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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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haben eine Ahnung und einige Artikel aus dem Internet. Die halten uns für verrückt. Und selbst wenn wir sie irgendwie davon überzeugen könnten, das alles zu überprüfen, reden wir hier von einem Multimilliarden-Dollar-Unternehmen. Wenn die mitkriegen, dass jemand schnüffelt, verschleppen sie deine Mutter und Taylor einfach woanders hin, und wir haben gar nichts mehr in der Hand.« Ostin stand auf und lief auf und ab. »Wir müssen mehr über unseren Feind herausfinden. Aber es ist ja nicht so, als hätten die ein Facebook-Profil. Also, wo bekommen wir mehr Informationen her?«
    »Clyde, der Gangster«, sagte ich.
    »Aber der ist im Gefängnis.«
    »Hauptkommissar Lloyd könnte uns zu ihm bringen.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Er sagte, ihre erste Vernehmung war wertlos. Vielleicht kann ich ihn davon überzeugen, dass wir erfolgreicher sind.« Ich holte das Kärtchen, das Lloyd mir gegeben hatte. »Ich werde ihn anrufen.« Ich ging sofort zum Telefon und wählte Lloyds Handynummer.
    Eine barsche Stimme antwortete. »Boyd hier.«
    Sein voller Name war Boyd Lloyd? Kein Wunder, dass er die Anrede Hauptkommissar vorzog. »Kommissar Lloyd, hier spricht Michael Vey.«
    »Michael. Was kann ich für dich tun?«
    Ich war so aufgeregt gewesen, ihn anzurufen, dass ich überhaupt nicht darüber nachgedacht hatte, was ich ihn fragen sollte. »Ich, äh, wollte nur sagen  … Also, Sie meinten, Sie hätten mit dem Kerl mit der Waffe geredet, aber Sie haben nicht viel aus ihm rausbekommen.«
    »Nein, er war verschlossen wie eine Auster.«
    »Ich hab mich gefragt, ob er vielleicht mit mir reden würde.«
    »Du willst mit Clyde sprechen?«
    »Nun, vielleicht packt er aus, wenn er mich sieht.«
    Es folgte eine lange Pause. »Ehrlich gesagt, es kann nicht viel schlimmer laufen als bei unserer letzten Vernehmung. Moment, ich frag meinen Partner. Darf ich dich unter der Nummer zurückrufen?«
    »Ja«, antwortete ich. »Tschüss.« Ich legte auf.
    »Was ist los?«, wollte Ostin wissen. »Warum hast du aufgelegt?«
    »Er will mit seinem Partner reden.«
    Etwa zehn Minuten später klingelte das Telefon. »Michael, hier spricht Hauptkommissar Lloyd.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich hab mit meinem Partner gesprochen und er denkt, wir hätten eine Chance, dass es funktionieren könnte – eine kleine Chance, aber immerhin, einen Versuch ist es wert. Also, wenn du bereit bist, Clyde gegenüberzutreten – worauf warten wir noch?«
    »Danke, Sir.«
    »Wann ist es dir recht?«
    »Mir passt es immer. Ich bin noch eine Weile von der Schule befreit.«
    »Wie wäre es, wenn ich dich morgen abhole.«
    »Ja, Sir.«
    »Deine Adresse steht im Polizeibericht, ich werde gegen zehn da sein.«
    »Ich werde auf Sie warten, vielen Dank.«
    »Danke, Michael. Wir drücken die Daumen. Wir sehen uns morgen.«
    »Bis dann.« Ich legte auf und drehte mich zu Ostin. »Wir sind drin.«
    »Gut gemacht«, lobte Ostin mich. »Du weißt schon, dass du Clyde jederzeit einfach wieder einen Stromschlag verpassen könntest?«
    »Der Mann hat geholfen, meine Mom zu entführen. Was auch immer nötig sein wird. Was auch immer.«

23
    Clyde
    I n dieser Nacht hatte ich ziemlich schlecht geschlafen. Ich hatte einen Albtraum, in dem meine Mom in einem Käfig saß, umzingelt von fies lachenden Hyänen, und nach mir rief, damit ich ihr helfe. Als Ostin um sieben Uhr klingelte, weckte er mich. Ich öffnete ihm die Tür im Schlafanzug. Er war bereits für die Schule angezogen.
    »Was ist los?«, fragte ich schlaftrunken.
    »Mit dir anscheinend noch nichts«, sagte er. »Meine Mutter hat gesagt, ich soll dich zum Frühstücken holen.«
    Ich rieb mir die Augen. »Okay. Ich bin gleich da.«
    Ich holte einen Bademantel aus meinem Zimmer und zog ihn über. Anschließend ging ich über den Flur zu Familie Liss und öffnete die Wohnungstür. Der Frühstückstisch war noch gedeckt, und Ostin und sein Vater hatten bereits gegessen. Mrs Liss hatte mir einen Toast mit einem Spiegelei in der Mitte gemacht.
    Mr Liss las die Zeitung und schaute über ihren Rand. »Guten Morgen, Michael.«
    »Guten Morgen«, antwortete ich.
    »Das hier ist dein Teller«, erklärte Ostin. Ich setzte mich neben ihn.
    Als Mrs Liss meine Stimme hörte, kam sie aus der Küche. »Guten Morgen, Schatz. Wie hast du geschlafen?«
    »Nicht sehr gut.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Fühl dich einfach wie zu Hause.«
    Ich goss mir ein Glas Orangensaft ein.
    »Es gibt auch Kartoffelecken.« Ostin schob einen Teller in meine

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