Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
sich suchend nach einem Straßencafé um, entdeckte aber nur Geschäfte und parkende Autos. Außerdem war ihr der Lärmpegel in der Via di Torre etwas zu hoch, sie bevorzugte für ihre Lunchpause ein ruhigeres und lauschigeres Ambiente.
Sie beschloss, zurück in Richtung Piazza Navona zu laufen, dort würde sie sicher fündig werden.
Wieder ließ sie sich einfach treiben, sie kannte ja jetzt die Richtung und würde sich nicht mehr verlaufen können.
Und dann entdeckte sie auch schon das einladende Schild mit der dampfenden Espressotasse darauf.
7
D idier Costes sah sie als Erster. Er unterdrückte einen leisen Fluch, als er sie erkannte.
Verdammt, gleich würde sie Adriano und ihn entdecken!
Was für ein dummer Zufall, warum musste sie ausgerechnet in dieses Café hereingeschneit kommen? Und ausgerechnet jetzt, wo er und Adriano doch schon im Aufbruch begriffen waren … Fünf Minuten später, und das erste Zusammentreffen von A. C. und Amanda wäre nach Didiers Regie abgelaufen.
Jetzt würde er improvisieren müssen …
Er hob eine Hand und winkte: »Hallo, Amanda! Was für eine nette Überraschung. Setzen Sie sich doch zu uns!«
Sie war ebenfalls nicht sehr erfreut, ihn zu sehen, ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.
Aber dann fiel ihr Blick auf Adriano, und ihre Züge veränderten sich, wurden weich und fraulich. Außerdem begann sie zu lächeln.
Flirtend zu lächeln …
Sieh mal einer an! , dachte Didier überrascht. Haben wir Madame etwa bereits an der Angel?! Das ging aber wirklich schnell, Schätzchen!
Er wandte sich rasch an Adriano und zischte: »Dasist sie! Mach, was du willst mit ihr, aber krieg sie herum, in Teufels Namen, tu mir, tu uns den Gefallen!«
»Still, nicht so laut, Mann! Katzen wie diese hören bekanntlich besonders gut.«
Schon stand sie am Tisch, lässig gekleidet und dabei doch schön wie immer. Die rotblonde Mähne flammte, die grünen Augen leuchteten.
»Hallo, Didier! Sie hätte ich nicht in dieser Gegend vermutet.«
»Mein Freund hier wohnt gleich um die Ecke, wir treffen uns häufig in diesem Café, wenn ich in Rom bin. Darf ich Ihnen Adriano Como vorstellen, Madame? Er ist übrigens ein Kollege, seine Bildhauerwerkstatt würde Sie beeindrucken. Vielleicht zeigt er sie Ihnen ja, wenn Sie sich ein bisschen anstrengen und hinreichend charmant zu ihm sind. Ich weiß immerhin, dass Sie das durchaus können, ich erinnere mich noch gut.«
Didier grinste anzüglich, aber ausnahmsweise nahm Amanda die versteckte Beleidigung dieses Mal nicht wahr.
Adriano! Als Didier den Namen eben ausgesprochen hatte, war sie unwillkürlich zusammengezuckt. Die Hand, die sie dem Italiener jetzt reichte, zitterte leicht. Außerdem spürte sie, wie ihr heiß wurde.
Es ist nur ein dummer Zufall!, sagte sie sich gleich darauf. Wobei sie darauf achtete, Adriano Como weder zu tief noch zu lange in die dunklen Samtaugen zu starren.
Er ist ihm sogar auf eine ganz bestimmte Weise verteufelt ähnlich! Er hat sie ebenfalls, diese gewisse animalisch-männliche Ausstrahlung.
Und er kennt seine Wirkung auf Frauen, ein Womanizer durch und durch.
Alles wie gehabt!
Warum muss sich alles im Leben wiederholen?
Hüte dich, Amanda – du hast schon einmal gelitten wie ein Hund wegen so einem Kerl.
Sofort versuchte sie, sich wieder einzukriegen, indem sie sich selbst gut zuredete: Die Namensähnlichkeit hat nichts zu bedeuten, es ist nur ein kleiner, schlechter Scherz am Rande, wie ihn das Leben gerne mal mit einem spielt. Ein dummer Zufall, weiter nichts. Vergiss es einfach …
Ein Handy fiepte aufdringlich und ganz in der Nähe und riss Amanda aus ihrer Erstarrung.
Schon griff Didier in seine Jackentasche. Das Fiepen hatte aufgehört, also musste er eine Textmeldung erhalten haben.
Er las die Nachricht und stand dann abrupt auf.
»Ich muss euch beiden Hübschen jetzt leider verlassen. Unser Gastgeber Conte Alberto bittet zum Lunch, das kann ich natürlich nicht ablehnen.«
Didier warf Amanda einen weiteren anzüglichen Blick zu: »Sandy und Larry kommen übrigens ebenfalls, nebst Pierre Orloff. Darf ich die Herrschaften allesamt von Ihnen grüßen, Madame?« – Er wunderte sich selbst, wie süffisant er klingen konnte … Es kommt alles nur daher, weil du mir in Paris letztlich so einen harschen Korb verpasst hast, du rothaarige Hexe! , dachte er grimmig. Dafür fährst du jetzt sichtlich umso mehr auf Adriano ab! Gut … Er wird dich an meiner Stelle büßen lassen, meine Schöne. Büßen und
Weitere Kostenlose Bücher