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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ihnen versteckten Heckenschützen feuerten jetzt einfach drauflos, statt gezielt. Ihre Schüsse gingen daneben, streiften Metall und Segeltuch, aber kein Fleisch. David und Joel krochen vom Jeep weg. Sparrow brachte die Kraft auf, ihnen zu folgen, obwohl sein Bein ihn dafür zahlen ließ.
    »Wo stecken die?« fragte Joel.
    »Zweihundert Meter vor uns.«
    »Links oder rechts?«
    »Beides«, erwiderte Sparrow schlicht.
    Mit abnehmender Entfernung wurden die Lichter heller.
    »Drei Laster, zwei Meilen entfernt«, murmelte Sparrow. »Zweifellos die Verstärkung.«
    »Dann können wir hier nicht bleiben«, meinte Joel und hob langsam den Kopf. Dauerfeuer begrüßte ihn, das ziellos über die Gegend streute, wobei einige Querschläger vom Jeep abprallten. Er ließ sich auf den Boden fallen. »Diese Bastarde müssen Nachtsichtgeräte und hochqualifizierte Gewehre haben. Ein gewaltiges Arsenal.«
    Vor ihnen verschwanden die Lichter, als die Trucks einen Hügel erklommen, nur noch anderthalb Meilen entfernt. Sparrow ließ seinen Blick über das Terrain schweifen. Es war karg und öde. Nichts zu sehen. Nirgendwo ein Fluchtpunkt, keine geschützte Erhebung, um sich zu verschanzen. Sie hatten reichlich Munition, aber keinen Stützpunkt, von dem aus man sie abfeuern konnte.
    Einen Augenblick … Ein paar hundert Meter weiter rechts befand sich eine Senke, dann ein Hügel. Auf dem Kamm flackerten schwache Lichter. Zunächst hatte Sparrow es für Reflexe gehalten. Vorsichtig griff er in den Jeep hinein und angelte nach dem Fernglas und blickte hindurch. Ein kleines Haus tauchte auf und nahm Konturen an, als er sich darauf einstellte. Offenbar nur ein Raum. Drinnen bewegte sich etwas, dann ging das Licht aus. Höchstwahrscheinlich Kerzen, die wegen der Schüsse gelöscht wurden.
    »Packt soviel Munition, wie ihr könnt«, befahl Sparrow.
    »Wir gehen irgendwohin?«
    »Zu einem kleinen Haus auf einem Hügel hundert Meter rechts.«
    »Der Jeep?« Das war David.
    »Ein zu großes Ziel. Wir werden zu Fuß gehen müssen.«
    »Aber …«
    »Kein aber. Ich schaff's schon. Ein bißchen Leben ist noch in dem Bein.«
    »Ich könnte fahren, während du und Joel euch unten vor den Rücksitzen duckt«, beharrte David tapfer.
    »Und wohin bringt uns das, wenn dich eine Kugel erwischt? Joel fährt und wird ebenfalls abgeknallt. Ich übernehme das Steuer und …«
    »Also zu Fuß.« David streckte die Hände aus, um mit Joel im Jeep nach der Granaten-Tasche, zwei zusätzlichen Maschinengewehren unterschiedlichen Kalibers und weiterer Munition zu tasten.
    »Wie weit können wir eine Granate werfen?« erkundigte Sparrow sich bei Joel.
    »Nicht weit genug, um die Heckenschützen zu erwischen«, erwiderte der.
    »Aber weit genug, um sie abzulenken? Sie vielleicht dazu zu bringen, hektischer zu schießen?«
    »Ich könnte es versuchen.«
    Die Trucks waren jetzt kaum eine Meile entfernt.
    »Also los«, sagte Sparrow. »Die Granaten werden uns so was wie Schützenhilfe geben. Wenn wir erst die Hügel erreicht haben, sind wir sicher.«
    Sparrow fuhr sich mit der Zunge über den ausgedörrten Gaumen. Es blieben immer noch hundert Meter durch offenes Gelände. »Macht euch bereit.«
    David schulterte die beiden zusätzlichen Gewehre, Joel schnallte sich die Munitionstasche auf den Rücken und nahm den Granatensack in die rechte Hand. »Los!«
    Die drei Männer sprangen gleichzeitig auf die Füße und wurden von heftigem Sperrfeuer begrüßt, das den Jeep und die Bäume hinter ihnen traf. Dann rannten sie über das offene Gelände, wobei Sparrow, der sein Bein hinter sich her zog, das Gefühl hatte, sein Innerstes könnte jeden Moment explodieren. Kugeln markierten einen imaginären Pfad, ließen ihnen den Sand ins Gesicht spritzen und pfiffen gelegentlich direkt an ihrem Ohr vorbei. Während ihres verzweifelten Laufs schleuderte Joel die Granaten, so weit er konnte, nach rechts und links und schickte Feuerstürme, die die gegnerischen Waffen für einen Moment verstummen ließen.
    Noch zwanzig Meter bis zu den Hügeln. Aber die Laster waren schon fast auf gleicher Höhe mit ihnen und brachten unbekannten Nachschub.
    Sparrow beschleunigte seinen Schritt und schluckte den Schmerz herunter, der durch seinen gebrechlichen Körper schoß. Eine Kugel pfiff so dicht vorbei, daß sie sein Haar sengte. Eine andere streifte sein Bein. Eine dritte schlug irgendwo ein, und David stürzte zu Boden, während er sich die Hüfte hielt. Ohne innezuhalten zerrte Sparrow ihn

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