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Die Liste

Die Liste

Titel: Die Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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zweimal auf der Titelseite. Wenn sie nicht zu den Verdächtigen gehören, wer dann?«
    »Nur zu, Junge, schreiben Sie Ihre Story. Nennen Sie ihren Namen. Sie scheinen ja ohnehin entschlossen zu sein, sich verklagen zu lassen.«
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    »Ich kümmere mich um meine Zeitung, Sie schnappen die Kriminellen.«
    Er wandte sich zu Margaret, tippte sich an die Krempe seines Huts und verschwand.
    »Nächstes Jahr wird gewählt«, bemerkte Wiley, während wir beobachteten, wie Coley stehen blieb und neben einem Trinkbrunnen mit zwei Frauen plauderte. »Ich hoffe, dass es einen Gegenkandidaten gibt.«

    Die Einschüchterungsstrategie ging weiter, und Wiley musste die Sache ausbaden. Er hatte anderthalb Kilometer von der Stadt entfernt eine kleine Farm mit fünf Morgen Land, wo seine Frau Enten züchtete und Wassermelonen erntete. Als er am Abend seinen Wagen auf der Auffahrt parkte und gerade aussteigen wollte, stürzten zwei Schläger aus den Büschen und griffen ihn an. Der größere der beiden schlug ihn zu Boden und trat ihm ins Gesicht, während der andere die Rückbank des Wagens absuchte und zwei Fotoapparate herausholte. Der achtundfünfzig-jährige Wiley war früher bei den Marines gewesen, und irgendwann während des Handgemenges schaffte er es, den größeren Angreifer mit einem Tritt ebenfalls zu Boden zu schicken, wo sie die Prügelei fortsetzten. Als Wiley die Oberhand gewann, knallte ihm der andere Mann einen der Fotoapparate auf den Kopf. Später sagte Wiley, was danach geschehen sei, wisse er nicht mehr.
    Schließlich hörte seine Frau den Lärm. Sie fand Wiley auf dem Boden, fast bewusstlos, neben dem zertrümmerten Fotoapparat. In Haus kühlte sie sein Gesicht mit Eis und stellte fest, dass er sich keine Knochen gebrochen hatte. Ins Krankenhaus wollte er nicht.
    Ein Deputy kam und nahm seine Aussage auf. Wiley hatte nur einen flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel auf 82

    die beiden Angreifer erhascht und kannte sie nicht.
    »Mittlerweile sind sie wieder auf der Insel«, sagte er. »Sie werden sie nicht finden.«
    Seine Frau ergriff die Initiative, und eine Stunde später rief sie mich aus dem Krankenhaus an. Ich sah Wiley kurz zwischen zwei Röntgenaufnahmen. Sein Gesicht war ziemlich lädiert, aber er brachte trotzdem ein Lächeln zustande. Er packte meine Hand und zog mich nah zu sich heran.
    »Nächste Woche, Titelseite«, stieß er zwischen aufgeplatzten Lippen und geschwollenen Kiefern hervor.
    Ein paar Stunden später verließ ich das Krankenhaus, um eine lange Fahrt über Land anzutreten. Immer wieder blickte ich in den Rückspiegel. Es hätte mich nur mäßig überrascht, wenn mir eine Horde von Padgitts gefolgt wäre und das Feuer eröffnet hätte.
    Dies war kein gesetzloses County, wo sich organisierte Kriminelle brutal über gesetzesfürchtige Bürger hermachten. Ganz im Gegenteil, Verbrechen waren selten.
    Korruption wurde in der Regel missbilligt. Ich war im Recht und sie nicht, und ich wollte lieber verdammt sein, als klein beizugeben. Ich würde mir eine Waffe kaufen; Teufel, alle anderen in diesem County hatten zwei oder drei. Falls notwendig, würde ich mir eine Art Leibwächter zulegen. Je näher der Mordprozess rückte, desto mehr würde die Times wagen.
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    or dem Konkurs und meinem unerwarteten Aufstieg V zur lokalen Berühmtheit hatte ich eine faszinierende Geschichte über eine in Clanton lebende Familie gehört.
    Spot war ihr nie weiter nachgegangen, weil das einige kleinere Recherchen und einen Ausflug auf die andere Seite der Eisenbahnschienen erfordert hätte.
    Jetzt, als Eigentümer der Zeitung, fand ich die Story zu gut, um sie mir entgehen zu lassen.
    In Lowtown, dem Wohnviertel der Farbigen, lebte ein außergewöhnliches Ehepaar – Calia und Esau Ruffin. Sie hatten vor über vierzig Jahren geheiratet und acht Kinder großgezogen, von denen sieben promoviert hatten und mittlerweile Professoren waren. Über das achte Kind war nur wenig bekannt. Laut Margaret hieß es Sam und war auf der Flucht vor dem Gesetz.
    Als ich anrief, meldete sich Mrs Ruffin. Ich stellte mich und mein Anliegen vor; sie schien bereits alles über mich zu wissen. Sie sagte, sie lese die Times seit fünfzig Jahren, inklusive der Nachrufe und Kleinanzeigen. Die Zeitung sei jetzt in viel besseren Händen. Längere Artikel, weniger Fehler, mehr Nachrichten. Sie redete langsam, deutlich und mit einer so präzisen Ausdrucksweise, wie ich sie seit Syracuse nicht mehr gehört hatte.
    Als sie einen Moment

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