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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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blaublütige Herkunft und Beziehungen zu den feinen Leuten verfügte. Und nun auf Blythe Hall hatte ihn Throckmorton zu seinem Vertrauten und Begleiter gemacht, wobei er die Unfähigkeit und Nutzlosigkeit seines Freundes wegen der auf Reisen gewachsenen Freundschaft ignorierte.
    Was seltsam war, denn sie hatte sich Throckmorton nie als Reisenden oder Abenteurer vorgestellt, obwohl er es ebenso gewesen war wie Mr. Stanhope. Bis vor zwei Nächten, als er sie geküsst hatte, hatte sie an ihn nie als an einen Weltenbummler gedacht, obwohl er mehr von der Welt gesehen hatte als sie.
    Und gestern im Wintergarten hatte er unter Beweis gestellt, dass er die Kunst, einer Frau Lust zu bereiten, selbst einer widerstrebenden, beherrschte. Oh, das würde sie ihm nie verzeihen.
Niemals.
    Offensichtlich verärgert über ihr mangelndes Entgegenkommen bemerkte Stanhope: »Ich dachte, wir könnten die Gelegenheit nutzen, uns näher kennen zu lernen.«
    »Wir haben uns nie zuvor unterhalten.« Sie machte vor dem Fenster zum römischen Brunnen Halt. Es goss immer noch inn Strömen, aber weiter östlich schien die Morgensonne durch die sich auflockernden Wolken. »Wie sollten wir uns kennen lernen?«
    »Glauben Sie mir, bei meiner miserablen Moral hätten wir mehr getan, als uns zu unterhalten. Gleich als ich Sie zum ersten Mal sah, ist mir Ihre Schönheit aufgefallen.« Er wandte sich um, lehnte sich an das Fensterbrett und sah sie ernst an. »Aber Sie waren so jung. Es wäre uns beiden gegenüber unfair gewesen, Sie in eine … Konversation zu verwickeln.«
    Wie Throckmorton hielt Stanhope sehr viel von seiner Wirkung auf andere und von seiner… Konversation. Sie sah ihn von der Seite an. Sie konnte ihm versichern, dass seine … Konversation … sogar noch das unterbot, was Throckmorton zur Schau gestellt hatte.
    »Offenbar hat Ihnen Paris gut getan«, fuhr Stanhope fort.
    Sein Blick strich über sie hinweg, und sie fand, dass er einer der wenigen Männer war, die allein mit einem flüchtigen Blick Komplimente machen konnten.
    Throckmorton war anders. Wenn er eine Frau ansah, versengte sein dunkles Starren jede ihrer Rundungen, bis sie sich mit den Händen bedecken wollte, damit er die Stellen, die im Verborgenen bleiben sollten, nicht erblicken konnte …
    »Sie sprechen sehr gut Französisch, sagt Throckmorton. Und Russisch … verbergen Sie hinter Ihrer hübschen Fassade noch andere Talente?« Stanhope bezirzte sie mit einem Lächeln; er tat, als sei er von ihr beeindruckt.
    Männer wie er waren ihr bereits auf dem Kontinent begegnet. Sie waren von einer offensichtlichen Unaufrichtigkeit, doch in vielerlei Hinsicht erleichterte es ihr diese Begegnung.
    »Meine Talente wären nicht länger verborgen, wenn ich sie Ihnen vorführte.«
    Er feixte. »Wie wahr. Wie wahr.« Er sah auf seine Füße, um männlich und gleichzeitig bescheiden zu wirken. »Ich denke, Throckmorton hat Ihnen mitgeteilt, warum Sie für ihn übersetzen und nicht ich.«
    »Ja.«
    Für einen Augenblick schaute seine Verärgerung hinter seiner leutseligen Maske hervor. »Was hat er Ihnen gesagt?«
    Sie spielte mit dem Gedanken, ihm die Wahrheit zu sagen, nämlich dass seine Unzulänglichkeit aufgeflogen war, aber das wäre Throckmorton gegenüber unloyal gewesen, und außerdem… wollte sie sich Throckmortons Zorn nicht noch einmal zuziehen. Wer wusste, welche Art von Wutausbruch er liefern würde, wenn sie ihn mit Absicht provozierte? »Mr. Throckmorton hat gesagt, dass Sie überarbeitet sind und eine Woche Erholung brauchen.«
    »Sie sagen das, als ob ich ein alter Mann wäre.«
    Sie machte große, unschuldige Augen. »Oh, nicht so alt.«
    Sie bekam einen flüchtigen Eindruck von seinem Ärger, als er sie anfuhr: »Natürlich bin ich um einiges älter als Sie. Fast zehn Jahre. Fast so alt wie Mr. Throckmorton, doch ihn scheinen Sie nicht zu alt zu finden zum -«
    Sie richtete sich auf, Hatte Stanhope über sie geklatscht? Hatte er sich Gerüchte angehört, das Gekicher, zu dem es einlud, noch angeheizt? Sie würde nicht hier stehen bleiben und sich von diesem eingebildeten, schmeichlerischen Flegel beleidigen lassen. In ihrem schärfsten Ton sagte sie: »Zu was, Mr. Stanhope?«
    Aber Stanhope hatte seinen Fehltritt offensichtlich bemerkte, denn er sagte hastig: »Ich bin Mr. Throckmorton für den Urlaub sehr dankbar und werde ihn in vollen Zügen genießen, aber ich ertappe mich dabei, dass ich wissen möchte, was im Geschäft los ist. Sie könnten mich auf dem

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