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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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bist.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich warte schon so lange auf dich.«
    Taylor lächelte ein wenig. »Also, du bist auch  … elektrisch?«
    Sie nickte. »Ja klar.«
    »Was kannst du alles machen?«
    »Na ja, wir sind Zwillinge, darum habe ich die gleichen Kräfte wie du, nur sind meine ein bisschen verfeinert. Ich übe schon seit Jahren.« Sie lehnte sich auf dem Bett zurück. »Okay, willst du was sehen?«
    »Ja, klar.«
    »Achtung, hier kommt’s.« Tara schloss die Augen.
    Plötzlich spürte Taylor, wie ein wohliges Gefühl sie durchströmte. Sie lachte. »Wie hast du das gemacht?«
    »Cool, oder? Ich habe gelernt, den Teil des Gehirns zu stimulieren, der das Serotonin produziert – eine Art Glücksdroge. Ich kann auch das Gegenteil bewirken, aber das willst du nicht spüren.«
    »Was meinst du mit Gegenteil?«
    »Ich kann auch sehr negative Gefühle auslösen wie Wut oder unglaubliche Angst.«
    »Wie viel Angst?«
    »Schwarze-Witwen-die-überall-auf-dir-rumkrabbeln-Angst.«
    Taylor bekam eine Gänsehaut.
    »Wie ich schon sagte, das willst du nicht fühlen.«
    Taylor schüttelte den Kopf. »Nein danke, darauf kann ich verzichten.«
    »Du wirst es auch lernen. Ein Teil unserer Ausbildung an der Akademie ist, mit Wissenschaftlern daran zu arbeiten, wie wir unsere Kräfte weiterentwickeln können. Sie haben auch herausgefunden, dass bestimmte Lebensmittel unsere Fähigkeiten verstärken.«
    »Wie Bananen?«, fragte Taylor.
    »Genau. Du kannst so viele Bananenshakes haben, wie du willst. Bananen-Creme-Torte, Bananensmoothies, die Liste ist endlos. Mineralien helfen auch, dreimal täglich nehmen wir spezielle Nahrungsergänzungsmittel ein. Und wir lassen die Finger von Zucker. Das Zeug kommt einem nur in die Quere. Ich habe mal einen Monat lang auf Limo verzichtet und meine Spanne verdoppelt.«
    »Spanne?«
    »Das gehört zur Fachsprache, die sie hier benutzen. Du wirst sie auch lernen. Spanne ist, wie weit du deine Kräfte ausdehnen kannst. Einer der Jungen hat eine so mächtige Spanne, dass er ein Flugzeug erreichen kann.«
    »Und was macht er mit dem Flugzeug?«
    Tara schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Kannst du Gedanken lesen?«, fragte Taylor.
    Taras Gesichtsausdruck wurde ernst. »Nein. Kannst du Gedanken lesen?«
    Ihre Reaktion verunsicherte Taylor. »Äh, nein. Ich meine  … ich dachte nur, mit deinen Fähigkeiten wärst du vielleicht dazu in der Lage.«
    »Nein. Niemand von uns kann Gedanken lesen. Ich denke, Dr. Hatch würde ausflippen, wenn das jemand könnte. Stell dir mal vor, was man damit anstellen könnte.«
    Taylor nickte. »Was ist mit Nichelle?«
    Tara verzog das Gesicht. »Niemand hier mag Nichelle. Sie ist ein Ekel. Halte dich nur in der Nähe von Dr. Hatch auf, und Nichelle wird Abstand halten. Sie hat ihre Kräfte einmal gegen mich benutzt, und Dr. Hatch hat sie dafür bestraft.«
    »Warum hast du sie nicht einfach mit deinen Kräften manipuliert?«
    »Unsere Kräfte funktionieren nicht bei ihr. Sie ist wie ein Vampir. Sie saugt unsere Kräfte aus.«
    »Das hat sie mir erzählt.«
    »Klar, sie denkt, sie sei cool. Dabei ist der totale Loser. In unserer Nähe ist sie mächtig, aber in der Welt da draußen ist sie ein Nichts. Es ist vergleichbar mit Kryptonit – für Superman ist es tödlich, wir aber könnten es als Schmuckstück tragen. In der Welt da draußen ist sie nur ein Goth. Jedenfalls ist es gegen die Regeln, unsere Kräfte ohne Dr. Hatchs Erlaubnis zu benutzen. Und es ist absolut nicht gestattet, unsere Kräfte gegeneinander zu benutzen. Nur an den VK s.«
    »Was sind VK s?«
    »Das wirst du noch herausfinden.«
    »Wie spät ist es überhaupt?«
    »So gegen zehn, Zeit zum Schlafen also. Du solltest doch ausruhen, morgen haben wir viel zu tun.«
    »Und was bitte?«
    Tara stand auf. »Ich möchte die Überraschung nicht ruinieren, aber vertrau mir, es wird dir gefallen.« Sie beugte sich zu Taylor und küsste sie auf die Stirn. »Lass dich nicht von den Bettwanzen beißen.« Sie verließ das Zimmer, und das Schloss schnappte wieder zu.
    Taylor legte sich auf ihr Bett und starrte auf das blinkende rote Licht der Kamera. Wegen Bettwanzen mache ich mir die geringsten Sorgen , dachte sie.

26
    Harry Winston
    D ass es Morgen sein musste, vermutete Taylor nur, weil eine nasale Stimme sie über den Zimmerlautsprecher aufforderte aufzustehen. Sie lag noch im Bett, als das Schloss klickte und Tara mit beiden Armen voller Kleidung ins Zimmer kam. »Aufstehen,

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