Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)
anknurrten.
»Was wollen Sie?« Eine dunkle, abweisende Stimme erscholl. Zudem blendete sie ein grelles Licht. Jemand leuchtete mit einem Strahler auf die beiden.
»Wir kommen aus dem Norden und müssen in ein Lager auf der anderen Seite. Ich habe mich völlig verfahren. Können Sie uns helfen?«, log Jan schnell. Ihm fiel einfach nichts Besseres ein.
»Sind Sie krank? Wollen Sie zu der verrückten Prophetin auf der anderen Seite?«
Sie schienen nicht die Ersten zu sein.
»Nein. Wir wollen nur nach Bad Kissingen. Wir müssen eine Impfladung dort hinbringen.« »Und warum trägt sie keinen Schutz?«, kam es misstrauisch und äußerst aggressiv aus dem Licht.
»Sie ist immun und wird an der Grenze aussteigen. Ich habe sie als Anhalterin mitgenommen.«
Das Licht erlosch. Immer noch tanzten Lichtsterne in Jans Augen. Er kniff die Augen zusammen, als er einen heftigen Schmerz am Hinterkopf spürte und das Bewusstsein verlor.
Wenig später erwachte er in einem überheizten Raum. Etwas knisterte. Sein Mund war trocken, er konnte kaum sprechen. Jemand hatte ihn mit einem Kabelbinder an die Schranktür eines Küchenbords gefesselt. Das Plastik schnitt in seine Haut.Er war nackt. Jan bewegte den Kopf, und der Schmerz fuhr durch seinen ganzen Körper. Links neben ihm saßen drei Männer an einem Tisch und aßen mit großem Appetit kleine Stücke eines Hähnchens. Der Duft drang jetzt auch in Jans Wahrnehmung. Sofort kam ein Hungergefühl in ihm auf. Er hatte seit fast zwei Tagen nichts mehr gegessen. Wo war seine Nichte? Wo war die Frau? Neben ihm brannte ein großes Feuer in einem Kamin. Daher kam also die Hitze, die seine linke Gesichtshälfte zum Glühen brachte. Es war eine schöne alte, etwas heruntergekommene Bauernküche. Aber die drei schienen nicht hierherzugehören. Die Einrichtung ließ auf ältere Menschen schließen. Er sah, dass zwei Pistolen auf dem Tisch lagen.
»Er ist wach«, rief jemand am Tisch.
Jan drehte den Kopf. »Was wollen Sie von uns? Lassen Sie mich gehen. Ich habe keine Pocken. Sie können unbesorgt sein.«
Die Männer lachten. Jemand warf ihm einen Hühnerknochen zwischen die Füße. »Wir bekommen von unserem Bürgermeister für jeden infizierten Flüchtling, den wir festsetzen, tot oder lebendig, 100 Euro. So läuft das. Und tot gefallt ihr uns besser. Hol die Alte.«
Ein ausgesprochen fetter Mann mit einem Zopf schob sich von der Bank und blieb vor Jan stehen. Sein riesiger Bauch quoll über den Saum seiner speckigen Trainingshose. Er wischte sich seine fettigen Finger an seinem T-Shirt ab und trat nach Jan.
»Jetzt schauen wir mal, was dir so gefällt.«
Die beiden anderen aßen ungerührt weiter. Sie waren wohl Brüder, denn sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit, waren dick und nur wenige Jahre auseinander. Der Fette mit dem Zopf verschwand, kam nach wenigen Augenblicken wieder und schob die Frau hinein. Auch sie war nackt und an den Händen gefesselt. Jan sah sie entsetzt an; er versuchte, Blickkontakt mit der Frau aufzunehmen. Ihr Körper wies an vielen Stellen Schürfwunden und blaue Flecken auf. Das rote Haar hing in langen Strähnen von ihrem Kopf über die Schulter. Sie wirkte teilnahmslos. Der Fette warf sie nach vorn, und sie stolperte auf den Tisch zu.
»Ich nehme sie, das stört euch doch nicht.«
Die anderen lachten. »Nee, rostiges Dach, feuchter Keller. Die muss doch abgehen.«
Der Dicke drückte den Oberkörper der Frau auf die Platte, so dass einige Teller vom Tisch fielen und auf dem Boden zerbarsten. Dann trat er mit fast beiläufiger Gewalt ihre nackten Beine auseinander und zog sich die Hose herunter. Jan sah das wellige, weiße Fleisch seines Hinterteils, die roten Pickel, die Haare, die sich vom Anus den Rücken hinaufzogen. Er musste sich befreien. Vorsichtig drehte sich Jan. Er wollte die Hände so nah wie möglich an den Kamin halten. Der Fette griff unter die Massen seines Unterbauchs und bearbeitete seinen Schwanz. Die anderen johlten, bezweifelten lautstark seine Potenz. Jan zog jetzt an der Schranktür, die sich auch öffnete, schob seine Hände näher an den Kamin, die Hitze wurde immer qualvoller. Wenige Zentimeter entfernt stand ein Rost, der an dem Kamin befestigt war. Jan öffnete seine Hände und hielt die zusammengebundenen Handballen gegen das Stück Metall. Unerträgliche Schmerzen durchzuckten seine Hand. Der Rost war glühend heiß. Er durfte nicht schreien, biss die Zähne zusammen. Er sah, wie seine Handballen verbrannten, aber der
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