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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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werden. Dementsprechend vernichtete der Grieche Hunderte von Waffenladungen, rettete dadurch indirekt Tausende von Menschenleben und brachte das gesamte Terrornetz durcheinander.
    Sparrow indessen hatte nicht nur festgestellt, daß ihm diese Strategie Vorteile den terroristischen Waffenhändlern gegenüber verschaffte, sondern daß er auch einen loyalen Freund fürs Leben gewonnen hatte. Und als er sich anderen Aufgaben zuwandte, nahm er Depopolis mit und setzte ihn an die Spitze einer Geheimdiensteinheit, die alle Waffentransporte für Terroristen schon an der Quelle stoppen und die Meere von allen Waffenschmugglern befreien sollte. Die Jahre waren vergangen, und schließlich trennten sich die Wege der beiden Männer. Aber Depopolis behielt seine eigene Geheimorganisation und Einsatztruppe, wobei er sich zum Aufspüren illegaler Waffentransporte ebenso des Computers wie des zweimotorigen Wasserflugzeugs bediente … und die Waffen dann an zulässige Nationen weiterverkaufte. Einmal Pirat, immer Pirat.
    Depopolis schob Sparrow einen braunen Umschlag über den Tisch. »Darin findest du ein Bild des Mannes, der für den Blutigen Samstag verantwortlich ist. Ein höchst widerwärtiges Exemplar, muß ich einräumen, der Typ, den ich ebenso schnell am Großmast baumeln ließe wie ich in den Ozean pisse.«
    Sparrow fischte das Bild heraus und musterte das herbe, von blondem Haar umrahmte Gesicht eingehend. »Renaldo Black …«
    »Du kennst ihn?«
    »Nur seinen Ruf.«
    »Und was für ein Ruf …«
    »Wie bist du so schnell an die Information gekommen?«
    »Der Computer der amerikanischen Abwehr hat vor mir keine Geheimnisse, alter Freund.« Depopolis legte die Hand auf den Tisch und beugte sich vor. Er senkte die Stimme. »Du bist aber doch nicht gekommen, um dir ein Foto abzuholen.«
    »Nein«, gab Sparrow zu. »Ich brauche mehr Informationen.«
    »Sicher kann ich dir keine Informationen beschaffen, an die du nicht selber kommen könntest.«
    »Es betrifft Lucifer.«
    »Ah, unsere früheren Partner …«
    »Nicht unbedingt frühere.«
    Depopolis sah verwirrt aus. »Aber wir beide sind vor acht Jahren ausgestiegen.«
    »Und seitdem habe ich sie immer im Auge behalten.«
    »Ah, wahrscheinlich auf etwas Bestimmtes gewartet, nehme ich an, alter Freund.«
    »Und es vor sechs Tagen in Amerika eintreten sehen.«
    »Der Blutige Samstag …«
    »Genau.«
    »Ah, und du glaubst, daß Lucifer mittels Renaldo Black für diesen Horror verantwortlich ist?«
    Sparrow nickte.
    »Aber wieso?«
    Sparrow blickte Depopolis offen in die Augen. »Isosceles«, war alles, was er sagte.
    Der Grieche wurde bleich. Seine Lippen bebten, als er mühsam die Worte hervorstieß: »Aber das ist … unmöglich.«
    »Ich denke nicht.«
    »Aber Isosceles war von seiner Anlage her defensiv, total defensiv.«
    »Nur in der Theorie, eine Theorie, die sich leicht ändern läßt.«
    »Du hast damit gerechnet, alter Freund.«
    »Zumindest habe ich mich darauf vorbereitet.« Dann, abwesend. »Seit acht Jahren.«
    »Seit du Lucifer verlassen hast.«
    »Seit die sich abgrenzende Führung zu dem Schluß kam, es sei im Interesse der Organisation, mich zum Gehen zu bewegen«, verbesserte Sparrow bissig.
    »Dann bist du also sicher hinsichtlich Isosceles?«
    Sparrow nickte langsam. »Das Massaker weist auf Lucifer hin.«
    »Dann muß man sie aufhalten.« Depopolis' Gesicht nahm den grimmigen und festen Ausdruck von Entschlossenheit an. Er schob das Kinn vor, während er sprach. »Ich stehe dir zur Verfügung, alter Freund. Alles, was du brauchst, kannst du haben. Schiffe, Truppen. In drei Tagen könnte ich eine Armee aufstellen. Ich könnte …«
    »Im Augenblick reicht mir eine Antwort. Ist in jüngster Zeit irgendein hochkarätiger Sprengstoff gehandelt worden?«
    Die Spur eines Lächelns huschte über die Lippen des Griechen. »Ah, alter Freund, es ist wie in alten Zeiten.« Das Lächeln verschwand. Depopolis begann, mit den Fingern auf die Tischplatte zu klopfen. »Schließt deine Suche nach hochkarätigen Sprengstoffen auf dem Schwarzen Markt auch das Raketen-Programm mit ein?«
    »Könnte sein.«
    »Ah, dann kann ich dir vielleicht helfen. Heute morgen ist mir ein Bericht zugegangen, daß eine große Menge Prometheus-Plastiksprengstoff kürzlich hier in Frankreich den Besitzer gewechselt hat.«
    »Wieviel?« fragte Sparrow begierig.
    »Hundertfünfzig Pfund.«
    »Du meine Güte! In einer Ladung?«
    »Unglücklicherweise.«
    »Und die darin verwickelten

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