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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Das Thema wird doch alle paar Jahre von der Boulevardpresse hochgespielt.“
    „Ich muss Sie doch nicht an den ganzen Mist erinnern, der uns von Politikern und Medien schon erzählt wurde? Erst hieß es, es gibt keinen weltweiten Drogenhandel. Dann, dass in Deutschland keine organisierte Kriminalität existiert. Später haben sie behauptet, dass Deutschland für die Mafia nur ein Rückzugsgebiet ist. Dann das Gebrabbel davon, dass es Kinderpornographie nicht gibt – und organisierten Kindesmissbrauch schon gar nicht. Dutroux musste man halt zwischendurch schnell unter den Tisch fegen …
    Danach erklärte man hochoffiziell, dass Korruption in Deutschland und der EU nicht vorkommt. Und dass es keine Snuff-Filme gibt. Und natürlich auch keine rituellen Tötungen durch Kulte. Ach ja, Satanisten sind ebenfalls reine Phantasie, klar. Und nachdem inzwischen auch in dieser Hinsicht einiges ans Licht gekommen ist, heißt es heute, dass es keinen organisierten und weltweit verknüpften Satanismus gibt. Ich finde für diese systematische Desinformation keine Erklärung. Für mich gibt es nur zwei Antworten. Erzählen die das, weil sie so unglaublich dumm sind – oder aus Bösartigkeit und Kalkül, weil sie selber mit drinstecken? Als jemand, der den Glauben an das Gute im Menschen noch nicht ganz verloren hat, tendiere ich meistens zur ersten Version.“
    „Das hätte von mir sein können. Eines haben Sie übrigens vergessen: Russland ist auf einem guten Weg zur Demokratie – und Putin ein Liberaler.“
    „Solange wir an ihren Pipelines hängen, wird nicht mal unser unvergessener Altkanzler sagen, dass die Russen die größte Mafia-Filiale der Welt betreiben.“
    Die Frauen blickten einander voll Bitterkeit an. Sie hatten viel gemeinsam.
    Die Tür ging auf, und ein aufgeregter Bernd kam herein. „Entschuldigung, Chefin, aber das könnte wichtig sein.“
    „Kein Problem.“
    „Das Mädchen. Wir haben den Film mit dem Mädchen! Er wurde vor zirka einem Jahr bei einer der großen Razzien sichergestellt, bei einem kleinen Händler …“
    „Hat man den Film auch noch bei anderen gefunden?“
    „Nicht bei Händlern. Nur bei Konsumenten. Und der Kerl hatte seine Finger auch in anderen Ferkeleien: Hehlerei, Rauschgift, Glücksspiel. Eine ganze Palette. Er heißt Mark Schmeichel.“
    „Weiß man, wo er steckt?“
    „Ich kann es Ihnen nicht genau sagen. Nur seinen bundesregionalen Wohnsitz.“
    „Mach es nicht so spannend.“
    „Bei Ihnen, Frau Kriminaldirektor. In einem Gefängnis in Nordrhein-Westfalen.“
    12
    Tief unten im Bauch der Stadt hatten sie sich versammelt, um Satan zu huldigen. Die paar jungen Leute, die zur Meute gehörten, hingen im äußeren Ring herum, am Rande der schwarzen Säulen. Es waren Jugendliche, die durch die dunklen Ecken des Internets sozialisiert, durch schwache Eltern verroht und durch Maßlosigkeit zu unendlicher Gier getrieben worden waren. Näher am Opferstein standen ältere Frauen und Männer, deren Seelen seit langem verfault waren; Diener des Götzen Mammon, Politiker, Geschäftemacher, Medienschergen und Wirtschaftskapitäne, voller Verachtung für andere Leben. Sie waren in schwarze Kutten gehüllt, die ihr Geschlecht unbedeckt ließen.
    Drogenvernebelte schwarze Knaben mussten die halbschlaffen Glieder der Männer halten und reiben. Über dem Opferstein hing ein großes, umgedrehtes Kreuz aus Menschenknochen. Schwere Eisenketten waren an jeder Ecke des Altars angebracht und endeten in verstellbaren Hand- und Fußschellen. Der schwarze Tempel qualmte im Nebel der Räucherbecken und Schwefelfackeln. Betäubender Gestank, der direkt aus der Hölle emporzusteigen schien, durchzog die Stätte des Bösen.
    Jetzt näherte sich langsam und mit bemüht majestätischen Schritten der Hohepriester, der Kanonikus Docre. Sein Gesicht wurde durch die Büffelmaske mit mächtigen Hörnern verdeckt, die ihm einst Charles Taylor geschenkt hatte. Ansonsten war er nackt, trug seine Erektion wie eine Monstranz vor sich her. Auf die Fußsohlen hatte er das christliche Kreuz tätowiert, um es mit jedem Schritt in den Staub zu treten.
    Vor ihm ging der frühere Colonel Murder, Taylors ehemals treuer Vasall, der inzwischen einem Monster ähnlicher war als einem Menschen. Er bewachte die Dunkelheit des Ortes. Wirres, langes Haar umschloss fast seine ganze Brust, der nackte Körper glänzte und stank von ungewaschenen Säften. Er trug ein fünfjähriges, nacktes Mädchen, das leise wimmerte, obwohl es bis

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