Die Lilie von Florenz
â¦â
âWas dann?â, schnappte Allegra. âWürdest du sie dann wieder zur schnellen EheschlieÃung drängen, während du ihrem Vater das Geld nimmst, das du ihm zinslos geliehen hast?â
Er wirkte überrascht. âDas ist es also?â, fragte er. âDir geht es nur um dieses vermaledeite Geld?â
Sie sank auf das Bett und rutschte so weit nach hinten, bis ihr Rücken an das kunstvoll gearbeitete und vergoldete Kopfteil stieÃ. Sie zog die Knie an und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
âUnd wenn es so wäre?â
Er überlegte nicht lange. âDann müsste ich dich davon überzeugen, worum es mir wirklich geht. Aber da du nicht Allegra bist â¦â
Matteo sprach nicht weiter. Auch Allegra schwieg. Sie kaute auf der Unterlippe herum. Was sollte sie jetzt tun? Sie war nicht bereit, die Kleidung abzulegen. Matteo setzte sich behutsam am FuÃende aufs Bett. Er bewegte sich vorsichtig, als wäre sie ein wildes Tier, das er zähmen wollte.
âIch kann dir eine Geschichte erzählen. Möchtest du sie hören?â
Sie nickte knapp.
âAls ich im Spätsommer auf das toskanische Gut kam, auf dem meine zukünftige Braut mich erwartete, habe ich mit vielem gerechnet. Nur nicht mit ihrer Schönheit.â Er lachte leise. âDas erste Mal, dass ich sie mir bewusst anschaute, war jener Moment in dem kleinen Zimmer. Als ich mit Cristina â¦â Er schüttelte den Kopf. âCristina langweilte mich schon damals. Und erst als ich die sturmgrauen Augen meiner Zukünftigen hinter dem Paravent sah ⦠ihre Rosenblütenlippen ⦠erst da habe ich wahre Lust verspürt. Ich habe Lust verspürt, indem ich sie einfach nur ansah, während sie sich heimlich berührte. Ich habe ihr leises Stöhnen gehört â¦â
Allegra schloss die Augen. Matteos Stimme war sanft und leise. Plötzlich sah sie wieder alles vor sich: das kleine Gästezimmer. Matteos Augen, die auf sie gerichtet waren, als er plötzlich kam. Sein Stöhnen, im selben Moment, in dem auch sie von der Lust hinweggespült wurde.
Ja, sie erinnerte sich â¦
âSpäter dann ⦠später am Abend habe ich sie wiedergesehen. Und wir gingen durch den kleinen Park zu einer Steinbank und haben uns dort zum ersten Mal geküsst. Schon damals wusste ich, dass sie mein war. Nicht nur vor dem Gesetz würden wir schon bald Mann und Frau sein. Wir gehörten zusammen. Sie war mein Schicksal.â
Seine Stimme senkte sich zu einem rauen Flüstern. Atemlos lauschte Allegra. Die Matratze bewegte sich leicht, doch sie hielt die Augen geschlossen und gab sich ganz den Erinnerungen hin, die Matteo in ihr weckte.
âKannst du dir meine Wut vorstellen, als sie plötzlich verschwand? Mein Entsetzen? Meine Trauer? Ich wollte sie so schnell wie möglich heiraten, doch sie entzog sich mir. Ja, ich war wütend, und in meiner Wut habe ich Fehler gemacht.â
Sie spürte, wie seine Hand an ihrem Knöchel ruhte. Mit der anderen Hand öffnete er die Schnalle ihres Schuhs. Während er weitersprach, zog er ihre Schuhe aus, und Allegra lieà es bereitwillig geschehen.
âUnd dann begegnete ich im Palazzo der Principessa einem jungen Mann.â Die Strümpfe wurden heruntergerollt. Allegra spürte Matteos warme Finger an ihren Waden, den nackten Knöcheln. Sie kniff die Augen fest zusammen. Seine Stimme und seine Hände machten sie ganz schwach vor Sehnsucht â¦
âDieser junge Mann ⦠ich konnte ja nicht wissen, dass sie es war, die sich direkt vor meiner Nase versteckte.â Er lachte leise. Seine Hand fuhr hinauf und berührte die Knöpfe ihrer Hose. Sofort hielt Allegra ihn fest. Hier war die Grenze. Mehr durfte er nicht.
Seine Hand verharrte in ihrer, direkt über ihrem Schritt. Allegra spürte, wie ihre Muschi heià pochte, als sie sich vorstellte, wie er sie berührte ⦠wie seine Zunge in sie eintauchte ⦠wie er mit seinem Schwanz ⦠Sie seufzte.
âIch lud ihn zu meinem Maskenball ein. Ich wollte ihn verführen. Was mich selbst am meisten wunderte, denn ich hatte zwar durchaus ein Faible für junge Männer, aber mich nur mit einem anderen Mann zu vergnügen, war selbst für mich auÃergewöhnlich.â Seine Hand begann, sich langsam zu bewegen.
Er war jetzt ganz nah. Hatte sich neben ihr aufs Bett geschoben, während er erzählte.
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