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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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zu schwimmen.  
     
    Die Frage war, wer von ihnen mehr bezahlen würde – und was war das nicht für ein entzückendes Problem. Und es würde Voss nichts kosten, die Information zu bekommen. Sie gab sie ihm gerade, freiwillig und umsonst. Als er aus dem letzten Wölkchen süßer Vorfreude herabgeschwebt war, konzentrierte er sich auf das Ziel vor seinen Augen. „Sie wissen, wie er sterben wird und auch wann?“
     
    „Ja, ich weiß es schon viele Jahre. Ich habe alle angelogen und –“
     
    „Aber jetzt ist er nicht tot. Da sind Sie sich sicher?“
     
    „Nein, Chas ist es nicht vorherbestimmt zu sterben, bis er sehr alt sein wird“, erzählte ihm Angelica. „Deswegen war ich auch nicht sehr beunruhigt wegen seines Verschwindens. Aber Maia ist fast die Wände hochgegangen vor Sorge, und ich habe sie vor zwei Tagen verweint im Garten angetroffen.“  
     
    „Nicht bis er sehr alt ist?“ Voss erwog die Implikationen. Regeris würde nicht erfreut sein zu hören, dass der Vampirjäger noch auf Jahrzehnte hinaus nach ihm suchen würde und dass alles, was er unternahm, um Chas Woodmore zu zerstören, vergeblich sein würde. Aber für das Schicksal konnte Voss nicht verantwortlich gemacht werden. Nur dafür, diese Information zu liefern, und wer hätte schon geglaubt, dass er diese Information je erhalten würde?
     
    Und aus so verlässlicher Quelle.  
     
    Er könnte diese Information sicherlich gleich mehrmals verkaufen. Es gab eine ganze Reihe von Drakulia Mitgliedern, die Woodmore lieber tot sähen – oder zumindest gerne wissen wollten, wie lange sie noch immer hinter sich schauen und mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen schlafen mussten. Bis auf Dimitri, mit dem Woodmore aus unerfindlichen Gründen schon vor längerem ein Bündnis eingegangen war, waren ihre Brüder auf der anderen Seite des Ärmelkanals Chas gegenüber nicht ganz so freundlich eingestellt.
     
    Nicht dass Voss das Geld nötig gehabt hätte, nein – er hatte noch mehr als genug übrig aus anderen Unternehmungen. Aber es wäre faszinierend herauszufinden, wie viel Geld genau die interessierten Parteien bereit wären, hierfür locker zu machen.  
     
    Immer das Spiel. Es war das Spiel, das die Dinge interessant und abwechslungsreich hielt.  
     
    „Und Maia.“
     
    Ihm wurde klar, dass sie weitergeredet hatte, während er sich seine Gewinne ausrechnete, und er sah zu ihr hinüber. Jetzt waren ihre Augen verschwommen, und eine Träne saß dort.  
     
    „Verstehen Sie?“, sagte sie, schaute ihn an und wartete auf einen Antwort. Ihre Stimme war angespannt und fast schrill. „Sie wussten, er würde sterben und Sie konnten doch nichts dagegen tun.“
     
    Ein Schauer lief Voss über den Rücken, als ihm klar wurde, dass sie von Brickbank sprach. Er vermochte nicht, dem etwas entgegenzusetzen, und nahm daher noch einen Schluck. Brickbank war tot und stand jetzt vor welchem Gericht auch immer.  
     
    Das Gericht .
     
    „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie von all dem wüssten, und auf den vorherbestimmten Tag warten würden? Zu wissen, eines Tages würde sie oder er diese Kleider anhaben und so aussehen, und die Jahreszeit würde auch übereinstimmen ... und Sie wüssten, dass dies der Tag wäre. Der Todestag.“
     
    Der Todestag.
     
    „Ich weiß es schon seit Jahren. Und ich darf es ihnen nicht sagen. Ich werde es ihnen nicht sagen. Verstehen Sie das? Begreifen Sie auch warum?“ Ihre Zunge war gelöst, und die Worte fielen nur so aus ihr heraus. Voss konnte nur zuhören.
     
    Eine Träne rollte ihr über die Wange, und sie verstummte. Ihre Brust hob und senkte sich, bei dem Versuch das Schluchzen zu unterdrücken, und sie schaute ihn nur an. Er spürte, dass sie etwas brauchte. Von ihm.
     
    Und er schaffte es, durch den nicht enden wollenden Schmerz, der ihm die Sinne schier raubte, zu ihr zu sagen: „Sie sind eine sehr starke Frau. Ein solches Wissen mit sich herumzutragen und nie etwas zu verraten. Damit zu leben.“
     
    Er dachte an das Wissen, das er hatte, das er sich durch Betrügereien, Hinterlist und andere Mittel im Laufe der Zeit ergaunert hatte. Lange, so lange schon.  
     
    Wie er es benutzt hatte. Wie er davon profitiert hatte.  
     
    Wie er damit wehgetan, Ehen zerstört hatte und den guten Ruf von vielen. Männer gegeneinander ausgespielt hatte. Den Freund gegen den Freund. Geld verdient hatte.
     
    Und das war noch, bevor er ein Drakule geworden war.
     
    Wenn es in dem Zimmer hier einen starken

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