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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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waren.«
    »Das bedeutet noch nicht, daß …«
    Yakovs Worte wurden durch den eisigen Ausdruck, der plötzlich in Sparrows Augen getreten war, unterbrochen, mit dem er den Milchwagen anstarrte, der rumpelnd zum Stehen kam. Irgend etwas hatte seine alte Wachsamkeit geweckt. Die Müdigkeit wich aus seinen Knochen. Sein schlimmes Bein pochte.
    Der Wagen hatte seine Fahrt fast beendet. Seine Hinterräder starrten vor Matsch.
    Das war es! Der Wagen kam immer zuletzt zum Kibbuz, wenn seine Ladung zu leicht war, um damit in dem feuchten Boden einzusinken.
    Sparrow zog seine Pistole und sprang von der Veranda. Diese Bewegung ließ Yakov zurückzucken, der von der schnellen Reaktion seines alten Freundes überrascht war. Aber er sah, wie die Hecktüren des Transporters aufgestoßen wurden und zwei, nein drei Gewehrschützen heraussprangen.
    Zwei der Eindringlinge waren tot, noch ehe sie den Boden berührten. Der dritte entging Sparrows erster Kugel, rollte sich zur Seite und feuerte eine wirkungslose Salve ab, ehe die zweite Kugel des alten Mannes ein Schlachtfeld aus seinem Gesicht machte.
    Sogleich war Sparrow von den Männern des Kibbuz umringt. Die Frauen und Kinder waren beim ersten Schuß instinktiv geflüchtet, die Kinder, um Schutz zu suchen, die Frauen, um ihre Waffen zu holen. So hatte Sparrow es sie gelehrt. Jetzt erteilte er präzise Anweisungen, ohne eine Sekunde zu zögern. Der alte Recke war aufs Schlachtfeld zurückgekehrt. Als er alles erledigt hatte, kehrte er auf die Terrasse zurück und stellte sich vor den zitternden Yakov.
    »Nimm noch etwas Tee, mein Freund.«
    Yakov blickte mit glasigen Augen zu ihm auf. »Du bist nicht mal ins Schwitzen gekommen.«
    »Ich sagte doch, daß die Menschen sich nicht ändern.« Sparrows Stimme klang lebhaft, sein Gesicht war leicht gerötet. »Manchmal vergißt man das. So wie du deine Lektion als Soldat vergessen hast. Du hast während der Schießerei eine gute Zielscheibe abgegeben, bist keinen Zoll in Deckung gegangen.«
    »Ich … war wie gelähmt.«
    »Ja, und bestimmt warst du überrascht, als ich nicht genauso reagierte. Stimmt doch, oder? Du siehst mich durch deine Brille, die ein wenig beschlagen ist durch das, was in den Zeitungen steht, die sich auf deinem Schreibtisch knubbeln. Ich bin sechs Jahre älter als du, aber im Gegensatz zu dir habe ich nicht vergessen. Ich habe gar nichts vergessen.«
    »Dann wirst du also fahren.«
    »Vor fünf Minuten hätte man sich vielleicht noch darüber unterhalten können. Jetzt nicht mehr. Sie haben ihren zweiten Fehler begangen.«
    »Zweiten?«
    »Ihren ersten begingen sie in Virginia.«
    »Du glaubst, daß es da eine Verbindung gibt?«
    »Da bin ich ganz sicher.«
    »Aber du hast keine Beweise.«
    »Die brauche ich auch nicht.« Sparrow warf einen Blick zu den Leichen hinüber, die in Segeltuch gewickelt und fortgeschleppt wurden, während ihr Blut auf die fruchtbare Erde tropfte. »Wie dem auch sei, was für Waffen wurden bei dem Massaker in Amerika benutzt?«
    »Kalaschnikows.«
    »Genau die gleichen, die unsere drei toten Freunde im Milchwagen mitgebracht haben.«
    »Ach, komm, Sparrow, in diesem Teil der Welt ist eine Kalaschnikow leichter zu besorgen als eine Wasserpistole. Das weißt du.«
    »Und ich weiß auch, daß das, womit ich seit acht Jahren rechne, schließlich eingetreten ist.« Sparrow machte eine bedeutungsvolle Pause. »Sie haben einen Fehler gemacht, als sie diese Operation zu meinen Lebzeiten starteten. Ich weiß genug, um sie aufzuhalten. Und das werde ich.«
    »Aber das kannst du bestimmt nicht alleine schaffen.«
    Sparrow lachte leise. »Damit hast du recht. Für diese Art Job bin ich nicht mehr gebaut«, fügte er mit einem Blick auf sein steifes Bein hinzu. »Sie haben einmal versucht, mich zu töten. Sie werden es wieder versuchen.«
    »Warum?«
    »Weil sie mich tot benötigen. Der Erfolg ihres Planes hängt davon ab. Ich muß ihnen also zuvorkommen. Aber ich werde nicht gerade an Boden gewinnen, solange ich hier sitze und mit dir Tee trinke, alter Freund. Sie werden mich überall jagen. Ich brauche einen Mann, der mich irgendwohin bringen kann, wo sie nicht suchen – eine Kombination aus Führer, Leibwächter und Killer. Fällt dir jemand ein?«
    Yakov nickte benommen. »Nur einer. Felix.«
    »Ich dachte, er sei tot.«
    »Weit entfernt. Zuletzt hörte ich über ihn, daß er in Libyen für höllischen Wirbel in Gaddafis Ausbildungslagern für Terroristen sorgt.«
    »Kannst du ihn

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