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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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blühte auf: „Willkommen im Reich des Herrn. Nirgendwo auf der Erde gibt es einen Ort, wo man Satan näher ist.“ Dann schrie er laut: „Heil Satan!“
    „Der Typ muss dringend aus dem Verkehr gezogen werden. Schon aus ästhetischen Gründen“, brummelte Klaus, der viel von seiner Dreistigkeit und guten Laune verloren hatte.
    „Ich habe nicht die geringste Angst vor dem Sterben. Ihr solltet Angst haben. Ich gehe zu meinem Meister. Und er wird mich zurückschicken, damit ich Rache an euch üben kann. Furchtbare Rache“, kreischte von Prelatis hysterisch. „Keiner entgeht seinem Schicksal. O Beelzebub, Schaitan! Ich rufe dich an! Hilf deinem treuen Diener in dieser Stunde der Not!“
    „Als nächstes wird er Fliegen fressen. Ich komme mir vor wie in so einem alten Scheißfilm mit Christopher Lee. Bringen wir es hinter uns.“
    Sie gingen auf den Altar zu. An den Seiten der Säulen waren Halterungen für Fackeln angebracht. Der Boden war fleckig. Vertrocknetes Blut von den kultischen Metzeleien? Der Keller hatte die Dimensionen des gesamten Grundrisses der Villa. Oder führte er sogar bis in den dahinterliegenden Berg? Die Kultstätte nahm nicht einmal ein Viertel der Fläche ein, schätzte Gill. Was mochte sich in der absoluten Finsternis befinden? Der Eingang zur Hölle? Gills Rationalität war auf dem Prüfstand. Die Atmosphäre dieses schrecklichen Ortes war mächtig. Sie saugte alles Rationale auf und relativierte es. Wahrscheinlich hat es mit dem verbrauchten Sauerstoff zu tun, sagte sich Gill. Das schwefelige Licht ließ keine weite Sicht zu. Klaus kam sich vor wie in einer Story von Clark Ashton Smith.
    „Sollen die Bullen diesen Bastelkeller doch auseinandernehmen. Lass uns abhauen. Wir nehmen uns Guido oben vor. Verdammt, die Luft hier macht mich krank.“ Klaus war in Afghanistan als Sklave in einer Höhle gehalten worden. Klaustrophobischer Dunkelheit ausgesetzt zu sein, machte ihm zu schaffen. Gill nahm eine Fackel aus der Halterung und entzündete sie mit seinem Sturmfeuerzeug. Sofort wurde es strahlend hell um sie herum, und ein Teil des schrecklichen Ortes verlor an Grauen.
    „Oder wolltest du sie anzünden? Oh, ich vergaß: seit du Nichtraucher bist, hast du bestimmt kein Feuerzeug bei dir. Und jetzt stecke ich mir erstmal eine Reval an, um was Sauberes in meine Lungen zu kriegen.“
    „Du warst und bist ein Arschloch.“
    „Kümmert ihr euch um unseren freundlichen Zeugen? Ich sehe mich mal um.“
    „Was glaubst du denn hier zu finden? Einen verlorenen Eingeborenenstamm? Alles, was hier rumliegt, ist irgendwelcher satanistischer Dreck.“
    „Ich bin ein wissbegieriger Mensch.“
    „Bring mir ’ne Cola mit.“
    „Du sein vorsichtig. Wir beobachtet.“ Klaus und Gill sahen Cobra erstaunt an. Aber sie wussten genau, dass auf seine Instinkte absoluter Verlass war. Gill hob die Glock. Dann ging er zum dunklen Ende der Kultstätte. Als er die letzte Säule hinter sich gelassen hatte, beschlich ihn für einen Moment das Gefühl, im Nichts zu stehen. Er schwenkte die Fackel. Nur eine staubige Halle. Vorsichtig ging er weiter. Ganz langsam, immer mit der Fackel den Abstand ausleuchtend, den er als nächstes überwinden wollte. Staub und die schwere Luft schluckten seine Geräusche bis auf das Flackern der Flamme, die rote Löcher in die Finsternis brannte. Er hatte sich fünfzehn Meter vom Satanstempel entfernt, als er etwas hörte. Er blieb stehen und lauschte angespannt in die Finsternis. Es klang wie leises Wimmern. Ganz leise. Er ging in die Richtung des Geräuschs, aber nicht schneller als zuvor. Vor jedem Schritt leuchtete er die Umgebung mit der Fackel ab. Das Wimmern wurde deutlicher. In was für einen bescheuerten Horrorfilm war er da geraten?
    Sekunde um Sekunde kam er den erbärmlichen Jammern näher. Taumelte er in eine geradezu klassische Falle? Der Ort hatte seine Nerven überreizt. Dieser satanistische Schabernackstempel, die ungesunde Luft, so tief unter der Erde zu sein – das setzte Urängste frei. Er musste sich wieder zur Rationalität zwingen. Das hier war nur ein Spielkeller für Durchgeknallte, der dringendst gelüftet und gesäubert werden musste. Am besten mit ein paar Handgranaten. Mehr nicht, verdammt. Hier wohnten keine Höllenkreaturen aus Bosch-Gemälden …
    Es stank. Warum musste ihm gerade jetzt auch noch Hieronymus Bosch einfallen? Das Wimmern war ganz nahe, der Gestank wurde immer intensiver. Ein Gestank, der selbst diese üble Luft durchdrang. Jetzt kamen

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