Die Lucifer-Connection (German Edition)
Aufgaben.“
„Es gehört sich nicht, da zu scheißen, wo man frisst. Soweit sollte selbst dein Unterschichtenhirn denken können. Wenn man mit Vorgängen konfrontiert wird, die man nicht versteht, gibt man sie an eine Abteilung weiter, die genau für diese Vorgänge geschaffen wurde. Es ist nur eine dünne Linie, die Hartnäckigkeit von Dummheit trennt.“
Domogalla seufzte. Die beiden waren das Ortsausgangsschild. Er musste sich mit ihnen arrangieren. „Leute, wir stehen doch letztlich auf derselben Seite. Wir wollen doch …“
„Du stehst auf keiner Seite. Du bist horizontal und nicht vertikal verpolt. Und zwar ganz tief unten.“ Henkel schob seinen Kopf nach vorne und versuchte einen Blick, der selbst die Al Quaida zur Kapitulation bringen hätte sollen. „Wir stellen unseren Korb mit schmutziger Wäsche nicht auf einer Pressekonferenz aus.“
Domogallas letzter Glaube an das Schöne, Wahre und Gute war seit Stunden im Sinkflug. „Wollt ihr mir wirklich sagen, dass wegen dieses Scheißkerls nichts unternommen wird? Dass bei uns Teufelsanbeter Kinder abschlachten können? Ungestraft Polizisten ermorden und eine Kriminaldirektorin entführen? Wollt ihr mir das wirklich sagen? Das würde nämlich bedeuten, dass hier alles endgültig am Arsch ist, wenn es jemandem passt, der Geld hat und die richtigen Telefonnummern. Ich bin wirklich nicht naiv. Ich weiß, was hier gespielt wird, und mach’ mir keine Illusionen. Aber das geht selbst mir ein bisschen zu weit. Und euch müsste es genauso gehen. Es geht nicht, wenn auf das Team geschossen wird, das den ganzen Laden schützt.“
Körners Stimme war sanft. „Du bist naiv. Jeder ist austauschbar. Die Ersatzbank ist voll von Idioten wie dir oder der Bloch, die eingewechselt werden wollen. Es gibt nun mal einige Perverse unter den Leuten, die wirklich nützlich sind. Die nicht so leicht ausgetauscht werden können. Die das Spiel bestimmen. Die dafür sorgen können, dass du eine Schubkarre für deine Euros brauchst, wenn du Brötchen kaufen willst. Ich meine keine armseligen Politiker. Unter denen gibt es auch perverse Schweine. Hast du nicht mitgekriegt, wie die Dutroux-Scheiße erledigt wurde? Solange alles unter den Teppich gekehrt wird und kein zu großer Schaden entsteht …“
„Es ist nicht so, dass wir damit sympathisieren. Aber wer verantwortungsvoll das große Ganze im Auge hat, muss bei Kollateralschäden auch mal wegsehen können. Selbst wenn es wehtut.“
„Kleine Nigger sind kein Schaden. Nicht mal ein Kollateralschaden, kein gar nichts. Verstehst du Idiot das nicht? Sie existieren nicht mal. Sind nie offiziell eingereist oder als Flüchtlinge registriert“, musste Henkel seinen Mist dazu geben. Körner setzte wieder an: „Wir müssen es auf deiner Ebene hinnehmen. Auf anderer Ebene wird was passieren. Dieser Zaran ist verbrannt. Wichtige Personen gehen bereits auf Distanz. Jetzt dreht es sich nur mehr darum, wie, wann und wo er in den großen Schlaf gesungen wird. Die Frage ist heute, wie wir die Neuaufstellung mit einem guten Blick nach vorne schaffen, um Frau Kraft zu zitieren. Auf jeden Fall wird das diskret und ohne Presse oder WikiLeaks passieren. Es geht gar nicht, dass du in deiner Blödheit dafür sorgst, dass Zaran als Juror bei einer Casting-Show auftaucht.“
„Wir begrüßen ganz herzlich einen der führenden Satanisten. Oder willst du zusehen, wie er vor Gericht gestellt wird und die ganze Sache auf Falschparken runtergehandelt wird?“
„Wer redet von Gericht?“
Körner und Henkel sahen einander wieder amüsiert an und lachten. „Dass du ein paar Figuren rumschieben kannst, macht dich noch nicht zum Schachspieler.“
„Du kannst gerne ein paar Junkies oder Albaner abballern. Das ist deine Spielebene. Unser Level hast du nicht erreicht und wirst es auch nicht. Ein so großer Fisch ist viel zu glitschig, um von deinen klammen Händen festgehalten zu werden. Halt einfach die Schnauze und mach dir ein paar Freunde. Ist gut für die Karriere. Vielleicht wirst du sogar noch Polizeichef.“
„Oder Weihbischof. Wer weiß.“
„Wir behalten dich im Auge. Schließen dich in unsere Gebete ein. Und zu jedem deiner Namenstage überlegen wir uns: Wie könnten wir Domogalla eine Freude machen?“
„Weil ihr mich in der Hand habt.“
„Nicht doch! Denk an den großen kapitalistischen Mythos: Jeder ist seines Glückes Schmied.“
„Oder seines Pechs.“
„Und meine Kollegin?“
„Falls es ein Lebenszeichen von
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