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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Wunder.
    Also würde Celeste bleiben und ahnungslos ihre vaterländische Pflicht erfüllen, und Throckmorton musste seine Seele nach der Disziplin durchforsten, die er sonst so mühelos aufbrachte.
    Jetzt war er hierhergekommen auf der Suche nach altvertrauten Kindersachen. Der weitläufige Parkettboden, der in der spätnachmittäglichen Sonne glänzte. Die dicken, rotblauen, frech gemusterten Vorhänge, die die Zugluft abhielten. Das Regal mit den Büchern, einige neu, einige zerschlissen.
    Seine Tochter.
    Ihr Gesicht strahlte, wie jedes Mal, wenn sie ihn sah. Ein Teil seines verwirrten Elends verblasste.
    Der Schaukelstuhl in dem Mrs. Brown einen endlosen braunen Schal strickte, knarzte. Eine füllige Frau in einfachen, sauberen Gewändern, die aufsah und ihm freundlich zunickte. Penelope hatte sich in die Ecke des schäbigen, gestopften Sessels gerollt und las in seinem alten Exemplar von
Robinson Crusoe.
    Erst letzte Woche, bevor die Feierlichkeiten begonnen hatten und die Hölle ausgebrochen war, hatte er den kleinen Mädchen daraus vorgelesen.
Beiden
kleinen Mädchen.
    Beunruhigung kroch in ihm hoch, als sein Blick das Kinderzimmer absuchte. »Wo ist Kiki?«, fragte er Mrs. Brown.
    »Ich weiß es nicht. Sie versteckt sich, und sie ist ein guter, kleiner Verschwindibus.« Mrs. Brown zwinkerte und nickte zum großen Spielzeugschrank mit den Jalousietüren hinüber.
    Da drin marschierten seine alten Zinnsoldaten neben Penelopes Puppen und Kikis Plüschtieren. Ein gutes Versteck – er hatte es oft selbst gewählt. Er entspannte sich. Er wünschte, die Kinder bräuchten keinen Wächter vor ihrem Zimmer, aber er war überaus froh, dass er Stanhopes Verrat entdeckt hatte, und traf Vorkehrungen, seinen eigenen zu kaschieren. Weil die Gefahr näher rückte, sorgte er sich um die hilflosen, unschuldigen Mädchen. Die Männer, denen er in diesem großen Spionagespiel gegenüberstand, hatten keine Prinzipien, keine Moral. jetzt, da sie seine Identität enttarnt hatten, würden sie nicht davor zurückschrecken, ihm die Kinder zu nehmen und sie als Druckmittel gegen ihn einzusetzen. Er liebte Penelope mit der unerschütterlichen Ergebenheit eines Vaters, und in diesen letzten Tagen der Desillusionierung und Verwirrung hatte er entdeckt, wie sehr er auch Kiki ins Herz geschlossen hatte.
    Sie mochte ihn zur Verzweiflung bringen, aber sie war seine Nichte. Mit absichtlich lauter Stimme fragte er Mrs. Brown: »Haben Sie schon nach ihr gesucht?«
    »Schon überall, aber sie ist einfach zu schlau für mich«, sagte Mrs. Brown gemütlich.
    Sie hörten ein winziges Kichern aus dem Schrank.
    »Dann werden wir abwarten müssen, bis sie heraus kommt«, verkündete er. Ehrlich gesagt war er froh, ein wenig Zeit mit seiner kleinen Tochter allein zu verbringen. Er ging zu Penelope und fragte: »Wie geht es dir, meine Süße?«
    Sie warf ihr Buch weg und lief zu ihm. »Papa!«
    Sie war ja schon ein großes Mädchen, und er wirbelte sie herum und umarmte sie.
    »Du hast mir gefehlt.« Sie küsste ihn auf die Wange und zog sich zurück. »Aber ich dachte, du hättest keine Zeit für mich, bis diese verdammte Feier vorbei ist.«
    Er grinste, weil sie sich so sehr nach ihm anhörte. »Es fällt niemandem auf, ob ich da bin und spiele und tanze. Dein Onkel Ellery ist der Charmantere und er wird im Bridgezimmer sein.«
    »Dich mag ich am liebsten«, sagte sie beherzt.
    »Nein. Wirklich?« Er machte ein überraschtes Gesicht.
    Sie wiegte seine Wangen in ihren schmalen Händen. »Natürlich, du bist mein Papa.«
    Er träumte davon, das Kinderzimmer mit eigenen Kindern zu füllen, aber er hatte nur Penelope. Und Kiki, die hier wohnte, natürlich…
    »Soll ich dir etwas vorlesen?«, fragte er.
    »Robinson Crusoe!«
, antwortete sie.
    »Aber das liest du ja selbst.« Er trug sie zum Sessel und machte es sich mit ihr auf dem Schoß bequem.
    »Ich kenne aber nicht alle Wörter.« Sie faltete die Hände und richtete ihre dunklen, ernsten Augen auf ihn. »Ich brauche bald Unterricht bei Miss Milford, Papa. Ich weiß, dass sie mir beim Lesen helfen würde.«
    Er wollte
nicht
über Miss Milford sprechen. »Du machst das aber ganz wunderbar.« Das stimmte. Er fand sie für ihr Alter ungewöhnlich aufgeweckt und war in seinem Urteil natürlich keineswegs voreingenommen. »Aber ich fange da an, wo ich aufgehört habe.« Er dachte an Kiki, die sich im Schrank versteckt hielt. Kiki, die vorgab, ihn nicht zu verstehen, es aber immer so einrichtete, dass sie in

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