Die Lilie von Florenz
würde alles tun, um sie zurückzugewinnen.â
Sein Zeigefinger lag direkt über ihrer Klitoris. Rieb sie durch den Stoff. Allegra spürte, wie sich ihr Unterleib zusammenzog, spürte den herrlichsten Höhepunkt, der mit dieser winzigen Berührung plötzlich über sie hinwegbrauste. Sie war nur noch Lust, kannte keinen Gedanken mehr auÃer dem, diese Lust auszukosten, solange es ging.
Doch jeder Höhepunkt ist endlich.
Als sie danach langsam wieder zu Atem kam, lächelte Matteo sie an. Er zog seine Hand zurück.
âMeinst du, sie kommt zu mir zurück?â, fragte er leise.
Allegra nickte. Ihre Stimme klang merkwürdig rau, als sie endlich die richtigen Worte fand. âBestimmt kommt sie zu dir zurück. Morgen schon ist sie wieder bei dir â¦â
Sie legte ihre Arme um ihn und zog ihn an sich. Sein Kopf ruhte nun an ihrer Brust, und er konnte ihr Herz schlagen hören. Sie lächelte selig, während sie mit einer Hand durch seine dunkelbraunen Locken fuhr.
âSie kommt zu dir zurück â¦â
Danach sagten sie nichts mehr. Es war alles gesagt.
Cristina eilte zu der Kalesche hinüber, die vor der Remise stand. Gerade wurden die Pferde von zwei Stallburschen ausgespannt und in den Stall geführt.
âHeda! Spannt an und bringt mich nach Hause!â
Die Burschen gehorchten. Man widersprach einer Dame nicht, wenn sie so befehlsgewohnt auftrat.
Unruhig lief Cristina auf und ab, während die Stallburschen die Pferde aus dem Stall führten. Einer der braunen Wallache warf unruhig den Kopf, und vor seinen Nüstern stieg weiÃer Dampf auf, als er schnaubte. Nur mit Mühe konnte das Pferd vom Burschen beruhigt werden. Zaumzeug klirrte, Leder knarrte leise.
Eine Hand legte sich auf Cristinas Schulter.
âHast du uns etwa vergessen?â
Cristina schrie überrascht auf. Loris und Mario standen hinter ihr. Wie immer waren sie schwarz gekleidet. Ein undurchdringliches Lächeln umspielte die Lippen Lorisâ.
âMeine Güte, ihr habt mich zu Tode erschreckt!â, rief Cristina erleichtert. âWie kommt ihr denn hierher?â
âWir sind dir gefolgtâ, erklärte Mario. Es klang, als wäre Cristinas Frage dumm.
âDu hast uns etwas versprochen, Cristina.â Loris ragte übergroà vor ihr auf. Sie wich unwillkürlich einen Schritt zurück. âMuss ich dich daran erinnern?â
âMatteo, der Conte ⦠nun ja â¦â, stotterte Cristina. âIhr könnt ihn natürlich treffen, das ist kein Problem â¦â
âIch habe einen besseren Vorschlag.â Plötzlich packte Loris sie an den Oberarmen und wirbelte sie herum. Cristina taumelte zwei Schritte rückwärts und wurde von Mario aufgefangen. Seine Arme schlossen sich so fest um ihren Oberkörper, dass er ihr fast den Atem raubte.
âDu gehst jetzt hinüber zum Stall und sorgst dafür, dass Loris und ich als Lakaien auf der Kutsche des Conte mitfahren dürfen. Er wird bestimmt heute Abend noch einmal ausfahren, denkst du nicht?â
Das hielt Cristina für eher unwahrscheinlich. Sie hoffte, dass Matteo und Allegra die Nacht miteinander verbrachten. Das würde Cristina die Gelegenheit geben, Matteo zu warnen.
Bisher war es nur ein Gefallen gewesen, um den Loris und Mario sie gebeten hatten. Aber jetzt nahm dieser âGefallenâ eine gefährliche Dimension an. Was wollten die beiden Männer von Matteo? Sie mussten mit ihm doch bereits bekannt sein, sonst hätten sie nie am Maskenball teilnehmen dürfen ⦠Verzweifelt versuchte Cristina, ihre Gedanken zu ordnen, doch die Männer lieÃen ihr keine Zeit.
âLos!â Mario versetzte ihr einen StoÃ, und sie taumelte in Richtung Remise. Der Wallach, der endlich im Geschirr stand, verdrehte die Augen, sodass Cristina im Schein der Fackeln das Weià seiner Augen sehen konnte. Sie hielt respektvollen Abstand von dem Tier und räusperte sich, um den Burschen auf sich aufmerksam zu machen, der gerade das zweite Pferd anschirrte.
âDie beiden Männer da vorne werden mich als Lakaien begleitenâ, sagte sie und wies unbestimmt über ihre Schulter nach hinten. âUnd sie werden auch den Conte begleiten, wenn er heute Nacht noch einmal unterwegs sein sollte.â
Der Stallbursche war zwar gewillt, den Ausführungen einer Dame Folge zu leisten. Doch diese Anweisung verwirrte den hageren Kerl mit seinen
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