenes Dankeschön hin.
    Erleichtert ihn los zu sein, setzte sie energisch ihren Weg in die Küche fort, wobei sie sich einen beschäftigten Anschein gab, um sich vor weiteren Unterbrechungen zu schützen.
    Vergeblich!
    Ellery sprang aus einem Kabuff unter der Treppe hervor und schnappte sich ihre Hand. »Celeste!«
    Sie erschrak mit einem halblauten Kreischen.
    Er lachte und zog sie in sein schummriges Versteck. »Darling.« Er legte seine Arme um ihre Taille und lächelte sie an. »Ich hatte gehofft, Sie würden vorbeikommen.«
    Er roch stark nach Ale. Er stellte ein zerkratztes Gesicht zur Schau. Er hatte Ringe unter den Augen und seine Nase war rot. Aber er war immer noch hübscher als Throckmorton.
    Doch ertappte sie sich dabei, dass sie zurückweichen und fragen wollte, warum Ellery sich versteckt hielt, als wolle er nicht mit ihr gesehen werden, und dass sie von ihm verlangen wollte, sie loszulassen. Aber Ellery war nicht das Problem; das Problem hieß Throckmorton. Also setzte sie stattdessen ein falsches Lächeln auf, eines, das sie Hyacinth zur Nachahmung empfohlen hätte, und sagte gezwungen: »Ellery, Sie haben mich erschreckt.«
    »Erschreckt Sie meine Glut?« Er machte ein wild lüsternes Gesicht.
    Unfreiwillig lachte sie und entspannte sich. Das war Ellery, der Ellery, in den sie sich verliebt hatte, der charmante, geistreiche Ellery. Sie konnte Throckmorton mit seinem feierlichen Gehabe und seinen unwägbaren Tiefen nicht lieben. »Wie kommt's, dass Sie schon wach sind? Es ist kaum Tag.«
    Und sie hatte gedacht, sie würde mit ihren verdrießlichen Gedanken allein bleiben können. Närrischer Optimismus.
    »Ich war nicht im Bett.«
    »Natürlich nicht.« Sie berührte seine Kratzer. »Wie sind Sie
dazu
gekommen?«
    »Sie waren gestern nicht auf dem Musikabend, also hab ich Sie gesucht und ich… habe mich in einem der Rosensträucher Ihres Vaters verheddert.«
    »Verzeihung, aber ich verstehe nicht ganz.« Sie war die Nacht über wach gelegen und hatte ihren Nachbarinnen, den beiden älteren Damen, zugehört, die mit der ganzen Zartheit von Dampflokomotiven schnarchten, und sie hatte sich Throckmorton hergewünscht, damit

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