Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
Bejahung und tat einen kleinen Schritt ins Zimmer hinein, wobei er die Tür neben sich offen ließ. „Außerdem habe ich Ihr Anliegen, mit der älteren Miss Woodmore Kontakt aufnehmen zu wollen, schon erahnt und habe Corvindale mitteilen lassen, dass Sie bei mir sind, und für Ihre weitere Sicherheit gebürgt. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, dass Ihre Schwester Ihretwegen beunruhigt ist.“
Rubey war ans Fenster getreten. Sie ließ die Vorhänge und das Fenster weit offen, schloss aber die Fensterläden, wodurch nur noch ein Bruchteil der Sonnenstrahlen durch die obere Hälfte der Öffnung ins Zimmer fiel. Tageslicht erleuchtete immer noch den Raum, aber die Wärme war daraus entwichen.
„Oh“, sagte Angelica enttäuscht, ihre Aufmerksamkeit nun bei der anderen Frau. „Warum haben Sie das getan?“
„Es ist sicherer“, erwiderte Voss und kam noch weiter ins Zimmer. „Wir dürfen kein Risiko eingehen, dass Moldavis Männer Sie womöglich durch das Fenster erspähen.“
Furcht schnitt ihr wie ein Messer ins Fleisch. „Denken Sie, dass sie uns gefolgt sind? Oder wissen, wo Sie mich hingebracht haben?“
„Ich vermute nein, denn sie wussten nicht, dass Sie mit mir zusammen waren, als wir letzte Nacht Sterlinghouse verließen. Aber ich beabsichtige nicht, irgendein Risiko einzugehen, was Sie und Ihre Sicherheit betrifft, Miss Woodmore.“ Seine Augen ruhten auf ihr, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Nicht das geringste.“
Neben dem Fenster gab Rubey ein Geräusch von sich, das man für ein Schnauben hätte halten können, aber Angelica war sich nicht sicher. Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaute die Frau Voss an, und er wandte ihr lediglich sein charmantes Lächeln zu. „Aber, aber. Rubey“, sagte er. Seine Stimme klang zutraulich – was sie nicht bemerkt hatte, wenn er mit ihr sprach – und eine Warnung lag auch darin. „Habe ich denn so wenig Gutes an mir?“
„Du hast viel zu viel gut bei mir. Ich gewähre dir immer wieder viel zu viel Vertrauensvorschuss“, erwiderte sie und kreuzte ihre Arme vor sich. Zum allerersten Mal hörte Angelica einen leichten, irischen Akzent in ihrer Stimme. „Und so ein Vorschuss macht sich nicht sehr gut in meiner Buchhaltung. Fürchte ich.“
„Aber Rubey“, sagte er mit leichter Stimme, „du weißt doch, ich lohne all deine Mühe.“ Seine Stimme wurde tiefer, und Angelica spürte, wie ein leichtes Zittern ihr als Reaktion durch den Bauch ging.
„In der Tat. Das ist auch der Grund, warum ich dich weiterhin hierher kommen lasse. Auch wenn es mit der Begleichung gelegentlich etwas dauert. Hiernach“, sie deutete abrupt zu Angelica hin und ging auf Voss zu, „erwarte ich eine sehr großzügige Erkenntlichkeit. Deinerseits.“ Und dann, was Angelica sehr schockierte, stieß sie ihm einen Finger in die Brust, genau unterhalb des losen Halstuchs.
Voss schien sich nicht daran zu stören. „Ich bin immer großzügig“, sagte er zu ihr, in dieser tiefen, fast schnurrenden Stimme, was Angelica zwischen Erwartung und Verärgerung zurückließ. Er ignorierte sie gänzlich und flirtete ganz offensichtlich mit dieser Frau.
Das gefiel ihr ganz und gar nicht.
Rubey lachte kurz und heftig auf, und auch ihre Stimme klang tief und belegt, als sie fortfuhr. „Nun, wenn du hier fertig bist, erwarte ich, dass du dich um alles kümmern wirst.“
Sie sah kurz zu Angelica, um zu sagen, „ich lasse sogleich Kleider für Sie kommen. Und eine Zofe.“ Und dann verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Für einen Augenblick war Angelica völlig sprachlos. Sie war alleine in einem Schlafzimmer, lediglich mit einem dünnen Leibchen bekleidet, aber dafür mit einem Mann .
Mit Voss.
Er drehte sich um und sah sie an, aber bevor sie den Mund öffnen konnte, lachte er leise. „Ah, ja. Die guten Sitten.“ Zu ihrer Erleichterung öffnete er die Tür, die er mehr als halb geöffnet stehen ließ.
„Danke“, sagte sie und nestelte mit ihren Händen in der bestickten Überdecke. Das, was sie am meisten daran beunruhigte, hier mit Voss alleine in einem Schlafzimmer zu sein, war, dass es sie überhaupt nicht beunruhigte. Im Gegenteil, es schien ihr mehr als nur ein bisschen verlockend.
Wie er da in der Ecke bei der Tür stand, an die Wand gelehnt, schien er dennoch den ganzen Raum einzunehmen, seine breiten, geraden Schultern vor
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