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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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in der Welt entstehen lassen, daß Jerusalem für die Zerstörung von Tripolis verantwortlich ist«, beendete der Präsident den Satz.
    »Und was wäre in diesem Fall die Reaktion der Sowjets?«
    Der Präsident zögerte nicht. »Gaddafi ist ihre Marionette, und Libyen bildet ihren einzigen Stützpunkt im Nahen Osten. Sie würden nicht zulassen, daß man ihn ausradiert, soviel kann ich Ihnen versichern. Falls sie auf Krieg aus sind, würde ein angeblicher Anschlag Israels auf Libyen ihnen einen verdammt guten Grund geben, mobil zu machen. Dann können wir uns entweder zurücklehnen und zugucken, wie sie Israel vernichten, oder müßten selber mobilmachen. Klingt doch plausibel, oder?«
    »Nur zu sehr.«
    »Und falls wir Black auf den Leib rücken, ehe er den Bomber starten kann«, folgerte der Präsident, »dann jagt er die Bombe auf der Stelle in die Luft, und wir verlieren unseren Stützpunkt im Nahen Osten und gestatten es den Russen, nach Belieben dort einzudringen, … es sei denn, wir entschieden uns, sie rechtzeitig aufzuhalten.«
    »Was genau das wäre, was sie wollen.«
    »Wie man es auch betrachtet, es ist eine ausweglose Situation.«
    »Genau das ist der Punkt.«
    »Also sind wir in den Hintern gekniffen, ob wir was unternehmen oder nicht.«
    »Es sei denn, wir ließen Black seinen Jet starten und schnappten ihn uns in der Luft«, schlug Sparrow vor. »Wir könnten den anderen Luftwaffeneinsatz sperren, damit er sofort auffällt.«
    »Damit wären unsere Chancen immer noch nicht größer als fifty-fifty.«
    »Aber auch nicht schlechter.«
    »Ich weiß nicht«, brummte der Präsident. »Wir reden hier von Knöpfen und Bomben, dabei spielt sich das verdammt dicht vor der Haustür ab.«
    Sparrow richtete sich kerzengerade in seinem Armstuhl auf. Ein eisiger Schreck hatte ihn erfaßt. Plötzlich war ihm die Art, wie Renaldo Black dachte und handelte, völlig klar. In Israel gab es rund tausend potentielle Startbahnen, aber nur eine, die der Terrorist benutzen würde.
    »Haben Sie ein Flugzeug, das mich innerhalb von sechs Stunden nach Tel Aviv bringen kann?« fragte er abrupt.
    Der Präsident warf MaCammon einen Blick zu, der daraufhin nickte. »Ja«, sagte er. »Aber was können Sie dort denn ausrichten?«
    »Black finden und Ihnen den dritten Punkt von Isosceles präsentieren.«
    »Sie wissen, wo er steckt?«
    »Ja.«
    »Dann sagen Sie es uns, um Himmels willen«, bat der Präsident. »Lassen Sie mich Kontakt mit Israel aufnehmen und sofort ein Kommando hinschicken.«
    »Black würde wissen, daß sie kommen, ehe sie noch auf fünf Meilen an ihn heran sind. Er würde das Land in die Luft jagen, wenn die noch ihre Gewehre laden. Die Operation muß ganz bei mir liegen, bei mir allein. Und wenn ich versage, bleiben Ihnen immer noch fünfzehn Minuten, um Spezialisten zusammenzutrommeln und den Jet abzufangen, ehe er in den libyschen Luftraum eindringt.«
    »Das heißt, falls Ihr Fehler nicht dafür sorgt, daß Israel in Scherben gebombt wird. Wir spielen hier mit dem Tod von Millionen von Menschen.«
    »Oder bewahren ihnen das Leben. Entweder, wir spielen das Endspiel auf meine Weise, oder Sie suchen die Startbahn alleine.«
    Der Präsident zögerte und registrierte, daß Sparrows Stimme ebenso grimmig klang wie vor ein paar Tagen, als sie über den Tod seiner Familie gesprochen hatten. Das war kein Bluff. »Sie und dieser Riese, der immer bei Ihnen ist, wollen das alleine erledigen?«
    »Nein.« Eine Pause. »Ich werde Ihnen eine Liste von sieben Kommandos in Israel geben, die ständig für solche Fälle abrufbereit sind. Kontaktieren Sie die, damit sie mich in Tel Aviv treffen.«
    »Sieben Mann? Das ist alles?«
    »Bei denen reicht das. Außerdem, wenn wir noch mehr einsetzen, laufen wir Gefahr, daß Black von dem Stoßtruppunternehmen Wind bekommt.« Sparrow dachte kurz nach. »Und ich würde außerdem gerne diesen kleinen Lennagin in Tel Aviv treffen.«
    »Guter Gott, Sie haben doch nicht vor, ihn ebenfalls mitzunehmen?«
    »Ich habe vor, ihn diese Entscheidung selber treffen zu lassen. Er hat diese Chance verdient.«
    Der Präsident blitzte ihn über den Tisch hinweg an. »Sie forcieren die Dinge, Sparrow.«
    »Ich habe noch nicht mal damit angefangen.«
    Der Präsident nickte bedächtig.
    Sparrow wußte, er hatte gewonnen, und hätte vielleicht darüber lächeln können, aber seine Gedanken verboten diese und alle anderen Regungen. Er würde zu einer aufgegebenen Airbase zurückkehren, die er vor vierzig

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