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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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einzuseifen.
    â€žDu solltest bedenken, dass es dort jede Spielart der Liebe gibt. Männer verwöhnen Frauen. Frauen verwöhnen Männer. Du siehst Männer, die sich mit zwei Frauen vergnügen oder mit einem Knaben. Frauen … Frauen, die einander streicheln, küssen und das alles vor den Augen eines Dutzends Männer. Aber das ist nicht alles …“ Luigi atmete tief durch. Mit einem Krug goss er Wasser über ihr Haar. Allegra schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken.
    â€žWas noch?“, fragte sie, als er nicht weitersprach.
    â€žEs gibt bestimmte Räume in seinem Palazzo, zu denen nur Geladene Zutritt haben. Und dort … Dort geht es noch wilder zu. Ungezügelt und hemmungslos. Es gibt Räume, in denen sich Männer dem Schmerz hingeben, weil es ihnen Lust bereitet. Frauen lassen sich fesseln und die Augen verbinden, damit sie nicht sehen, welcher Mann sie als nächstes nimmt. All das findest du dort. Und an all diesen Dingen findet er Gefallen.“
    â€žDavon hast du mir nie erzählt …“
    Luigi strich den Schaum aus ihrem Haar. Er tauchte den Krug in das Wasser im Zuber, spülte ein zweites Mal ihr Haar. „Ich wusste nichts davon“, sagte er. „Aber nachdem du hierher kamst, habe ich Erkundigungen eingeholt. Ich habe es geahnt“, fügte er leiser hinzu. „Es tut mir leid, du hast etwas Besseres verdient.“
    Allegra öffnete die Augen. Einen Moment sprach keiner von ihnen, und als sie die Hand ausstreckte, reichte er ihr stumm das Badetuch. Sie stand auf, stieg aus dem Zuber und schlang das Tuch um ihren Körper. Aus dem Haar tropfte es auf den Teppich, aber was kümmerte es sie. Hinter ihrem Rücken hörte sie, wie Luigis Kleidung raschelnd zu Boden fiel. Dann hörte sie leises Platschen. Er saß nun im Zuber.
    â€žEs ist mir egal, wer er jetzt ist“, sagte sie leise.
    Luigi schnaubte. „Glaubst du, dass du ihn ändern kannst?“
    Sie antwortete nicht. Aber sie dachte an Alberto, an seinen Kuss. Sein Schwanz, der sich hart gegen ihre Hand drückte. Ja, ihn hatte sie erregt. Nun musste sie nur noch lernen, dasselbe bei Matteo zu erreichen. Und sie musste darin perfekt sein, denn er sollte ihr ganz allein gehören. Er sollte in ihren Armen seine Mätresse vergessen.
    Und wenn sie dafür Dinge tun musste, die ihr nicht gefielen?
    Darüber wollte sie dann nachdenken.
    So war sie gewappnet, als sie am nächsten Tag das Atelier betrat. Der Maestro war da; er saß im Hinterhof auf einem Schemel und beugte sich über ein kleines Holzbrett, auf das er eine Skizze warf. Als Allegra den Hof betrat, brummelte er, schrie über die Schulter nach Alberto und widmete sich wieder seiner Arbeit. Allegra war für ihn Luft.
    Sie folgte Alberto ins Atelier. „Was soll ich machen?“, fragte sie.
    Er reichte ihr eine Handvoll verkrusteter Pinsel. „Du kannst sie saubermachen. Und die Farbtöpfe sortieren.“
    Einen Moment sah Allegra ihn sprachlos an. Er schien sie gar nicht zu sehen, war ganz damit beschäftigt, etwas in dem herrschenden Durcheinander zu suchen.
    â€žWas ist?“, fragte er gereizt.
    â€žIch dachte … wir wollten …“, stotterte sie.
    â€žAch so. Ja.“ Er kratzte sich am Nacken. „Später. Der Maestro braucht seine Farben. Wenn er sich auf den Weg macht zur Kapelle“, und bei diesen Worten wurde sein Gesicht ganz weich und die Augen verloren den harten Glanz, „dann haben wir Zeit. Für uns.“
    Sie nickte stumm. Plötzlich war ihr Hals trocken, und sie schluckte hart.
    Zeit für uns. Er meinte es ernst. Er wollte sie einweihen in die Geheimnisse der Liebe.
    Viel Zeit blieb ihr nicht mehr … In wenigen Tagen war der Maskenball.
    Still arbeitete Allegra an dem großen Tisch vorm Fenster. Wie Alberto es ihr gezeigt hatte, reinigte sie die Pinsel. Sie war so in ihre Aufgabe vertieft, dass sie nicht merkte, wie der Maestro schließlich mit einem Kästchen, in dem er Farben und Pinsel aufbewahrte, den Innenhof verließ. Alberto und sie waren allein.
    Plötzlich trat er hinter sie und legte seine Hände links und rechts von ihren Hüften auf den Tisch. Sie erstarrte mitten in der Bewegung.
    â€žEr ist fort. Und in den nächsten Stunden kommt er nicht wieder.“
    â€žDann lass uns … lass es uns tun“, sagte sie und drehte sich zu ihm um. Ihr zitterten die Knie, und ihre Hände

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