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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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bringen.
    „Was willst du hier? Das ist Einbruch. Falls du Geld suchst, hier ist nichts. Ich habe nur ein paar Euro in der Tasche.“
    „Der Maßstab für einen Mann ist das, was er tut, wenn niemand zusieht. Oder hat jemand zugesehen, als du die Katzen getötet hast?“
    Dem Kerl kam ein cleverer Gedanke: „Ich war das nicht. Ich liefere sie nur ab. Mann, das sind doch nur Tiere!“
    „Und wo ordnest du dich auf der langen Leiter der Evolution ein?“
    Hinter Gill schrieen die Katzen. Einige sprangen panisch in den Käfigen herum. Sie hatten mit ansehen müssen, was ihren Artgenossen angetan wurde. Und sie wussten, was auf sie zukam.
    „Auf welcher Leiter?“
    „Hab’ ich mir doch gedacht. Deine DNS muss sich nachts verzweifelt in den Schlaf weinen …“
    Gill sah es in den Augen, bevor sich der Mann bewegte. Er hatte die Arme noch nicht einmal auf Brusthöhe, als Gill träge die Glock schwenkte und ihn in den rechten Fuß schoss. Laut aufschreiend fiel das Muskelmonster zu Boden und umklammerte seinen blutigen, zerfetzten Schuh mit beiden Händen. „Du Schwein! Was habe ich dir getan? Du hast mir den Fuß abgeschossen.“
    „Falls du hier lebend rauskommst, wirst du lernen, ohne ein paar Zehen zu laufen. Aber ich habe so das Gefühl, dass dein Haltbarkeitsdatum sowieso abgelaufen ist.“
    Gill wandte sich ab. Der Mann wälzte sich vor Schmerzen brüllend auf dem dreckigen Zementboden. Gill ging zu einem Käfig, in dem sich die Katzen fauchend übereinander in eine Ecke drängten. Der Käfig daneben war leer bis auf Mucki, der langsam zu sich kam und sich irritiert umsah. Ein zitterndes kleines Kätzchen blickte Gill aus großen Augen an. Gill trat näher. Sofort brach Panik aus.
    Beruhigend redete er auf die Katzen ein. Kein schwarzes Kätzchen wie Henry. Überhaupt keine schwarzen Katzen, bis auf Mucki. Auf die Katzen konzentriert, merkte Gill nicht, wie der Einsammler auf die mit Müll und Krempel vollgestopfte Ecke zurobbte. Plötzlich zischte ein Bolzen haarscharf an seinem Gesicht vorbei. Gill warf sich auf den Boden, rollte sich ab. Weitere Bolzen knallten in seine Richtung. Einer flog in den Käfig und traf eine Katze, die mit Wucht gegen die Gitter geschleudert wurde. Gill sah den Verwundeten hinter dem Müllberg kauern, in der Hand ein Bolzenschussgerät. Er rannte von den Käfigen weg und hechtete hinter die Treppe. Den Aufprallschmerz ignorierend, ging er sofort in Schussposition. Die Bolzen konnten ihn nicht erreichen. Er war im toten Winkel.
    „Komm raus oder ich nagle die Katzen. Die bedeuten dir doch so viel!“
    „Für jede tote Katze schneide ich dir was ab. Du kannst mir nicht entkommen. Das weißt du. Ich werde dich nicht umbringen. Du wirst als Torso weiter… Entschuldige, da habe ich ja schon wieder ein Fremdwort gebraucht. Du bist nicht sehr clever, deswegen erkläre ich dir alles ganz langsam. Zuerst schneide ich dir die Finger ab, dann die Nase, dann ziehe ich dir dein Lächeln bis zu den Augenbrauen. Du kannst dann immer noch sagen, dass bei deiner letzten Schönheits-OP was schiefgelaufen ist.“
    „He, Mann! Was soll der ganze Scheiß? Können wir uns nicht irgendwie einigen?“
    „Aber sicher. Zuerst schmeißt du den Bolzenschießer zu mir rüber. Dann unterhalten wir uns, und ich bringe dich in ein Krankenhaus.“
    „Woher soll ich wissen, dass du mich nicht verarschst?“
    „Ich könnte dich anlügen. Aber ich habe vor dir als Mensch zuviel Respekt.“
    „Was iss?“
    Gill gab zwei Schüsse in den Schrotthaufen ab. Der Mann tauchte sofort ab. Gill rannte durch die Halle, warf sich auf den Müll und drückte dem hingekauerten Tierfänger den Lauf an den Schädel. „Sieht so aus, als gäbe es nichts mehr zu verhandeln.“ Gill drückte ab, und Ohrfetzen flogen durch den Raum. Der Mann kreischte, packte sich an das Loch ohne Ohrmuschel. Das Bolzenschussgerät hatte er fallengelassen.
    Während er sich jammernd herumwälzte, nahm Gill sein Handy. „Ich werde dieses Depot auflösen.“ Er wählte Dominiks Nummer. „Hier Gill. Ich habe ihr Lager gefunden. Sind bestimmt fünfzig Katzen. Könnt ihr die rausholen? Ich gebe dir die genaue Adresse. Aber lass mir eine Stunde Zeit, ich habe hier noch was zu klären.“ Gill nannte Dominik die Fabrik, den Firmennamen und den Zugang. Dann wandte er sich wieder dem Verwundeten zu. Er sah aus, als hätte man die Luft aus ihm rausgelassen. „Entweder du sagst mir, was ich wissen will, oder ich lasse meine schlechte Laune an dir

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