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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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lass es mich wissen.« Er klopfte auf seinen Pistolengürtel. »Ich habe hier meinen Taser.«
    Ich auch , dachte ich. »Ich bin bereit.«
    Beim Verlassen des Raums streifte ich die Aufnahme-Konsolen und pulsierte. Plötzlich schalteten sich alle Bildschirme ab.
    »Moment mal«, rief Muir. »Hier hat sich gerade alles runtergefahren.«
    Kommissar Lloyd stöhnte. »Was für ein Timing.«
    »Es ist, als hätte es eine Überspannung oder so etwas gegeben«, sagte Muir und betätigte dabei einige Schalter. Die nächsten fünf Minuten versuchte er, das System wieder hochzufahren.
    Schließlich fragte Lloyd: »Funktioniert das Telefon wenigstens noch?«
    »Ja.«
    »Wir werden die Sprechanlage benutzen. Wir werden es zwar nicht aufnehmen können, aber zumindest können wir hören, was passiert.«
    Wir gingen zurück auf den Flur. Kommissar Lloyd entriegelte und öffnete die Tür des Verhörraums, und wir traten ein. Der Raum war rechteckig mit kahlen weißen Wänden aus Betonsteinen. Clyde saß am Ende eines langen Holztisches. Er trug einen orangefarbenen Gefängnis-Overall, auf dem sein Name › Stuart ‹ über der linken Brust stand.
    »Hallo, Clyde«, grüßte ihn Lloyd.
    Stuart schien gar keine Notiz von Lloyd zu nehmen, er starrte nur mich an, während ich gegenüber von ihm Platz nahm.
    »Ich bin sicher, du kannst dich an den jungen Mann erinnern.«
    Er sagte kein Wort.
    »Soll ich dir helfen, dich zu erinnern? Das ist Michael Vey. Er ist der Sohn der Frau, bei deren Entführung du geholfen hast.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich weiß, wer er ist.«
    »Gut. Denn du schuldest ihm eine Erklärung.«
    Clyde drehte sich zur Seite. »Ich schulde ihm gar nichts.«
    Lloyd schüttelte den Kopf und flüsterte mir zu: »Wie ich sagte, er ist nicht bereit zu kooperieren.«
    »Vielleicht, wenn ich allein mit ihm spreche.«
    Er dachte einen Moment darüber nach. »Ich hatte befürchtet, dass das passiert.« Er ging auf Clyde zu. »Ich lasse Michael mit dir allein. Versuche nicht, irgendwas Dummes zu machen.«
    Plötzlich veränderte sich Clydes Gesichtsausdruck von Zorn zu Furcht. »Nein! Sie können ihn nicht mit mir allein lassen. Das ist unmenschlich und grausam, und das dürfen sie nicht. Ich habe Rechte!«
    Lloyd sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. »Ich sagte, ich lasse ihn alleine mit dir. Aber ich beobachte dich genau durch die Glasscheibe, also komm nicht auf dumme Gedanken  … « Kommissar Lloyd wandte sich wieder mir zu und schüttelte den Kopf. »Sei vorsichtig«, flüsterte er. »Der Kerl hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Viel Glück.«
    Die Tür fiel ins Schloss, Clyde schaute zu mir, und unsere Blicke trafen sich.
    »Wo ist meine Mutter?«
    Seine Lippen kräuselten sich. Ich stand auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Ich wusste, dass die Polizisten zuhörten, also wählte ich meine Worte sorgfältig aus. »Brauchst du etwas, um dein Gedächtnis auf Trab zu bringen?«
    »Bleib bloß weg von mir, Elektrojunge.«
    »Wie hast du mich genannt?«
    »Ich weiß alles über euch Glow Freaks.«
    »Uns was?«
    Er runzelte die Stirn. »Euch Glow Freaks.« Da bemerkte ich zum ersten Mal die Narben, die über seinen Arm verteilt waren. Er folgte meinem Blick und sah mich wieder an. »Ja, das ist auch von einem von euch. Ihr Glows seid alle gleich.«
    »Wie viele von uns gibt es?«
    »Zu viele. Einer von euch ist schon einer zu viel.«
    »Was ich getan habe, musste ich tun, weil du meine Mutter mit einer Waffe bedroht hast. Du hast mich dazu gezwungen.«
    »Das haben die auch. Die haben mich auch gezwungen, das zu tun, was ich getan habe.«
    »Wer hat dich gezwungen?«
    Er antwortete nicht.
    »Weißt du, ich kann dich auch von hier aus erwischen«, sagte ich, was zwar gar nicht stimmte, aber das wusste er ja nicht.
    Spöttisch sah er mich an. »Hatch.«
    »Was ist ein Hatch?«
    »Hatch ist kein was , du Idiot. Er ist ein wer .«
    »Wer ist Hatch?«
    Er antwortete nicht.
    »Ist Hatch der Kerl mit der Sonnenbrille?«
    »Das sind keine Sonnenbrillen. Damit sieht er die Glows.« Er sprach das Wort aus, als würde es Schmerzen auf seiner Zunge verursachen.
    »Was ist ein  … Glow?«
    »Du bist ein Glow.«
    »Wer waren die beiden anderen Jugendlichen bei ihm?«
    »Auch Glows. Zeus und Nichelle.«
    »Ich habe gesehen, was Zeus kann. Was ist Nichelles Fähigkeit?«
    »Sie ist Hatchs Schutz gegen die Glows.« Sein Gesicht verzog sich zu einem finsteren Grinsen. »Oh, du wirst sie lieben. Glaub mir. Sie ist die

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