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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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beiden Händen den Griff des Schwerts umklammerte. Ein vierter Mörder wollte abdrücken, fand den Abzug nicht und sah seinen Unterarm zu Boden plumpsen. Sein Schrei wurde erstickt, als der kalte Stahl durch seine Mitte fuhr und seine Eingeweide sich auf den Fußboden entleerten. Der letzte Angreifer wandte sich zur Flucht. Das Schwert fuhr sein Rückgrat entlang und halbierte ihn.
    Sparrows schwächer werdende Augen erblickten den größten Mann, den er je gesehen hatte und der jetzt mit dem Schwert in der Hand auf ihn zukam. Sein Bart war verfilzt und seine offene Schaffellweste ließ die beiden Pistolen im Gurt erkennen. Der Riese säuberte die Klinge vom Blut, indem er sie einmal durch die Luft sausen ließ, und steckte das Schwert dann in die Scheide.
    »Ich hörte, du willst mich sprechen, Israeli«, sagte Felix.

9
    Die letzte Strecke auf der Damnation Alley legte Sparrow vorne im Truck neben Felix und seinem Fahrer zurück. Hinten hockten einige von Felix' besten Leuten, insgesamt zehn – genug, um den Rest der vierzigköpfigen arabischen Einheit zu überwältigen.
    Sparrow kämpfte um Schlaf, aber seine Gedanken wanderten immer wieder zu seiner Tochter und seinem Enkel. Vor acht Jahren mußten sie Israel verlassen, und er hatte sie nicht wiedersehen dürfen. Eine Verbindung zu ihm hätte sie in schreckliche Gefahr bringen können. Also hatte er sich dreingeschickt, sich fernzuhalten, obschon er sonst keine Familie mehr besaß. In Amerika waren sie in Sicherheit, hatte er sich eingeredet, sicher vor jenen, die ihn mittels derer, die er liebte, bestrafen wollten.
    Es war die praktischste Lösung, ein Schritt, ihr Risiko aufs äußerste zu verringern. Sparrow lebte unter größten Sicherheitsvorkehrungen. Sie hatten ihn schon so oft gerettet, daß er auf sie vertraute. Vorsichtsmaßnahmen waren das A und O. Zufälle gab es einfach nicht, und Risiken mußten um jeden Preis vermieden werden.
    Also hatte er seine Familie nach Übersee geschickt und sie durch Erinnerungen ersetzt. Erinnerungen an seinen Enkel, wie er heranwuchs, lachte, lernte. Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeiten, die einem Menschen soviel bedeuteten, der vergessen hatte, was Liebe ist und wie man sie empfand.
    Nach zwanzig Minuten des Schweigens kam der Truck vor einem unscheinbaren Gebäude auf der sonst verlassen daliegenden Straße zum Stehen. Felix half Sparrow aus dem Auto und führte ihn ins Haus. Seine Säbelscheide kratzte am Türrahmen. Die beiden Pistolen steckten immer noch im Gurt, und erst jetzt bemerkt Sparrow eine ganze Sammlung von Messern und ihm unbekannten Waffen in den Innenseiten der Weste. Hinzu kam das Gewehr, das er sich über die Schulter gehängt hatte.
    »Willkommen in Paradise Hole«, lachte Felix.
    Sie befanden sich in einer schwach beleuchteten Bar, deren Ambiente vom Staub geprägt war. Es gab fünf angenehm weit auseinander stehende Tische, von denen derzeit keiner besetzt war. Felix steuerte auf einen der Tische zu.
    »Dies markiert das offizielle Ende der Damnation Alley, Israeli. Laß uns darauf einen trinken. Der Whisky ist nicht übel. Kommt direkt aus Kairo. Ich persönlich ziehe ja den amerikanischen Jack Daniels vor, aber man kann nicht alles haben.« Der Hüne zuckte mit den massigen Schultern.
    »In dem Fall nehmen wir zwei Whisky.«
    Felix schnippte mit den Fingern und gab dem Barkeeper die Bestellung weiter.
    »Ich stehe tief in Ihrer Schuld«, sagte Sparrow.
    »Denken Sie nicht mehr dran, Israeli«, brummte Felix mit seiner tiefen, kehligen Stimme. »Als ich hörte, daß Sie nach mir suchen, hielt ich mich bereit. Sie haben einen bemerkenswerten Ruf. Es überrascht mich, daß unsere Wege sich nicht schon früher gekreuzt haben.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wieso sie sich diese Nacht kreuzten.«
    Felix lehnte sich zurück und reckte sich. Seine Beine reichten quer unter dem Tisch hindurch. Sein Stuhl, der für seine massige Gestalt fast zu schmal war, ächzte unter der Last.
    »Ich kam frühzeitig zu unserem Treffpunkt hier, Israeli, und hörte von vier Trucks mit vielen bewaffneten Männern, die unterwegs waren, und sah sie vorbeifahren. Es handelte sich nicht um normale libysche Soldaten, obwohl sie sich den Anschein gaben. Ich überlegte kurz und gelangte zu dem Schluß, daß sie ausgeschickt worden waren, um Sie auf der Straße aufzuspüren und unser Treffen zu verhindern. Ich sammelte meine Leute und zog los, damit Sie Ihr Wort nicht brechen mußten.«
    Der Barkeeper kehrte mit zwei

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