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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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nickte, wild entschlossen. Blickte auf und sah in seine grünen Augen, die versuchten, in ihrem Blick zu lesen.
    â€žWarum?“
    â€žIch bin alt genug.“ Trotzig reckte sie das Kinn. Sie würde sich kaum der Lächerlichkeit preisgeben, indem sie ihm erzählte, wem sie gefallen wollte. Dem Mann, der alle Spielarten der Liebe kannte. Sie war verzweifelt, denn wie sollte sie in ihrer Unschuld diesen Mann für immer an sich binden?
    â€žKannst nicht du mein Lehrmeister sein?“
    Alberto schüttelte den Kopf. „Das meinst du nicht ernst.“
    Allegra schwieg. Er findet mich hässlich, dachte sie. Er hat zwar den Frauenkörper unter den Männerkleidern erkannt, aber ich bin abstoßend. Kein Wunder, dass er mich nicht will. Wie soll mich dann je Matteo wollen?
    â€žEs ist, weil ich nicht hübsch bin.“
    â€žNein, das ist es nicht.“ Er trat zu ihr, sie spürte seine Gegenwart. Er roch so gut, es war eine merkwürdige Mischung: Schweiß, Farben, Staub. Sein Duft war so fremd, als hätte er sich in einem Gewürzöl gebadet. „Ich glaube, du bist unglaublich hübsch unter diesen Kleidern. Und eine Augenweide. Jeder Mann, mit dem du eines Tages das Ehebett teilst, wird sich glücklich schätzen. Aber ich bin nur ein armer Malergeselle.“
    â€žIch bin doch auch nicht …“
    â€žOh, du bist reich. Das sehe ich dir an der Nasenspitze an, und an der Kleidung. Außerdem wird’s schon Gründe haben, dass du dich verkleidest. Bist du einem Scheusal versprochen?“
    Sie nickte stumm. Wie klug er war, dachte sie, und dann dachte sie sogleich, wie gefährlich es für sie war, wenn jemand ihr Geheimnis wusste. Es reichte, dass die Principessa davon wusste.
    â€žAber das ist egal“, sagte sie hastig, „Ich will einstweilen nur lernen, was Lust ist. Leidenschaft. Wie es ist, wenn Mann und Frau sich vereinigen.“
    Er schien belustigt. „Willst du, dass ich kastriert werde? Nein, an einer adeligen Frau werde ich mich nicht vergreifen. Jedenfalls nicht, solange sie Jungfrau ist. Das Recht der ersten Nacht gebührt deinem Ehemann.“
    â€žAlso wirst du mir nicht helfen …“
    Enttäuschung wallte in ihr auf wie bittere Galle. Sie wandte sich ab.
    â€žHalt, warte!“ Er griff nach ihrem Arm, und sie zuckte zurück. Seine Hand fühlte sich so kühl an, dass sie es durch den Stoff des Hemds spürte. „Du musst wirklich sehr unerfahren sein, wenn du nicht weißt, wie viele Spielarten der Liebe es gibt, ohne dass ich meinen Schwanz in deine Möse stecke.“
    Seine Worte entsetzten und erregten sie. Allegra schloss die Augen. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, machte einen Schritt auf ihn zu und spürte seinen Atem, der über ihre Stirn strich.
    â€žMach die Augen auf“, flüsterte er. Sie schüttelte den Kopf. „Sieh mich an. Ich gebe dir, was du willst. Aber ich kann dir nicht alles geben.“
    Da sah sie ihn an. Seine Hand legte sich unter ihr Kinn.
    â€žHast du schon mal geküsst?“
    Stumm nickte sie.
    â€žMöchtest du es noch einmal versuchen? Möchtest du all die Dinge ausprobieren, die uns Männern schier den Verstand rauben?“
    Sie nickte erneut.
    Seine Hände umfassten ihr Gesicht. Jede seiner Bewegungen war nun vorsichtig, als hätte er Angst, ein wildes Tier in die Flucht zu schlagen. Bevor seine Lippen ihre berührten, sah er sie prüfend an, seine Augen tanzten zwischen ihren hin und her, als wollte er ergründen, ob es ihr wirklich ernst war damit.
    Entschlossen erwiderte sie seinen Blick.
    â€žGut“, flüsterte er, und dann fühlte sie seine Lippen. Sie schmeckten nach Wein, und sie hörte sich in seinen Mund seufzen, weil er seine Lippen leicht öffnete und sie nicht anders konnte, sondern gehorsam alles machte, was er tat. War das Küssen? Schmeckte es so, wenn Mann und Frau einander mit den Lippen liebkosten?
    Er löste sich von ihr. Lächelte sie aufmunternd an. „Vergiss das Denken“, murmelte er. Ehe sie wusste, was er genau damit meinte, ehe sie ihn fragen konnte, verschlossen seine Lippen ihre. Und diesmal spürte sie, wie seine Zunge über ihre Unterlippe glitt. Sie taumelte. Doch dann hob sie die Arme, ihre Hände legten sich um seinen Nacken, sie zog ihn näher an sich. Ihre Zunge schlüpfte hervor, glitt über seine Lippe, drang in seinen Mund ein. Sie spürte, wie

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