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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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Vermutlich nicht nur, um Befehle anzunehmen, sondern auch um die penetrante Musik nicht hören zu müssen. Das schien die Schaltzentrale zu sein. Elijah erkannte Handfeuerwaffen auf den Tischen und schwere Langwaffen, die an der Wand lehnten. »Gewaltlosigkeit scheint nicht in ihrem Programm zu stehen«, dachte Elijah, ehe er vorsichtig weiterkroch. Der Kabelboden machte eine 90-Grad-Biegung, jetzt wurde es sehr eng. Prompt blieb Elijah in einem Knäuel aus Leitungen und Drähten hängen. Mühsam befreite er sich, der Schweiß lief ihm in Strömen über den Körper. Anscheinend blies hier eine Klimaanlage verbrauchte Luft durch. Als er sich befreit hatte, musste er angesichts der Anstrengung kurz verschnaufen. Er merkte auf. An den ruhigen Stellen der Dauerbeschallung hörte er andere Geräusche, die nur wenige Meter von ihm entfernt waren. Auf seinen Ellenbogen schob er sich sachte nach vorn. Durch einen Spalt drang Licht nach oben.
    Er blickte nach unten und sah in die weit aufgerissenen Augen eines schwarzen Mannes. Das Weiß seiner Pupillen stach aus seinem pechschwarzen Gesicht hervor. Elijah drehte den Kopf etwas, so dass er weiter in den Raum hineinsehen konnte. Der Schwarze war sichtbar nackt und lag auf einem Bett. Und dann musste Elijah schmunzeln. Über ihn beugte sich die eben noch so schwache und ätherisch wirkende Prophetin und setztesich auf ein auch für Elijah neidlos anzuerkennend großes Geschlechtsteil. Stoßweise atmete sie ein und aus. »Dann stimmen die Gerüchte über die Ausstattung also doch«, dachte er und grinste dabei. Nicht nur aus nachrichtendienstlichen Gründen konnte Elijah seinen Blick nicht abwenden. Die Frau war zwar deutlich über 40 Jahre alt, aber ihre Figur konnte sich immer noch sehen lassen. Die Brüste sahen künstlich vergrößert, aber nicht unnatürlich aus. Ihr Bauch war weich und die Hüften ausladend, jedoch nicht fett. Die weiße Haut mit ihren üppigen Leberflecken hob sich vor dem fast tintenschwarzen Körper des Mannes wie Mondschein in der Nacht ab. Sie hatte die Augen geschlossen. Ihre Hände pressten die Brüste zusammen. Ihr feuerrotes Haar lag jetzt in großen Wellen über ihrer Schulter und ihren Brüsten. Als der Mann danach griff, schlug sie ihm auf die Hände. Es war ihre Show, und das verstand spätestens jetzt auch er. Sie schrie, verkrampfte, erhob sich kurz und sackte dann in sich zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden abgeschnitten hatte. Sie beugte den Kopf nach vorn. Ihre roten Haare fielen zur Seite. Er sah etwas in ihrem Nacken. Als sie sich erhob und mit zitternden Oberschenkeln über ihm kniete, wurde es deutlich. Es war eine liegende Acht. Klein, aber deutlich in den Haaransatz des Nackens eintätowiert. Verdammt, dachte Elijah, das hatte er schon einmal gesehen.
    »Los, spritz ab. Ich will deinen Samen nicht.«
    Die hart hervorgestoßenen Worte der Frau überraschten den Mann nicht. Sein Gesicht verzerrte sich kurz, er bäumte sich auf und ergoss sich dann still. Nach endlosen Sekunden, in denen Elijah in einer äußerst unbequemen Position liegend dem Entspannungsdämmern der beiden zusah, begann der Mann zu flüstern.
    »Wann ist die Übergabe des Werkes?«, fragte er mit einem starken französischen Akzent.
    Sie grunzte nur.
    »Wir können ihm nicht trauen, und das Werk ist unser einziger Vorteil«, flüsterte der Mann wieder.
    Sie nickte nur träge. Dann öffnete sie die Augen. »Herr, dasWerk ist sicher verwahrt. Ganz in seiner Nähe. Aber er weiß es nicht. Und wenn er uns nicht das gibt, was wir wollen, sieht er es in diesem Leben nicht mehr und fährt ohne Trost in die Hölle. Wir können den Kreuzzug nach Berlin auch einen Tag später starten. Meine Schwester hat Geduld.« Mit einem Ruck erhob sie sich. »Mach dir keine Sorgen, mein schwarzer Freund. Die Welt wird in ein neues Zeitalter treten. Ich mache mich jetzt sauber, du ziehst das Bett ab, und dann sehe ich nach den Agenten.«
    Elijah erstarrte. Die neuen Informationen tanzten in seinem Kopf. Er musste sofort in die Zelle zurückkehren. Denn mit den Agenten waren zweifellos Jan und er gemeint. Er robbte zurück, doch als er fast schon den Schacht zur Zelle erreicht hatte, verhedderte er sich wieder – diesmal direkt über der Schaltzentrale. Er sah hinunter, während er sich vorsichtig entwirrte. Da unten war jetzt mehr Hektik. Ein Mann rief einem anderen zu, dass die Sensoren größere Bewegungen im Wald wahrgenommen hatten. Auch seien Informationen über massive

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