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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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adoptiert. Und jeder weiß, wie ineffizient Regierungsbürokratie sein kann. Deine Daten gingen bei der Übertragung zwischen den staatlichen Stellen verloren. Du bist verschwunden wie ein Reiskorn in einem Reisfeld. Wir hätten dich vielleicht nie mehr wiedergefunden, wenn du nicht angefangen hättest, nach deinen Geburtsunterlagen zu suchen.«
    Taylor wurde übel. Ostin hatte recht gehabt, sie hatte sie verraten.
    »Es gab siebzehn Kinder mit elektrischen Kräften. Wir hatten sie alle ausfindig gemacht, bis auf zwei. Dich und Michael Vey.«
    Als sie Michaels Namen hörte, erstarrte sie.
    Hatch lächelte. »Ja, du kennst Michael, oder nicht?«
    Sie antwortete nicht.
    »Mach dir keine Sorgen. Du hast ihm einen Gefallen getan, indem du uns zu ihm geführt hast. Wir hätten ihn ohne dich vielleicht niemals gefunden.«
    Jetzt fühlte sie sich noch schlechter. »Ist er hier?«
    »Noch nicht. Aber er wird es bald sein. Um genau zu sein, weiß er es im Moment noch gar nicht, aber er steht kurz vor der Planung seiner Reise zu uns.« Er wandte sich an Tara. »Das ist für den Moment alles. Komm doch einfach später noch mal vorbei, um Taylor hier alles zu zeigen.«
    Sie erhob sich. »Okey-Dokey«, zwitscherte sie und lächelte Taylor an. »Es ist so aufregend, dich endlich kennenzulernen. Es wird dir hier gefallen. Wir leisten für die Welt einen Beitrag, wie du es nie für möglich gehalten hättest. Und Dr. Hatch ist der intelligenteste Mensch der Welt.« Tara blickte zurück auf Hatch, der zustimmend nickte.
    »Es gibt ein paar wirklich coole Gründe, hier zu sein. Wir werden zum Beispiel nicht wie Kinder behandelt. Außerdem bekommen wir zweimal im Jahr einen Familienurlaub. Ich war schon überall auf der Welt. Und wir bekommen coole Geschenke.« Sie ließ ihre Diamantuhr aufblitzen. »Wie viele Fünfzehnjährige haben eine dreiundzwanzigtausend Dollar teure Diamantarmbanduhr von Rolex?«
    »Danke, Tara«, sagte Hatch. »Das kannst du ihr alles später noch erzählen.«
    »Ich muss gehen. Ich bin so froh, dass wir uns gefunden haben. Ich habe Jahre darauf gewartet, endlich mit dir zusammen sein zu können. Ciao!«
    Sie verließ das Zimmer.
    »Hübsches Mädchen«, bemerkte Hatch. »Natürlich weißt du das, da du eine exakte Kopie bist.« Er beugte sich vor, und sein Gesicht nahm einen sanften Ausdruck an. »Also, lass mich dir erklären, was du während deines Aufenthalts hier erwarten kannst. In den nächsten Tagen werden wir einige allgemeinmedizinische Untersuchungen machen. Grundlegende Sachen wie ein Blutbild, ein Elektrokardiogramm und einen Ganzkörper-Scan. Wir haben auch einige spezielle Tests, die wir selbst entwickelt haben, um deine besonderen Gaben besser verstehen zu können. Nichts Schmerzhaftes, wir wollen nur sicherstellen, dass du gesund bist. Die Ärzte da draußen haben keine Ahnung von besonderen Menschen wie dir, und darum achten sie nicht auf alles. Wir haben bereits das Leben von einigen deiner Spezies gerettet.«
    »Ich will nur nach Hause.«
    Hatch rückte näher zu ihr. »Taylor, ich weiß, das ist momentan schwer für dich. Du bist aus allem, was du kennst, einfach herausgerissen worden, wie eine Rose aus dem Unkraut. Veränderung ist immer hart, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht gut ist. Normalerweise sind es die schwierigen Dinge im Leben, die uns das Gute bescheren.«
    Taylor rieb sich die Augen. »Sie werden mich nicht nach Hause lassen?«
    »Sieh mal, vor fünf Minuten wusstest du nicht einmal, dass du eine Schwester hast. Und schon bald wird auch dein Freund Michael bei uns sein. Du musst aufhören, das als Entführung zu sehen, und es eher als eine Art Heimkehr betrachten – eine Familienzusammenführung, wenn man so will. Dies ist dein Zuhause.«
    »Für wie lange?«, fragte Taylor.
    Hatch sah sie mit ratlosem Blick an. »Für den Rest deines Lebens.«

TEIL DREI

22
    Die Offenbarung
    E ins war klar: Wenn Ostin irgendetwas nicht verstand, hackte sein Gehirn ohne Unterlass darauf herum, verglich Fakten und berechnete Zahlen mit der Intensität eines Computer-Prozessors. Gegen halb zehn abends kam der Durchbruch. Er lag auf der Couch in unserem Wohnzimmer und starrte an die Decke, während ich wie ein Tiger im Käfig von einer Seite des Raumes zur anderen lief.
    »Ich kapier das einfach nicht«, jammerte ich. »Woher konnten sie wissen, wer ich bin? Wie haben sie das über unsere Kräfte herausfinden können?«
    Ostin war noch etwa eine Minute still, dann schrie er plötzlich

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