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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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brauchen werden.«
    Jack schaute rüber zu seinem Auto, einem restaurierten 1980er Chevy Camaro mit marineblauer Karosserie und einem gelben Rennstreifen. »Und du willst heute noch aufbrechen?«
    »So schnell wie möglich. Ich muss nur noch ein paar Sachen von zu Hause holen. Und Ostin.«
    Er kratzte sich am Bauch und atmete langsam aus. »Okay. Ich ruf Wade an. Wo wohnst du?«
    »Nicht weit von hier. Drüben beim 7-Eleven an der Thirteenth East. Wir treffen uns dort in einer Stunde auf dem Parkplatz vom Supermarkt. Abgemacht?« Ich reichte ihm die Hand, aber er wich ängstlich zurück.
    »Ich verpass dir keinen Schlag.«
    Zögernd nahm er sie, und wir besiegelten unsere Abmachung mit einem Händedruck. »Abgemacht.«
    Ich rannte zurück nach Hause und klingelte bei Ostin. »Wir brechen in einer Stunde auf.«
    Er sah mich an, als hätte ich gerade Chinesisch gesprochen. »Aufbrechen? Wohin?«
    »Kalifornien. Hast du gedacht, ich meine es nicht ernst?«
    »Mit Jack?«
    Ich nickte. »Genau.« Wade erwähnte ich absichtlich nicht. Ostin war schon nervös genug, auch ohne zu wissen, dass er zusammen mit seinem Erzfeind in ein Auto gepfercht werden würde.
    Er schaute über seine Schulter. »Mann, meine Mom wird so wütend auf mich sein. Sie verpasst mir Hausarrest, bis ich fünfzig bin.«
    »Hausarrest? Was sollte sie dir denn verbieten?«, fragte ich. »Hausaufgaben oder Stepptanzen?« Wir wussten beide, dass Ostin sowieso die meiste Zeit in seinem Zimmer verbrachte.
    »Mit dir rumzuhängen.«
    »Klar«, murmelte ich. »Ehrlich, ich wünschte, meine Mom wäre hier, um mir Hausarrest zu verpassen.« Ich schob meine Hände in die Hosentaschen. »Wie gesagt, du musst nicht mitkommen.«
    »Ich hab doch gar nicht gesagt, dass ich nicht mitkomme«, antwortete er. »Lass mich ein paar Sachen zusammensuchen. Ich komme gleich rüber.«
    Ungefähr zehn Minuten später war Ostin bei mir und hatte einen Rucksack dabei, der hauptsächlich mit Kartoffelchips und Käseflips vollgestopft war.
    »Was hast du deiner Mom erzählt?«
    »Ich habe ihr gesagt, dass wir zusammen abhängen.«
    »Sie wird verrückt werden vor Sorge«, sagte ich. »Wahrscheinlich alarmiert sie sogar die Polizei.«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht. Deshalb habe ich einen Zettel an deine Wohnungstür geklebt, auf dem steht, dass ich mit dir und meinem Onkel zur Comicmesse nach San Diego gefahren bin.«
    »Kauft sie dir das ab?«
    »Keine Ahnung, aber genau da ist mein Onkel diese Woche. Der ist echt knallhart und geht niemals an sein Handy. Also kann sie es nicht nachprüfen.«
    »Perfekt«, stellte ich fest und nahm meine Taschen. »Fertig?«
    »Bringen wir’s hinter uns.«
    Ich sah mich um, um sicherzugehen, dass niemand uns beobachtete, dann schloss ich die Wohnungstür ab und wir verließen das Gebäude.
    Der 7-Eleven-Laden lag nur ungefähr hundert Meter von unserem Haus entfernt. Jack war noch nicht da, darum gingen wir hinein und holten uns eine Cola. Anschließend setzten wir uns auf den Bordstein und warteten.
    »Was ist, wenn er nicht kommt?«, fragte Ostin.
    »Er wird kommen. Außerdem bezahl ich ihm dreihundert Dollar.«
    »Wo hast du dreihundert Dollar her?«
    »Ist die Reserve meiner Mom.« Ich rieb einen Fuß an den anderen. »Wenn es jemals einen Notfall gibt, dann jetzt.«
    Ungefähr fünfzehn Minuten später bog Jacks Camaro auf den Parkplatz ein und hielt an der Tankstelle.
    »Da ist er«, sagte ich.
    Ostin blinzelte. »Wer sitzt da mit ihm im Auto?«
    »Wade.«
    Er riss die Augen auf. »Du hast nichts davon gesagt, dass Wade mitkommt!«
    »Tut mir leid. Das war Teil der Abmachung.«
    »Ich hasse Wade!«
    »Das ist doch keine große Sache.«
    »Du verstehst das nicht. Ich hasse Wade wirklich. Wenn er in einem Haifischbecken strampeln und mir seine Hand hinstrecken würde, damit ich ihn herausziehe, würde ich stattdessen noch ein paar Fischköder ins Wasser werfen.«
    Ostin hatte eine unglaubliche Fantasie.
    »Sieh mal«, versuchte ich ihn zu beruhigen, »wir haben nicht viele Möglichkeiten. Wade kann beim Fahren aushelfen. Außerdem wird er dir nichts tun. Er hat Angst vor mir.«
    Ostin schüttelte den Kopf. »Das hier wird immer schlimmer.«
    Jack und Wade stiegen aus dem Auto. Jack kam zu mir rüber. »Ich brauch Geld fürs Tanken.«
    Ich nahm das Geldbündel aus der Tasche und zählte hundertfünfzig Dollar ab. »Hier. Eine Hälfte jetzt, die andere, wenn wir dort sind.«
    Er schob den Unterkiefer vor. »In Ordnung.«
    Wade sah Ostin

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