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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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waren Partner – man hätte sie fast als Freunde bezeichnen können, so merkwürdig es für einen Drakule auch sein mochte, mit einem Sterblichen befreundet zu sein. Aber diese Sache hier mit den Schwestern überschritt die Grenzen der Freundschaft und strapazierte alles, was Dimitri noch an Ehre besaß, über die Maßen.  
     
    „Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um den guten Ruf Ihrer Schwester zu schützen, Miss Woodmore“, erwiderte er förmlich. „Niemand – außer vielleicht Sie selber und Chas – ist hier besorgter als ich. Aber Sie haben keinen Grund zur Sorge. Sie ist vor Cezar Moldavi sicher und in bester Gesellschaft.“
     
    Miss Woodmore hielt seinen Blick etwas zu lange, aber Dimitri gelang es dennoch zu verbergen, dass er log wie gedruckt.  
     
    Voss würde augenblicklich tot sein, sobald Dimitri ihn nur gefunden und einen Pflock durch sein Herz gerammt hätte. Luzifer könnte selber zur Hölle fahren. Und vielleicht wäre es Dimitri dann endlich gelungen, den Teufel so wütend zu machen, dass dieser Dimitri aus Rache töten würde.  
     
    Die Aussicht war verlockend.
     
    Und dann müsste Angelica an jemanden verheiratet werden, der den Mund halten würde, schnell und diskret –  
     
    Gerade hier wurde er von einem weiteren Wortgefecht mit der Göre vor ihm gerettet, die auch in seiner Gegenwart furchtlos schien und keinerlei Bedenken hatte, ihm Forderungen zu stellen, die ein vorsichtigerer Mann tunlichst unterlassen hätte.  
     
    „Mylord“, Vigniers, sein Butler erschien im Korridor. „Mr. Giordan Cale ist soeben eingetroffen.“
     
    Cale folgte Vigniers natürlich auf dem Fuße, den Hut noch in der Hand, sein Schritt selbstsicher und gelassen. Aber sein Gesicht war grau und übernächtigt, und für einen Moment befürchtete Dimitri, katastrophale Nachrichten in Bezug auf Narcise Moldavi zu erhalten.  
     
    „Dimitri“, begann Cale zum Gruß. Und dann, „Miss Woodmore.“ Er verbeugte sich kurz, als sie – ganz die wohlerzogene junge Dame – knickste. Ihr kastanienfarbenes Haar leuchtete golden und kupfern, als sie den Kopf neigte.  
     
    Dimitri fiel da auf, dass sie bei ihrer ersten Begegnung vor ihm nicht geknickst hatte. Er runzelte die Stirn. „Wenn Sie uns entschuldigen würden“, sagte er zu dem Weibsbild. Dann blickte er zu Cale und machte eine Handbewegung Richtung Korridor. „Mein Arbeitszimmer.“
     
    Cale verneigte sich erneut vor Maia und eilte dann an ihr vorbei, ohne zu zögern. Der Luftstrom brachte nicht einmal ihre Kleider durcheinander.  
     
    Dimitri konnte nichts tun, außer ihm zu folgen, und es war ihm ein inneres Vergnügen zu sehen, wie Miss Woodmore den Wink verstand und zur Seite trat, samt aromatischem Duft, elegantem Handgelenk und sonstigem, als er an ihr vorbei in den sicheren Hafen seines Arbeitszimmers schritt.
     
    Endlich.  

 
    SIEBEN
    ~ In welchem der Horizont unserer Heldin beträchtlich erweitert wird ~
     
    Angelica öffnete die Augen.
     
    Die Sonne schien durch das Fenster eines unbekannten Zimmers, ergoss sich über das Bett, in dem sie geschlafen hatte. Das Zimmer gehörte eindeutig einer Frau: mit geblümten Tapeten an der Wand und kleinen Glasfläschchen auf der Ankleide. Vorhänge mit Spitzenbesatz hingen vor dem offenen Fenster und vor dem Eingang zu einem Raum, der wohl als großes Ankleidezimmer diente.  
     
    Sie musste nur einen kurzen Blick auf den Mantel mit seinem blauen Futter und das Durcheinander ihres schwarzen, griechischen Kostüms auf einem gepolsterten Stuhl werfen, um sich wieder zu erinnern.  
     
    All das Blut. Und diese Gewalt.
     
    Angelica setzte sich auf, und die Bettdecke fiel herab, wodurch sie das Leibchen sah, das sie trug. Das Haar fiel ihr schwer und offen auf die Schultern. Trotz der warmen Spätnachmittagssonne, die in das Zimmer strömte, war ihr kalt.
     
    Voss. Sie schaute sich um, ob er womöglich in einer der Ecken lauerte – was natürlich nicht der Fall war. Und was auch wirklich ganz und gar nicht ziemlich gewesen wäre.  
     
    Aber trotzdem war er irgendwie hier bei ihr – dort, in dem Mantel, den er ihr um die Schultern gelegt hatte. In dem sauberen, gemütlichen Zimmer und selbst in der Luft.
     
    Bevor sie entscheiden konnte, was sie tun würde, klopfte es kurz an der Tür, und diese öffnete sich einen Spalt.  
     
    „Ah, Sie sind wach.“ Die Frau kam herein, bevor Angelica es ihr gestattet hatte. Ihre Kleidung, ihr Verhalten

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