Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
weil du so bist, wie du bist … nur mit einem solchen Mann kann eine Frau wie du auf Dauer glücklich werden, glaub mir. Ich habe selbst viele Fehler gemacht im Leben auf dem Gebiet der Liebe, mach es anders, mein Mädchen. Ich habe extra meine letzten Kräfte gesammelt, um dir das zu sagen, Amanda. Mehr kann ich dir nicht geben, dies ist mein Vermächtnis an dich; das bisschen Geld, das ich besitze, wird meinem kleinen Urenkel gehören, vielleicht reicht es für ein neues Fahrrad zum ersten Schultag. Leb wohl, Amanda.«
»Rosalie?!« – abrupt setzte sich Amanda im Bett auf. Aber sie war allein im Zimmer.
Durch die nicht ganz geschlossenen Vorhänge schimmerte ein Streifen Sonnenlicht von draußen herein.
Wo bin ich hier eigentlich? Sieht nicht nach unserem Hotelzimmer aus, und Peter ist auch nicht da! Wie spät ist es denn überhaupt …?
Sie griff nach ihrem Handy, das auf einem Nachtkästchen neben dem Bett lag. Es war abgeschaltet.
Sie drückte eine Taste und kramte in ihrem Gedächtnis nach der PIN-Nummer, die sie gleich würde eingeben müssen.
Ein kurzes, schrilles Piepen ertönte, dann blitzte kurz die Meldung auf: Akku leer, bitte aufladen – und das verdammte Ding war wieder dunkel und abgeschaltet.
Verflixt, das Aufladegerät liegt natürlich im Hotelzimmer!
Aber wieso ist der Akku eigentlich plötzlich leer? Als ich aufgebrochen bin zu meinem Stadtbummel, da war er doch noch halbvoll! Damit wäre ich noch mindestens zwei Tage über die Runden gekommen …
Verwirrt ließ Amanda sich wieder in die Kissen zurücksinken, und dann setzten plötzlich diese Kopfschmerzen ein.
Sie verpasste sich selbst eine sanfte Schläfenmassage, davon wurde es besser, aber auch die Müdigkeit kehrte schlagartig zurück.
Ich brauche noch ein wenig mehr Schlaf, schwebe ja offensichtlich noch zwischen Traum und Wirklichkeit, Himmel, ich muss ja letzte Nacht wirklich viel zu viel getrunken haben … und geredet wie ein Buch noch dazu, es ist so viel passiert, viel zu viel auf einmal, kein Wunder, dass ich noch ganz daneben bin. Zwei Stündchen Schlaf mehr, und ich habe mich sicher wieder im Griff, dann klärt sich auch das Rätsel um dieses fremde Zimmer hier, ganz sicher, ich bin echt total daneben, habe ja auch gerade noch mit Rosalie gesprochen, und das, wo ich doch ihre Adresse in der Stadt gar nicht kenne … Schlaf einfach weiter, Amanda, einen ausgewachsenen Kater hast du auch, später geht es dir besser, später ist alles wieder gut …
Adriano beugte sich über sie. Mit der flachen Hand verpasste er ihr mehrere leichte Ohrfeigen, bis schließlich ihre Lider zu flattern begannen und sie die Augen aufschlug.
»Amanda? Amanda, hörst du mich?«
»Ja, ja doch. Du brauchst nicht so zu schreien, ich bin ja wach.«
»Kannst du dich erinnern, was passiert ist? Was du gesehen hast auf deinem Trip?«
»Ich war mit einem Mann zusammen, er war mein Liebhaber, wir waren beide jung, ich allerdings noch jünger als er, wir hatten Sex, verbotenen Sex, versteht sich.«
»Hast du den Mann erkannt?«
»N-nein.«
»Bist du sicher?«
Sie lachte plötzlich los: »Warum willst du das wissen, Adriano Como? Du warst es jedenfalls nicht!«
Er stimmte in ihr Lachen ein und zog sie hoch von der bequemen Liege in seinem »Arbeitszimmer«. – »Na, dann bin ich ja beruhigt. War es übrigens derselbe Mann, mit dem du später zusammen von den Steinklippen ins Meer springen musstest?«
»Ich glaube schon.«
»Aha, wir kommen der Sache näher. War der Sex mit ihm … lustvoll?«
»Ich glaube schon.«
»Und erkannt hast du ihn nicht? Es ist niemand, den du aus deinem heutigen Leben kennst?«
»Ich glaube nicht.« – Natürlich flunkerte sie jetzt, und wenn auch nur, um Adriano herauszufordern! Aber sie war sich auch tatsächlich nicht völlig sicher …
»Du willst es mir nicht sagen, Amanda! Auch gut. Ich habe übrigens eine Überraschung für dich. Eigens für dich herbestellt …«
Er führte sie nach nebenan in einen großen Raum mit schweren, alten Holzmöbeln, darunter ein wuchtiges Doppelbett mit einem Holzrahmen und vier ebenfalls hölzernen Bettpfosten. Darüber schwebte noch ein Stoffbaldachin, der das Ganze wie ein überdimensionales Zelt wirken ließ.
Das einzig wirklich Einladende in diesem Zimmer war der silberne Champagnerkübel nebst Inhalt auf dem Tisch neben dem »Zelt«.
Amanda war in übermütiger Stimmung nach ihrem Ausflug in das frühere Leben – sie schob das Erlebte allerdings eindeutig dem
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