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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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aufspüren?«
    Yakov seufzte und hielt sich zur Erfrischung sein kühles Glas an die Wange. »Es wird nicht leicht sein. Es gibt ein verzwicktes Nachrichtennetz, um Felix Informationen durchzugeben, und er antwortet kaum darauf. Es sind viele Querverbindungen zu überwinden. Aber mir sind noch viele einen Gefallen schuldig. Ich tue, was ich kann, und werde dich hier kontakten.«
    »Nein, Bruder. Ich werde nicht mehr hier sein. Wer immer die Männer im Milchwagen hergeschickt hat, wird spätestens morgen mit Verstärkung nachrücken. Diesmal hatte ich Glück. Habe sie kalt erwischt. Beim nächsten Mal, nun, besser ist, es gibt kein nächstes Mal. Ich werde den Kibbuz dichtmachen und meine Leute übers Land verteilen. Alles ist vorbereitet. Schon seit langer Zeit.«
    »Dann hast du hiermit gerechnet.«
    »Und gebetet, es würde nicht dazu kommen. Ich nehme zwei meiner besten Leute und mach' mich auf nach Süden. In vierundzwanzig Stunden melde ich mich bei dir unter der üblichen Nummer. Dann kannst du mir das Neueste von Felix berichten.«
    »Vielleicht kommt nichts dabei raus.«
    »Ich vertraue auf dich, alter Freund.« Sparrow erhob sich und streckte sein schlimmes Bein. Seine Rückenmuskeln verkrampften sich. Er hatte plötzlich stechende Kopfschmerzen. Einen kurzen Moment hatte er Alter und Behinderung ausgeklammert. Jetzt hatte beides ihn wieder eingeholt. Ebenso wie etwas noch viel Schlimmeres.
    Yakov beobachtete ihn besorgt. »Du siehst aus wie ein Mann, der die Last der Welt auf seinen Schultern trägt.«
    Sparrow erwiderte nichts darauf. Yakov hatte keine Ahnung, wie recht er hatte.

7
    Dan Lennagin saß an seinem Schreibtisch, das Geschichtsbuch war aufgeschlagen, aber er las nicht. Immer wieder spielte er in Gedanken das Gespräch mit Bathgate durch, wobei er weniger von Furcht und schlimmen Vorahnungen als von Erregung und Erwartung geplagt war. Der Major war gekommen, um ihm den fehlenden Baustein für sein Leben zu liefern, jenes Teil, ohne das er sich ewig unvollständig gefühlt hätte. Als sein Vater ermordet worden war, hatte er sich als Elfjähriger in Fantasien geflüchtet. Und als die nicht mehr reichten, sich beim Football abreagiert. Der Zorn in ihm hatte sich dennoch angestaut. Er brauchte ein Ventil. In den letzten beiden Jahren auf der High-School war er in der Jugendnationalmannschaft gewesen. Die Trainer waren über seine Treffer verblüfft.
    Dann war er aufs College gegangen. Aber Entspannung verschaffte Football ihm schon lange nicht mehr, ehe er im Training Tommy Lee Hudson die Rippen brach und aus dem Team flog, denn diese Lüge half auch nicht besser als die Fantastereien. Die Treffer, das Geschrei, die Prügeleien – alles eine Maske, ein Täuschungsmanöver. Er mußte den Tatsachen ins Gesicht sehen. Aber welchen? Da war nichts Greifbares. Eine innere Leere, das war alles. Als hätte man ein Loch in seine Eingeweide gerissen und vergessen auszufüllen.
    »Dan? … Dan?«
    Irgend jemand rief seinen Namen. Er drehte sich langsam nach rechts zur Tür. Dort stand Peter Brent.
    »Ich habe angeklopft. Du hast nicht geantwortet«, sagte er. »Hast du einen Moment Zeit?«
    »Klar.«
    Peter war ungefähr der beste Freund, den Dan in der Verbindung hatte, ein sensibler Junge aus einer wohlhabenden kalifornischen Familie, der in seinem Novizenjahr ernste Schwierigkeiten gehabt hatte. Obwohl längst nicht mehr so schlimm wie vor zwanzig Jahren, blieben die Prüfungen der Neulinge eine physische und psychische Belastung. Und es gab immer wieder Brüder, die ihre Aufgabe der Indoktrinierung zu ernst nahmen und die Perspektive verloren. Dan war Peters Tutor und hatte ihn bei mehr als einer Gelegenheit vor Schelte und Mißhandlung bewahrt, als er den Eindruck hatte, man würde zu weit gehen.
    »Hast du die Kaution schon beantragt?«
    »Was?« Abwesend.
    »Die Kaution. Erinnerst du dich? Die dreitausendzweihundert Dollar, die die Universität uns für die lausige Einrichtung schuldet, die wir zurückgeben.«
    »Nein«, erklärte Dan dem Schatzmeister der D-Phi für dieses Semester. »Dazu bin ich noch nicht gekommen!«
    Peter hob theatralisch die Hände. »Kein Problem, Mr. President, Eure noble Bruderschaft steckt bis zu den Ohren in Schulden, und der Schnapsladen rückt nicht mal eine Dose Bier raus, solange wir unsere Rechnung nicht bezahlt haben. Und du vergißt die Kaution.«
    Brent lächelte. Dan nicht.
    »Das war ein Scherz, Dan. Du mußt lachen.«
    »Ich bin nicht in der

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