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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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den Transporter neben einer Eisentür stehen. Regenwasser rauschte durch marode Abflussrinnen vom Dach herab.
    Gill sah sich um. Keine weiteren Kameras, keine Sicherungen. Mit zwei Sätzen war er hinter dem Transporter. Er zog die Ladetür auf. Innen stank es nach einer Mischung aus Minze, Baldrian und etwas Undefinierbarem. Wahrscheinlich das Betäubungsmittel. Zwei leere Käfige lagen herum. Der Mann hatte Mucki und die anderen Katzen hineingebracht. Er schloss die Wagentür unnötig leise. Das Toben des Gewitters übertönte sowieso alle Geräusche. Er ging zum Eingang. Nicht abgeschlossen. Er zog die Glock und ging in die Knie. Dann öffnete er vorsichtig die rostige Eisentür. Dunkelheit. Gill trat ein. Er stand auf der obersten Stufe einer Eisentreppe, die tief in den dunklen Schlund des Industriemolochs führte. Geräuschlos glitt er die Treppe hinab. In grünem Licht zeigte ihm die Brille Stahlrohre, eiserne Kübel und herunterhängende Leitungen. Am Ende der Treppe stellte er sich in den Schatten eines riesigen Kessels. Zwanzig Meter dahinter ging ein Gang ab. Gill schlich darauf zu. Die verrosteten Rohre führten in Kopfhöhe um die Ecke durch den Gang. Am Ende wartete ein schwacher Lichtschein. Der Schlauch war etwa dreißig Meter lang und bot keine Deckung. Hier unten hörte man nichts mehr von dem Gewitter. Hier hörte man nur den Scheiß, den man selbst anstellte.
    Er hielt die Glock und stützte die Schusshand mit der rechten. Schnell durchquerte er den Gang. Am Ende presste er sich an die Wand. Ängstliches Gewimmer drang an seine Ohren. Gill zog die Brille vom Kopf und ließ sie lautlos auf den Boden gleiten. Vor ihm befand sich ein Rundgang aus Eisengittern, der um eine tiefer liegende Halle führte. Unten standen Käfige. Der Fahrer hatte einen davon geöffnet. Die Katzen darin drängten sich voller Angst in die Ecke. Er warf ein betäubtes Tier hinein und brabbelte irgendwas. Gill sah, wie er Mucki packte, zu einem anderen Käfig ging, ihn öffnete und die Katze hineinschmiss. Dann ging er in eine andere Ecke der Halle. Dort standen ein Tisch, ein paar Stühle und altmodische Aktenschränke. Daneben war eine Art Müllhalde mit Alteisen, Brettern und Kanistern, von der Gill aber nur einen Ausläufer sehen konnte. Der Mann holte eine Flasche und ein Glas aus einem Schrank und setzte sich. Er goss sich ein, trank und grunzte zufrieden. Sofort schenkte er nach, zog eine Packung Zigaretten heraus und zündete sich eine an. Dann griff er nach einem Stift und einigen Papieren. Über das Papier gebeugt, begann er zu notieren. Wahrscheinlich schrieb er an seiner Doktorarbeit. Gill trat auf den Umlauf. Das Eisengitter unter seinen Sohlen begann leicht zu schwingen. Vorsichtig ging er auf die Treppe zu, die in die Halle hinabführte, die Waffe auf den Mann unter sich gerichtet. Wenn der aufschaute, würde er Gill sehen. Also nur eine Frage der Zeit. Der Rundgang quietschte. Das hatte keinen Sinn. Gill sprang die Treppe herab. Der Mann sah auf. Sofort die Initiative ergreifen.
    „Du solltest dir einen anderen Tisch besorgen. An dem wirkst du so klein und unbedeutend.“
    „Was … wer zum Teufel bist du?!“
    Die Waffe auf den Tierfänger gerichtet, ging Gill die letzten Stufen hinunter. „Aufstehen. Hände hinter den Kopf.“
    Der Mann war zu verblüfft, um sich zu bewegen. Gill schoss in den Tisch. Entsetzt hüpfte der Typ von seinem Sitz. „Ich wiederhole mich nie. Entweder du tust präzise, was ich sage, oder ich schieße dir die Eier weg.“
    Der Mann gehorchte und starrte sein Gegenüber ungläubig an. Gill ging auf ihn zu. Hier stank es erbärmlich. Aus dem rechten Augenwinkel sah Gill einen Haufen mit Katzenkadavern und Kanister mit Wäschebleiche. Wut stieg in ihm auf. Zur Belustigung hatte man die Katzen mit serbischen Bädern zu Tode gefoltert. Wäschebleiche ins Maul gekippt, die sie mehrere Stunden lang von innen verbrannte und dann qualvoll sterben ließ. So wurden die kostbaren Felle nicht beschädigt. Er senkte die Waffe an den Oberschenkel und trat so nahe an den Mann heran, dass sich ihre Nasen fast berührten. Schweinsäuglein in einem zernarbten Gesicht. Gill roch ein billiges Parfum. Das Äußere des Bodybuilders war grobkörnig und entsprach seinem Inneren. Sehr unklug, ihm so nahe zu kommen. Der Mann hatte zwar die Hände hinter dem Kopf verschränkt, aber im Falle eines Angriffs musste Gill zurücktreten und die Waffe hochreißen. Er hatte Probleme, seine Wut unter Kontrolle zu

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