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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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beschlug.
    Er klopfte an die Kutschendecke. „Auf, nach Hause! Wir haben uns die Nachtruhe redlich verdient.“
    Obwohl seine Männer vermutlich seine Worte nicht verstanden, ruckte die Kutsche im nächsten Moment an. Matteo schloss die Augen. Er träumte sich in Allegras Arme. Träumte von ihrem Herzschlag an seinem Ohr …
    Ein plötzlicher Knall riss ihn aus seinen Gedanken. Matteo riss die Augen auf und spürte im nächsten Moment, wie er nach vorne geschleudert wurde. Die Pferde wieherten schrill, die Kutsche kam quer in der Gasse zum Stehen. Matteo rappelte sich auf und versuchte, sich zu orientieren. Was passierte hier?
    Er griff nach der Kutschentür, doch im selben Moment wurde die Tür von außen aufgerissen und die beiden Lakaien, die stets während der Fahrt hinter der Kutsche auf den winzigen Trittbrettern standen, zerrten Matteo an den Armen aus der Kutsche.
    Es waren nicht die beiden Männer, die in seinen Diensten standen. Sie kamen Matteo seltsam vertraut vor, doch er wusste nicht, woher er sie kannte.
    â€žElender!“, brüllte der eine, und der andere hatte plötzlich etwas in der Hand, mit dem er auf Matteos Herz zielte. Ein Dolch!
    Matteo warf sich herum. Er spürte, wie der Dolch hinabsauste und ihn nur um Haaresbreite verfehlte. Jetzt spürte er das Gewicht des anderen Mannes auf seinem Unterleib. Er krümmte sich vor Schmerz zusammen. Das nächste, was er spürte, war ein heftiger Schlag gegen seine Schläfe.
    Dann hörte er plötzlich Rufe und das Trommeln von Schritten. Matteo fühlte sich hochgerissen und wurde gegen das eisenbeschlagene Wagenrad geschleudert. Er spürte den Schmerz, der in seiner Schläfe explodierte.
    Danach versank er in gefühlloser Dunkelheit.
    Die Art, wie Daniela Grossi sich an ihn schmiegte, verwirrte Luigi. Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie enger an sich. Sie schnurrte leise und schloss die Augen.
    Das große knochige Mädchen mit den klaren Augen hatte ihn für sich gewonnen. Sie war an diesem Abend nicht von seiner Seite gewichen.
    Anders als Allegra, die plötzlich verschwunden war …
    Doch um Allegra machte Luigi sich keine Sorgen. Sie hatte vermutlich ihren Conte gefunden und war endlich wieder mit ihm glücklich. Er lächelte. Allegra war es wenigstens vergönnt, die Erfüllung zu finden, die ihm auf immer verwehrt bleiben würde.
    Dennoch hing Daniela Grossi mit einer Verehrung an ihm, die es ihm unmöglich machte, ihren Wunsch danach, die Nacht bei ihm zu verbringen, abzuschlagen. Und so saßen sie nun im Innern der Kalesche des Kardinals, und die Schimmel zogen die Kutsche durch den immer dichter werdenden Schneefall.
    Jemand hatte Luigi erzählt, jenseits der Alpen verwende man winters statt der Räder Kufen unter den Kutschen, die dann wie riesige Schlitten von den Pferden gezogen würden. Die Vorstellung fand er amüsant. Wenn es in den nächsten Stunden mehr schneite, würde er sie nicht mehr nur amüsant, sondern direkt als notwendig für die römischen Kutschen empfinden.
    Bis dahin wären sie längst daheim.
    Er blickte staunend auf Daniela hinab. Was versprach sich dieses Mädchen davon, über Nacht bei ihm zu bleiben? Er hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht zur körperlichen Liebe fähig war, auch wenn er sich nichts sehnlicher wünschte. Doch Daniela hatte sich nur vertrauensvoll an ihn gekuschelt und geflüstert: „Gerade das brauche ich jetzt.“
    Hieß das, sie begehrte ihn nicht nur trotz seiner fehlenden Männlichkeit, sondern gerade deswegen? Das wäre zu schön …
    â€žHoo-hoooo! Packt die Lumpen!“ Plötzlich bremste die Kutsche. Die Pferde wieherten, und Daniela, die von dem Ruck aufwachte, richtete sich verwirrt auf.
    â€žWas ist los?“, murmelte sie verschlafen.
    â€žIch habe keine Ahnung.“ Luigi stieß die Tür der Kutsche auf, doch schon sausten drei berittene Wachen im gestreckten Galopp an der Kutsche vorbei – ein waghalsiges Manöver in der engen Gasse – und stürmten nach vorne, dicht gefolgt von weiteren Reitern.
    Der Kardinal hatte vorgesorgt, als er Daniela mit Luigi gehen ließ – rund ein Dutzend berittene Wachen begleiteten sie, obwohl Daniela und Luigi protestiert hatten. Doch der Kardinal schien um die Gefahren der Stadt besser Bescheid zu wissen …
    Vor ihnen stand quer in der Gasse eine

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