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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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Kutsche. Ein Lakai wälzte sich stöhnend im eigenen Blut, das den Schnee rot färbte. Daniela, die hinter Luigi aus der Kutsche strebte, schlug eine Hand vor den Mund und sank mit einem erstickten Schrei zurück in die Polster.
    â€žBleib da!“, befahl Luigi und kletterte aus der Kutsche. Sofort waren zwei Wächter an seiner Seite, um Daniela zu beschützen.
    â€žWas geht da vorne vor sich?“, fragte Luigi.
    â€žEin Überfall auf einen Edlen, Signore. Meine Männer kümmern sich bereits darum.“ Der Hauptmann der Wache wies nach vorne. „Es sieht so aus, als wäre das die Kutsche des Conte del Pirandelli.“
    Allegra …
    Luigi stürzte vor. Der Hauptmann rief irgendetwas hinter ihm, doch er verstand es nicht. Es war ihm auch egal. Himmel, was hatte er nur getan? Warum hatte er Allegra allein gehen lassen?
    Wie dumm er war, dass er Allegra beim Conte in Sicherheit glaubte …
    Er erreichte die Kutsche. Zwei der Wächter waren von ihren Pferden gestiegen und kümmerten sich um eine leblose Gestalt, die neben einem Wagenrad auf dem Boden lag. Schnee hatte die Gestalt bereits sanft überzuckert. Luigi drehte sich im Kreis, blickte sich suchend um.
    â€žAllegra!“, schrie er. „Allegra!“
    Er war irr vor Sorge um seine Schwester. Hatten die Straßenräuber sie entführt?
    â€žEr lebt“, sagte der Wächter, der neben Conte Matteo kniete. „Doch wir müssen schnell handeln, sonst holt er sich bei der Kälte den Tod.“ Er blickte zu Luigi auf, und erst jetzt ging diesem auf, was von ihm verlangt wurde.
    Für die Männer war er derjenige, der ihnen Befehle erteilte. Luigi straffte sich. „Wir müssen die Männer finden, die das hier getan haben. Wo sind die anderen Lakaien des Contes? Und sorgt dafür, dass der Conte schnellstmöglich zu sich nach Hause gebracht wird. Oder nein“, unterbrach er sich selbst. „Mein Palazzo ist näher. Bringt ihn zu mir.“
    Die Männer nickten. Knappe Befehle wurden gebrüllt, Pferde trabten davon. Jetzt tauchten auch die ersten Gesichter in den Türen der Gasse auf, verschlafene Stimmen fragten, was los sei. Der Hauptmann trat zu Luigi.
    â€žDie Leute sagen, es seien zwei Lakaien des Conte gewesen, die erst seinen Kutscher erschlugen und ihn dann aus der Kutsche zerrten und verprügelten. Dann sind sie mit den Pferden geflüchtet.“
    Luigi überlegte nicht lange. „Sie tragen die dunklen Uniformen, die der Conte seinen Lakaien zur Verfügung stellt. Wann ist es passiert?“
    â€žEin Viertel der Stunde ist seitdem verstrichen, nicht mehr. Wir suchen sie, Signore.“
    Luigi nickte. Ein letztes Mal drehte er sich um, sah sich suchend um. Allegra, wo war Allegra?
    â€žWar eine Frau beim Conte?“, fragte er.
    â€žDavon haben die Leute nichts gesagt, aber ich werde mich danach erkundigen.“
    Luigi nickte erleichtert. Vielleicht hatte er Glück. Vielleicht war Allegra nicht in der Kutsche gewesen, als es passierte …
    Dann war sie vielleicht schon daheim … Er eilte zur Kalesche zurück und sprang hinein. Daniela schrie vor Schreck auf, als mit Luigi die eisige Luft in einer Schneeflockenböe hereinwehte. Rasch erklärte Luigi, was passiert war.
    Die Tür wurde erneut aufgestoßen, und zwei Männer wuchteten den leblosen Körper von Conte del Pirandelli auf die zweite Polsterbank. Erneut unterdrückte Daniela nur mühsam einen Schrei. Ihre Augen wurden groß. „Ist er … ist er tot?“, flüsterte sie.
    â€žNein“, sagte Luigi knapp. „Wir müssen schleunigst heim.“ Als hätte der Kutscher seine Worte gehört, ruckte in diesem Moment die Kutsche an.
    â€žAlles wird gut“, versprach Luigi der völlig verängstigten Daniela. „Alles wird gut …“
    Er versuchte verzweifelt, seinen eigenen Worten zu glauben.
    â€žWas ist hier los?“, verlangte Allegra zu wissen. Der Lärm der eintreffenden Kutsche hatte sie geweckt, und eilig hatte sie sich einen Morgenrock gegriffen und war in den Flur gelaufen. Luigi und Daniela Grossi stolperten in die Halle. Beide wirkten verängstigt und besorgt. Hinter ihnen drängten Wachen ins Haus und eilten nach einem Wink Luigis in den Salon.
    â€žWas ist hier los?“, fragte Allegra diesmal mit lauterer Stimme.
    Luigi blickte zu ihr hinauf. Erleichterung und Überraschung zeichneten sich auf seinem

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