Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
leiden! Aber wenn du brav mitspielst und deine Sache gut machst, wirst du dir wenigstens mit unserer Hilfe ein nettes Sümmchen verdienen können. Ich hätte den Job ja gerne selbst übernommen, aber so geht es auch …
»Selbstverständlich dürfen Sie!«, sagte Amanda. »Und meinen besonderen Dank an den Conte für die stilvolle Ausstellungseröffnung neulich. Und die reizende Party hinterher.«
Didier nickte ihnen kurz zu und ging dann, dafür kam jetzt ein Kellner an den Tisch. Amanda gab ihre Bestellung auf, der Mann verschwand eilig.
»Sie müssen mir nicht Gesellschaft leisten, Adriano. Sie wollten doch gerade gehen, als ich hereinkam.«
Er lächelte charmant. »Um nichts in der Welt würde ich gerade jetzt gehen, Bella ! Didier hat mir Fotos der drei Skulpturen gezeigt, die er von Ihnen besitzt. Die Arbeiten haben mich sehr beeindruckt. Ich wollte Sie ohnehin unbedingt kennen lernen. Man trifft nicht so oft eine talentierte Bildhauerin und wunderschöne Kollegin noch dazu.«
Natürlich ignorierte sie seine Schmeicheleien vollständig! Er hätte genauso gut übers Wetter reden können. Aber wer tat das schon in Rom an einem normalen, sonnigen Frühsommertag? Diese Lady hier war kein gefundenes Fressen, nicht einmal für einen Adriano Como!
»Leider kann ich mir von Ihren Arbeiten so gar kein Bild machen. Didier hatte bisher nie auch nur mit einem Wort erwähnt, dass …«
Adriano unterbrach sie einfach. »Mein Atelier liegtganz in der Nähe. Sozusagen direkt um die Ecke.« Wieder sah er sie an und lächelte.
Er wusste, damit war alles gesagt. Für den Moment jedenfalls.
Amanda schnappte überrascht nach Luft bei dem Anblick, der sich ihr bot.
Dieses Bildhauer-Atelier ist tatsächlich eine Wucht! All die kostbaren Marmorblöcke. Hier steht ein kleines Vermögen herum. Ich wollte, ich könnte es mir leisten, so viel in meine Arbeit zu investieren!
»Donnerwetter, ich bin beeindruckt!«, entfuhr es ihr schließlich.
Adriano Como stand hinter ihr und lächelte zufrieden in sich hinein, was sie nicht sehen konnte. Nach einer kleinen Weile begann er zu sprechen. Er redete langsam: »Ich lebe für meine Arbeit, Amanda, das ist alles. Ansonsten brauche ich nicht allzu viel, ich fahre keine schnellen Autos, besitze kein Ferienhaus auf Sardinien und auch keine Jacht.«
Sie hörte ihm gar nicht richtig zu, so versunken war sie in den Anblick eines zart rosa schimmernden Marmorblocks von erlesener Schönheit.
Sanft fuhr sie mit der Hand darüber, fühlte die glatte Kühle.
»Sex and Love« , raunte sie leise. Ich sehe die fertige Skulptur regelrecht vor mir … Sandy und Larry … Sex and Love …
»Dieser Marmorblock …«, sagte sie laut und drehte sich zu Adriano um. »Wie viel?«
»Wie bitte?«
»Ich meine … wie viel wollen Sie dafür, Adriano? Ich möchte ihn unbedingt kaufen. Schon seit Wochen spukt mir diese besondere Skulptur im Kopf herum, die Skizzen dazu sind fertig, ich muss mich nur noch an die Arbeit machen. Außerdem brauche ich einen ganz besonderen Marmor dafür, einen wie diesen. Ich weiß es einfach, dies ist das einzig geeignete Material, ich muss es haben, koste es, was es wolle! Sie sind auch Bildhauer, Sie wissen doch ganz genau, was ich meine …« Sie brach ab und sah ihm dieses Mal doch zu tief in die dunklen Samtaugen mit den langen, gebogenen Wimpern darüber.
Wieder lächelte er fein, ehe er sagte: »Der Marmor gehört Ihnen, Amanda! Ich schenke Ihnen den Block.«
»O nein, das kann ich nicht annehmen. Und so habe ich es auch nicht gemeint, ich …«
»Eine Bedingung stelle ich allerdings«, sagte A. C. ruhig.
»Eine Bedingung?«
»Mhm. Sie fertigen die Skulptur hier in meinem Atelier an, unter meinen Augen. Ich möchte Ihre Arbeitsweise kennen lernen, Amanda. Das ist alles.«
Sie beschloss, den Stier bei den Hörnern zu packen, immerhin war Adriano ein Freund Didiers. Und der hatte in Paris einen ganz ähnlichen Wunsch geäußert. Wobei sie dann letztendlich doch bloß in seinem Partykeller und auf einer Swingerfete gelandet war.
»Sie wollen mich doch nicht etwa verführen, Adriano, oder?«
Sie lachte ihn frech an, wobei sie auch noch die flammende Haarpracht nach hinten warf.
Wenn er jetzt so naiv ist und blindlings zugreift, hat er verloren!
»Wenn ich das wollte, würde ich es bestimmt viel geschickter anfangen«, sagte A. C. »Ich bin in erster Linie an Ihrer Arbeit interessiert, außerdem ist mein Name nicht Didier Costes. Sie brauchen keine Angst vor mir
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