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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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Vergangenheit für einen französisch-schweizerischen Pharmakonzern tätig waren.«
    Vogel schnaufte. »Ich habe lediglich Expertisen und Beratungen im Rahmen meiner Lehrtätigkeit angenommen. Das Honorar wurde an meine Alma Mater gespendet.«
    »Sind Sie da so sicher?«
    Sie griff nach ihrem iPad und klickte eine Datei an. Er sah erst widerwillig und dann immer verstörter hin.
    »Das ist nicht möglich. Das ist eine unfassbare Intrige …«
    Zum Schluss sah er die Schlagzeile einer englischen Tageszeitung, die ihre Headline bereits online gestellt hatte. Vogel war lange genug im politischen Betrieb als Berater tätig, um zu verstehen, was das für ihn bedeutete. Sein Handy klingelte. Er drückte Ridder zur Seite und wies sie aus dem Windschatten heraus, um in Ruhe zu telefonieren. Es war die Kanzlerin. Ridder verstand zwar nicht, was der Mediziner sagte. Aber das war auch nicht nötig. Als er sich umdrehte, war Vogel ka lkw eiß. Er schritt aus dem Windschatten hinaus, sah hinüber zu den roten Klippen, in deren Felsnischen jetzt die Möwenschwärme zur Nacht Schutz suchten. Er taumelte in Richtung Kliffkante und sprang mit einem gewaltigen Schwung über den zweifach gespannten Draht. Vogel schrie nicht, als er den Boden unter den Füßen verlor. 40 Meter tiefer schlug sein Körper auf den mit Eisschollen bedeckten Kiesstrand und zerplatzte. Noch in der Nacht sagte Hinnerk Osbahr, wohnhaft in Cuxhaven, übereinstimmend mit Clara Ridder, wohnhaft in Bad Homburg, aus, dass der ehrenwerte Professor Vogel aus ihnen nicht bekannten Gründen vor ihren Augen über die Klippe sprang. Dann rief Clara Ridder Arwed Köhn an.

Arnheim, Niederlande, 22. 12., 20.14 Uhr
    Am Abend noch lief die Produktion von Atropos an. Nach Weihnachten, noch vor Silvester, sollte das Mittel ausgeliefert werden. Arwed Köhn war zufrieden. Jetzt konnte er zuschlagen.
    Hermel wurde ihm per Videokonferenz zugeschaltet und fragte nach den nächsten Schritten.
    Arwed Köhn grinste. »Ist Ihnen in Ihrem Auto kalt? Wo stecken Sie gerade?«
    Hermel reagierte nicht auf die Spitze. »Auf einem Rastplatz in der Nähe von Linz. Ich würde gern weitere Instruktionen erhalten.«
    »Wo haben Sie Ihren Kontakt bei der Kanzlerin, diesen Mißfeld, eigentlich kennengelernt?« Köhn wusste es, wollte es aber aus dem Mund seines Sicherheitschefs selber hören. Er wollte wissen, ob der sich genieren, sich winden würde.
    Aber Hermel schien unbeeindruckt. Er blickte starr in den kleinen Bildschirm in der Mittelkonsole seines schweren Fahrzeugs. »Er wischte in einem Lederkostüm steckend das Sperma vom Boden einer Bar in München. Ich erkannte ihn trotzdem. So entstand unsere, nennen wir es mal, Geschäftsbeziehung. Wann immer er aus Berlin nach München kam, machte er bei mir sauber. Unsere gemeinsame politische Überzeugung half sicher dabei, ihn auf unseren Kurs zu bringen.«
    Hermel war homosexuell. Arwed Köhn war das egal. Er nutzte Hermels Kontakt bei der Kanzlerin, denn so musste er sich nicht auf Ridder allein verlassen. Das Werk war wohl nicht im Besitz der Sekte. So viel stand fest. Und sie war untergetaucht, denn sie hatte sich nicht mehr gemeldet. Er musste sie zu einer Reaktion zwingen. Also würde er den ersten Schritt machen, dann würde sie sich garantiert melden. Hermel hatte bereits ihre Position geortet. Dann wäre sie die Letzte im Bunde. Und er hätte die Familie endgültig ausgelöscht.
    »Sagen Sie Ihrem Kontakt, dass er der Kanzlerin das Dossier zuspielen soll. Dann wird sie zweifellos reagieren, allein schon, um Handlungsvollmacht zu demonstrieren. Zudem hat sie einen Sündenbock auf dem Tablett bekommen. Den wird sich die spröde, aber kluge Ostdeutsche nicht entgehen lassen. Sie kümmern sich jetzt um sie .«

Rottershausen, Deutschland, 22. 12., 20.43 Uhr
    In der Ausbildung des israelischen Geheimdienstes werden zukünftigen Agenten viele Formen der Folter nahegebracht. Teils, um sie auf Schmerzen vorzubereiten, teils, damit sie diese Methoden selbst einsetzen können. Elijah hatte länger als andereseines Jahrgangs solche Torturen überstanden. Aber das hier war zu viel für ihn. Er blickte mit einem gequälten Lächeln auf das Folterinstrument: eine deutsche Tischorgel.
    Ein kleiner, sehr dicker Mann mit schwarzer Hautfarbe und einem weißen Gewand spielte darauf mit einer an Wahnsinn grenzenden Begeisterung. Immer wieder sah er lachend und dabei seine gelben Zahnstümpfe zeigend zu dem Israeli und forderte ihn zum Mitsingen der Lieder

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