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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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»jeder in der Familie freut sich darauf, dich kennenzulernen.«
    Taylor schluckte und zwang sich zu einer Antwort. »Ich freue mich auch darauf, sie alle kennenzulernen.«
    »Ich hatte gehofft, du würdest das sagen. Ich haben den Chefkoch gebeten, dir zu Ehren ein spezielles Menü zuzubereiten – mein persönlicher Favorit, Beef Wellington. Ich hoffe, dein Magen verträgt es ein bisschen besser als Sushi.«
    »Ich bin mit Aufläufen und Pizza groß geworden. Ich fürchte, ich bin einfach nur ein durchschnittliches Mädchen.«
    Hatch runzelte die Stirn. »Nein, Taylor. Du bist alles, nur nicht durchschnittlich.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Mach dir keine Gedanken, bei uns gibt es nicht immer gutes Porzellan und Kristallgläser. Auch wir essen Pizza und Hamburger mit den Händen. Allerdings ist heute Abend ein besonderer Anlass, und das erfordert ein besonderes Gericht.« Er lehnte sich zurück und lächelte. »Die verlorene Tochter ist nach Hause zurückgekehrt.«

27
    Die Mitfahrgelegenheit
    J ack wohnte in einer ärmlichen Gegend, ungefähr zwölf Häuserblocks von meinem Zuhause entfernt. Ich fand seine Anschrift in der Adressliste der Schule und machte mich auf den Weg zu ihm.
    Jacks Zuhause lag am Ende einer kurzen Sackgasse, der Leslie Lane: ein altes quadratisches Häuschen mit abgeblätterter Aluminiumverkleidung und verblassten Stoffmarkisen. Eine Fensterscheibe war zerbrochen, und jemand hatte sie mit einem Pappkarton und Klebeband notdürftig repariert. Der Garten war mit Unkraut und Feuerdornbüschen überwuchert. Mindestens sechs Autos standen vor dem Haus, einige auf dem Rasen, andere auf der Straße davor. Die meisten hatten platte Reifen oder waren völlig verrostet. Nur ein oder zwei schienen noch fahrbereit zu sein.
    Ich stieg die drei Stufen auf die mit Kunstrasen belegte Veranda hinauf. Über der Türklingel klebte ein Zettel, auf dem KAPUTT stand. Ich öffnete das rostige Fliegengitter und klopfte an die dahinterliegende Holztür. Ungefähr eine Minute später öffnete Jack. Er trug ein T-S hirt mit abgeschnittenen Ärmeln, sodass ich seine muskulösen, tätowierten Oberarme und Schultern sehen konnte. Ich zwang mich, nicht zu blinzeln. »Was willst du?«, fragte er kühl.
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Ich höre.«
    Hinter ihm plärrte der Fernseher, und ich fragte mich, ob noch jemand im Haus war. »Nicht hier. Ich muss an einem ruhigeren Ort mit dir sprechen.«
    »Warum?«
    »Ich muss einfach.«
    Er betrachtete mich einen Moment lang, dann trat er auf die Veranda und schloss die Tür hinter sich. »Leg los. Mein alter Herr kann dich nicht hören.«
    »Ich brauche eine Mitfahrgelegenheit.«
    »Bin ich jetzt dein Chauffeur?«
    »Nach Pasadena.«
    Er wirkte jetzt noch beunruhigter. »Das ist doch in Kalifornien, oder?«
    »Genau.«
    »Mann, was soll das? Willst du mich erpressen? Ich bin zu Dallstrom gegangen, wie du es verlangt hast. Ich lass mich nicht weiter von dir einschüchtern. Ich werde den Lehrern genau erzählen, was du getan hast.«
    »Komm runter«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Ich bin nicht hier, um dich einzuschüchtern. Du bist der Einzige, an den ich mich wenden kann.«
    »Und warum fragst du nicht deinen alten Herrn?«
    »Ich habe keinen Vater.«
    »Was ist mit deiner Mutter?«
    »Siehst du keine Nachrichten?«
    »Nein.«
    »Meine Mutter wurde entführt, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in Pasadena ist. Darum brauche ich jemanden, der mich dorthin fährt.«
    »Warum rufst du nicht die Polizei?«
    »Das ist eine lange Geschichte, und die können mir sowieso nicht helfen.«
    »Alter, ich fahr nicht den ganzen Weg nach Kalifornien.«
    Ich zog ein Bündel Geldscheine aus meiner Hosentasche, das ich aus dem geheimen Versteck meiner Mom genommen hatte. »Ich habe Geld. Ich gebe dir dreihundert Dollar. Das ist alles, was ich habe.«
    Er schielte auf das Geld, und ich merkte, dass er schwankte. »Wo hast du so viel Kohle her?«
    »Es ist die Notfallreserve meiner Mom.«
    »Dreihundert Mäuse? Wann willst du los?«
    »So bald wie möglich.«
    »Nur wir beide?«
    »Und mein Freund Ostin.«
    »Kann ich auch noch jemanden mitnehmen, damit wir uns beim Fahren abzuwechseln können?«
    »Wen?«
    »Wade.«
    Ich hasste Wade noch mehr als Mitchell, aber wenn er mich nach Kalifornien brachte, konnte ich damit leben. »Okay.«
    »Was machen wir, wenn wir dort sind?«
    »Du setzt uns ab, und das war’s für dich.«
    »Keine Rückfahrt?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wie lange wir

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